Britischer Kunsthändler: Zwei Jahre Haft wegen Terrorfinanzierung!

Vereinigtes Königreich - Ein britischer Kunsthändler, Oghenochuko Ojiri (53), wurde aufgrund von Terrorismusfinanzierung zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Diese Verurteilung stellt einen beispiellosen Fall im Vereinigten Königreich dar, da es die erste strafrechtliche Verurteilung dieser Art im Kunstsektor ist. Ojiri, der durch seine Auftritte in BBC-Sendungen wie „Bargain Hunt“ und „Antiques Road Trip“ bekannt wurde, hatte zwischen Oktober 2020 und Dezember 2021 Kunstwerke im Wert von etwa 140.000 Pfund (ca. 185.000 Dollar) an Nazem Ahmad verkauft. Ahmad gilt als mutmaßlicher Finanzier der Hisbollah und ist in den USA sowie Großbritannien sanktioniert.

Die Richterin Bobbie Cheema-Grubb kritisierte stark Ojiris Verhalten und hob die problematische Ausnutzung des Kunstmarktes hervor. Diese Art von Finanzierungsaktivitäten ist nicht nur rechtlich bedenklich, sondern auch moralisch verwerflich, da sie die Aufmerksamkeit auf die Möglichkeit lenkt, dass das Kunstgeschäft zur Umgehung von Sanktionen missbraucht werden könnte.

Die Rolle von Nazem Ahmad

Nazem Ahmad, an den Ojiri die Kunstwerke verkaufte, wurde bereits 2019 vom US-Finanzministerium wegen des Handels mit Blutdiamanten und Geldwäsche sanktioniert. 2021 folgte eine Vermögenssperre der britischen Regierung aufgrund seiner finanziellen Unterstützung der Hisbollah. Diese Sanktionen hatten zum Ziel, Personen und Unternehmen zu isolieren, die in terroristische Aktivitäten verwickelt sind. Trotz dieser Warnungen tätigte Ojiri Geschäfte mit Ahmad, was die Fragen zur Integration und Überwachung im Kunstmarkt aufwirft.

Die britischen Behörden, vertreten durch Dominic Murphy, den Leiter der Anti-Terror-Einheit, sehen in der Verurteilung ein Zeichen für die Ernsthaftigkeit, mit der solche Transaktionen verfolgt werden. Murphy betonte, dass Kunsthändler gewarnt sind, keine Geschäfte mit sanktionierten Personen zu tätigen, nachdem die Polizei Ojiris Festnahme im April 2023 eine umfangreiche Sammlung von Kunstwerken, darunter Werke von Pablo Picasso und Andy Warhol, beschlagnahmte.

Die beschlagnahmte Kunst und ihre Verwendung

Die beschlagnahmte Kunstsammlung wird auf einen Wert von nahezu einer Million Pfund geschätzt, und die Erlöse aus dem Verkauf der Werke sollen der Polizei, der Staatsanwaltschaft und dem Innenministerium zugutekommen. Dies unterstreicht die finanziellen Dimensionen dieser kriminellen Aktivitäten und die Wichtigkeit, dass die gewonnenen Gelder auch sinnvoll verwendet werden.

Umgehungsgeschäfte, die oft durch komplexe Strukturen und Intransparenz gekennzeichnet sind, können die Handlungsmöglichkeiten von Controllersystemen signifikant beeinträchtigen. Die Aufsicht über den Kunstmarkt muss strenger werden, um zukünftig mögliche Finanzierungswege für Terrorismus zu unterbinden. Dies stellt eine Herausforderung für alle Akteure im Kunst- und Finanzsektor dar.BaFin weist darauf hin, dass ein wirksames Risikomanagement sowie Informationsaustausch unter den Verpflichteten unverzichtbare Maßnahmen darstellen, um die Einhaltung der Anti-Terror-Vorschriften zu gewährleisten.

Die Verurteilung von Ojiri könnte ähnliche zukünftige Fälle im Kunstmarkt anstoßen, da die Regierungen weltweit stärker darauf achten müssen, dass transnationale Kriminalität und Terrorismusfinanzierung erschwert werden. Die Legislativ- und Regulierungsbehörden sind gefordert, die Aufsicht über den Kunstmarkt weiter zu verstärken, um die Integrität und Sicherheit dieses Sektors zu schützenSpiegel berichtet, dass die Branche wachsam bleiben muss.

Insgesamt zeigt dieser Fall die Notwendigkeit auf, dass Kunsthändler und die gesamte Branche Verantwortung übernehmen müssen, um die Gesetze nicht nur zu befolgen, sondern auch aktiv an der Gewährleistung der globalen Sicherheit mitzuwirken.