Brutaler Molotow-Angriff in Boulder: Antisemitismus nimmt zu!

Brutaler Molotow-Cocktail-Angriff auf jüdische Demo in Boulder: 12 Verletzte, darunter Holocaust-Überlebende. Antisemitismus in den USA steigt.
Brutaler Molotow-Cocktail-Angriff auf jüdische Demo in Boulder: 12 Verletzte, darunter Holocaust-Überlebende. Antisemitismus in den USA steigt. (Symbolbild/NAG)

Boulder, Colorado, USA - Ein brutaler Angriff auf eine jüdische Demonstration in Boulder, Colorado, hat in den letzten Tagen für Entsetzen gesorgt. Bei der Attacke, die mit Molotow-Cocktails durchgeführt wurde, stieg die Anzahl der Verletzten von acht auf zwölf. Vier von diesen Verletzten wurden mittlerweile identifiziert, darunter auch eine Holocaust-Überlebende, die über 80 Jahre alt ist. Der mutmaßliche Angreifer, ein 45-jähriger Ägypter, wurde am Tatort festgenommen und hielt sich illegal in den USA auf. Er hatte die Tat seit über einem Jahr geplant, wobei seine ursprüngliche Absicht war, eine Waffe zu erwerben. Während des Angriffs rief er die Parole „Free Palestine“ und warf zwei Molotow-Cocktails auf die Demonstranten, die für die Freilassung israelischer Geiseln eintreten wollten. Zudem berichteten Zeugen von der Verwendung eines Flammenwerfers, was dazu führte, dass mehrere Personen Verbrennungen erlitten.

Laut ZVW fanden die Ermittler insgesamt 16 unbenutzte Molotow-Cocktails am Tatort. Der Angreifer wird wegen Einsatz von Brandsätzen und versuchtem Mord angeklagt und könnte eine lebenslange Haftstrafe erwarten. Der Vorfall wurde vom FBI als „gezielter Gewaltakt“ eingestuft und von der US-Regierung als Terror bezeichnet. Präsident Trump kritisierte in diesem Zusammenhang die Migrationspolitik seines Vorgängers Joe Biden.

Anstieg antisemitischer Vorfälle

Der Angriff in Boulder ist nicht isoliert, sondern passt in einen besorgniserregenden Trend. Nach dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ist die Zahl antisemitischer Vorfälle in den USA und weltweit stark angestiegen. In Deutschland sind jüdische Einrichtungen von ähnlichen Angriffen betroffen. In Berlin wurden seit dem Beginn des Israel-Gaza-Konfliktes mehr als 360 antisemitische Straftaten erfasst, darunter 121 Gewaltdelikte. Der Großteil dieser Vorfälle ist israelbezogen und zeigt, dass viele jüdische Menschen sich zunehmend unsicher fühlen. Julia Kopp von Rias Berlin verknüpft die Eskalation antisemitischer Angriffe in Berlin klar mit dem Konflikt im Nahen Osten.

In RBB wird auf die Sicherheitsanpassungen jüdischer Einrichtungen in Berlin hingewiesen. Einige Wohnhäuser von jüdischen Bewohnern sind jetzt mit Davidsternen markiert, um auf die Risiken aufmerksam zu machen. Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde in Berlin, Gideon Joffe, hat die zunehmende Gewalt als neue Dimension des Antisemitismus bezeichnet und fordert mehr Sicherheitsmaßnahmen.

Der historische Kontext des Antisemitismus

Antisemitismus ist in den USA kein neues Phänomen; so wurden 2018 bei einem gewaltsamen Angriff auf eine Synagoge in Pittsburgh elf Menschen getötet, die bis heute als der tödlichste Angriff auf Juden in der Geschichte der USA gilt. Weitere antisemitische Vorfälle, wie der Überfall auf ein koscheres Supermarkt in Jersey City im Jahr 2019, verdeutlichen die Präsenz antisemitischer Gewalt. Nach Angaben der Bundeszentrale für politische Bildung erlebte die Anti-Defamation League 2022 einen Rekord von 3.679 antisemitischen Vorfällen, was die höchste Zahl seit Beginn der Erhebungen 1979 darstellt.

Historisch galt Antisemitismus in den USA lange als überwunden. Doch die Ereignisse der letzten Jahre, insbesondere der 11. September 2001 und der Aufstieg des „Neuen Antisemitismus“, haben dieses Bild verändert. Antisemitische Stereotypen und Verschwörungstheorien erlebten eine Renaissance, während rechtsextreme Gruppen, die Antisemitismus propagieren, seit 2017 einen Anstieg verzeichnen.

Dieses jüngste Beispiel aus Boulder und die damit verbundenen Entwicklungen sowohl in den USA als auch in Deutschland verdeutlichen die Notwendigkeit einer kritischen Auseinandersetzung mit Antisemitismus und einer Stärkung von Schutzmaßnahmen für jüdische Gemeinschaften weltweit.

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Ort Boulder, Colorado, USA
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