Max Lindow: Plattdeutsches Fest in Bröllin mit Chören und Talkshow!

Chöre aus der Uckermark singen Max Lindows plattdeutsche Lieder in Bröllin. NDR feiert Mundart bei „Plappermoehl“.
Chöre aus der Uckermark singen Max Lindows plattdeutsche Lieder in Bröllin. NDR feiert Mundart bei „Plappermoehl“. (Symbolbild/NAG)

Max Lindow: Plattdeutsches Fest in Bröllin mit Chören und Talkshow!

Bröllin, Deutschland - In der beschaulichen Ortschaft Bröllin findet heute ein besonderes Event statt: Chöre aus der Uckermark bringen plattdeutsche Lieder zum Besten, basierend auf Texten des vor 150 Jahren in Fahrenwalde geborenen Heimatdichters Max Lindow. Diese Veranstaltung ist Teil des jüngst stattfindenden plattdeutschen Chortreffens, das in Zusammenarbeit mit der NDR-Sendung „Plappermoehl“ realisiert wird. Letztere ist die älteste plattdeutsche Talk-Sendung im Nordosten und wird seit 1983 ausgestrahlt. Die Aufzeichnung des Chortreffens wird nicht nur im Radio zu hören sein, sondern bietet auch Einblicke in die Kultur und Geschichte der Plattdeutschen Sprache.

Olivia Schubert von der Max-Lindow-Literaturgesellschaft hebt die intrikate Verbindung zwischen Max Lindow und der beliebten Sendung hervor. Während der Veranstaltung führen die Moderatoren Thomas Naedler und Christian Peplow anregende Gespräche mit Mitgliedern der literarischen Gesellschaft, darunter Dr. Annegret Lindow und Dieter Parchmann, die alle die Bedeutung Lindows für die uckermärkische Mundart beleuchten. Auch der Uckermärkische Männerchor Naugarten und der Kinderchor der Regenbogenschule Brüssow sind mit von der Partie und werden die Veranstaltung mit ihren Darbietungen bereichern.

Ein Fest der plattdeutschen Sprache

Das Interesse an der plattdeutschen Sprache erfährt seit Jahren einen Aufschwung, nicht zuletzt durch die Plattdeutschen Wochen, die vom 25. Mai bis zum 15. Juni 2025 stattfanden. Diese Feierlichkeiten begannen mit einem plattdeutschen Gottesdienst in Warnemünde und beinhalteten zahlreiche Veranstaltungen, die die lokale Kultur feierten. Ein Highlight war die Verleihung des Unkel-Bräsig-Preises, der Personen ehrt, die sich für das Plattdeutsche starkmachen. Am 31. Mai wurde zudem das plattdeutsche Wort des Jahres 2025 verkündet, was die aktive Einbindung der Gemeinschaft in die Pflege der Sprache unterstreicht.

Im Rahmen dieser Wochen gab es viele kreative Programmpunkte, von Volkstänzen bis hin zu Präsentationen von Schülern in Niederdeutsch-Unterricht. An einem speziellen Festakt am 13. Juni wurde nicht nur der 150. Geburtstag von Max Lindow gefeiert, sondern auch die Vielfalt der plattdeutschen Sprache gewürdigt.

Bildung und Engagement

In Sachen Bildung wird die plattdeutsche Sprache auch in Niedersachsen großgeschrieben. Am 7. Mai 2025 wurden drei Schulen als „Plattdeutsche Schulen“ ausgezeichnet. Dazu gehören die Grundschule Emlichheim, die Grundschule Egels sowie die Marie-Ulfers-Grundschule in Carolinensiel. Rund 1.700 Schülerinnen und Schüler in Mecklenburg-Vorpommern lernen aktiv Plattdeutsch, und in Niedersachsen sind es insgesamt 46 Schulen, die sich um die Förderung der niederdeutschen Sprache bemühen. Diese Schulen integrieren Niederdeutsch durch Fachunterricht und Projekte in ihren Lehrplan. Dies zeigt, wie überaus wichtig die Erhaltung und Pflege dieser Sprache ist.

Die Plattdeutschen Wochen und die Auszeichnung plattdeutscher Schulen sind Teil einer größeren Initiative, die darauf abzielt, die regionalen Sprachen dauerhaft im Bildungssystem zu verankern. Die europäischen Mitgliedsstaaten haben sich dazu verpflichtet, minderheitliche Sprachen zu fördern, was auch der Grund ist, dass solche Veranstaltungen wie das Chortreffen in Bröllin hohe Wellen schlagen.

Für all jene, die mehr über die plattdeutsche Sprache und Kultur erfahren möchten, wird die Erstausstrahlung der aufzeichneten Sendung am 28. Juni um 19 Uhr bei NDR 1 Radio MV ausgestrahlt, mit einer Wiederholung am 6. Juli um 20 Uhr. Zudem gibt es die Möglichkeit, sich über einen Podcast mit weiteren Inhalten zu versorgen. Das mittlerweile sehr vielfältige Angebot zeigt, dass die plattdeutsche Sprache keineswegs in Vergessenheit gerät und nach wie vor lebendig bleibt.

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OrtBröllin, Deutschland
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