Dunkles Kapitel der DDR: Zugunglück von Trebbin jetzt enthüllt!

Dunkles Kapitel der DDR: Zugunglück von Trebbin jetzt enthüllt!

Trebbin, Deutschland - Ein dunkles Kapitel der Geschichte der DDR, das jahrzehntelang verborgen blieb, kommt nun ans Licht. Am 1. März 1962 geschah in der Nähe von Trebbin ein verheerendes Zugunglück, das die Öffentlichkeit nie erreichen sollte. Über 60 Jahre später berichtet MDR-Fernsehen über diese Tragödie, die zur Zeit des Kalten Krieges stattfand, als die sowjetische Armee in Deutschland eine markante Präsenz hatte. Ein kürzlich erschienener Artikel von coolis.de beleuchtet die dunklen Hintergründe und gibt Einblicke in die dramatischen Ereignisse.

Die Region rund um Jüterbog war während des Kalten Krieges eine der militärisch am stärksten frequentierten Gegenden in Deutschland. Am Tag des Unglücks fand ein großangelegtes Manöver mit rund 40.000 sowjetischen Soldaten statt. Ein Panzerbataillon des 248. Schützenregiments war auf dem Rückweg zur Kaserne in Potsdam. Die Panzer wurden auf einen Sonderzug verladen, während die Soldaten in Holzwaggons stehend reisen mussten. Am Abend des Unglücks kam es dann zur Katastrophe, als ein voll besetzter Schnellzug der Deutschen Reichsbahn mit 120 km/h auf den veralteten Sonderzug zuraste, der nur 60 km/h schnell war.

Das Unglück und seine Folgen

Eine Ursache des Unglücks war die ungeklärte Ablösung der Turmarretierung eines Panzers, wodurch dessen Kanonenrohr zur Seite schwenkte. Das Kanonenrohr traf zuerst die Dampflokomotive des Schnellzugs, riss die Wasserpumpe ab und führte dann zu einem direkten Aufprall auf einen der Waggons, wodurch ein Passagier getötet wurde. Und es blieb nicht bei diesem einen Opfer: Laut wikipedia.org berichteten Augenzeugen von bis zu 90 sofort getöteten Soldaten, obwohl die offiziellen Zahlen stark verschleiert wurden.

Das Chaos am Unglücksort war katastrophal. Feuerwehrleute hatten massive Schwierigkeiten, die über 100 Verletzten zu erreichen, da sie von russischen Aufpassern aufgehalten wurden. Viele der sowjetischen Soldaten lagen eingeklemmt und benötigten dringend Hilfe. Die Versorgungsmöglichkeiten waren stark eingeschränkt, etwa als Ursula Köhler, eine Schwesternschülerin, im Klinikum Luckenwalde half, während viele Soldaten auf Matratzen auf dem Flur lagen – Betten waren schlichtweg nicht verfügbar.

Ein geheim verwaltetes Trauma

Die Unglücksursache, die mit der vermuteten „Übung“ der Soldaten während der Fahrt zusammenhängt, wurde nie umfassend untersucht. Bis zum endgültigen Abzug der sowjetischen Streitkräfte aus Deutschland im Jahr 1994 blieb das Unglück weitgehend unbesprochen und die Opfer gerieten in Vergessenheit. Der Vorfall ist eines der vielen Beispiele für die mangelnde Transparenz über militärische Zwischenfälle in der DDR. Laut frwiki.wiki zählt dieser Vorfall zu den schwersten Bahnunfällen in Deutschland.

Die schockierenden Details dieses Unglücks sind nicht nur ein Aufschrei der Erinnerung an verloren gegangene Leben, sondern auch ein eindringlicher Hinweis darauf, wie wichtig es ist, die Geschichten der Vergangenheit aufzuarbeiten. Denn wie die Versorgungslücken und die Vertuschung dieses Unglücks zeigen, bleiben auch heute noch Schatten der Geschichte bestehen.

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OrtTrebbin, Deutschland
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