Britischer Segler in Portugal: Partnerin ins Wasser gestoßen!

Oeiras, Portugal - Ein 60-jähriger Brite sitzt derzeit in Portugal in Untersuchungshaft, da ihm vorgeworfen wird, mit Tötungsabsicht seine Partnerin von einer Segeljacht ins Wasser gestoßen zu haben. Der Vorfall ereignete sich vor einer Woche vor der Küste des Lissabonner Vorortes Oeiras. Laut den Behörden ist die Frau eine Nichtschwimmerin und wurde von Insassen eines vorbeifahrenden Bootes lebend aus dem Fluss Tejo gerettet. Zeugen berichteten, dass der Verdächtige nach dem Vorfall mit dem Boot davonfuhr, obwohl er sich bewusst war, dass seine Partnerin nicht schwimmen konnte.
Der Mann wurde später auf der Segeljacht festgenommen. Er und seine Partnerin waren auf einer Weltumsegelung und kannten sich seit etwa einem Jahr. Ihre gemeinsame Reise, die im Dezember begann, soll von regelmäßigen verbalen und körperlichen Übergriffen geprägt gewesen sein. Dies wirft ein düsteres Licht auf die Dynamiken häuslicher Gewalt, die nicht nur in Deutschland weit verbreitet sind, sondern auch international viele Menschen betreffen.
Häusliche Gewalt im Fokus
Häusliche Gewalt umfasst körperliche, sexuelle und psychische Gewalt in familiären oder partnerschaftlichen Beziehungen. In Deutschland zeigen die neuesten Statistiken, dass jede dritte Frau mindestens einmal Opfer von physischer und/oder sexualisierter Gewalt wird – eine alarmierende Realität, die durch den Fall in Portugal einen erschreckenden Kontext erhält. Auch Männer sind von häuslicher Gewalt betroffen, mit etwa einem Drittel der Opfer, die männlich sind. Im Jahr 2022 wurden laut dem Bundeskriminalamt 240.547 Opfer häuslicher Gewalt registriert.
Die Definition von Zuhause, die im Duden als „Wohnung, in der jemand zu Hause ist und sich wohlfühlt“ wiedergegeben wird, steht im krassen Gegensatz zu dem Gefühl der Unsicherheit, das viele Opfer erfahren. Häufig sind es verbale Beleidigungen, Drohungen und Kontrolle, die als Teil dieser Gewalt auftreten. Die strafrechtlichen Reaktionen auf häusliche Gewalt können von einfachen Körperverletzungen bis hin zu Mord und Totschlag reichen, wobei die Strafen sich von Geldstrafen bis zu zehn Jahren Haft erstrecken.
Reaktionen und Unterstützung für Opfer
Im aktuellen Fall in Portugal droht dem Verdächtigen bei einer Verurteilung eine längere Haftstrafe; das Strafmaß für versuchten Mord in Portugal liegt in der Regel zwischen fünf und zehn Jahren. Dies spiegelt sich auch in der rechtlichen Landschaft wider, die in Deutschland geschaffen wurde, um Opfer häuslicher Gewalt zu unterstützen. In akuten Situationen ist es ratsam, umgehend die Polizei zu kontaktieren. Beratungs- und Interventionsstellen bieten ebenfalls wertvolle Unterstützung.
Opfer haben das Recht, eine Strafanzeige innerhalb von drei Monaten nach einem Vorfall zu stellen, und können auch als Nebenkläger im Strafprozess auftreten. Es ist wichtig, dass Opfer über ihre Rechte und die verfügbaren Ressourcen informiert sind, um sich in einer Situation von häuslicher Gewalt zu schützen.
Die Dunkelziffer nicht angezeigter Straftaten ist hoch, weshalb zahlreiche Initiativen zur Untersuchung und Bekämpfung von häuslicher Gewalt ins Leben gerufen werden, um valide Daten zur Gewaltbetroffenheit zu erhalten. Vor dem Hintergrund des tragischen Vorfalls in Portugal wird erneut deutlich, wie wichtig das Thema der häuslichen Gewalt im gesellschaftlichen Diskurs bleibt.
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Ort | Oeiras, Portugal |
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