Köln-Dellbrück: 1000 Meter in die Tiefe für nachhaltige Erdwärme!

Thurner Kamp, 51067 Köln, Deutschland - Ab Ende des Jahres 2023 plant das Land Nordrhein-Westfalen (NRW) in Köln-Dellbrück eine umfassende Forschungsbohrung bis zu einer Tiefe von 1000 Metern. Dies wurde von der Kölner Stadtverwaltung und dem Wirtschafts- und Klimaschutzministerium NRW (MWIKE) bestätigt. Diese Maßnahme ist Teil des „Explorations- und Bohrprogramms“, das im Rahmen des Masterplans Geothermie NRW ins Leben gerufen wurde.
Das Hauptziel des Masterplans besteht darin, bis 2045 bis zu 20 Prozent des Wärmebedarfs in NRW durch Erdwärme zu decken. Der Standort für die Bohrung wurde sorgfältig ausgewählt: Ein ehemaliger Sportplatz am Thurner Kamp, der derzeit ungenutzt ist. Dieser Platz sollte ursprünglich in eine ökologische Ausgleichsfläche umgewandelt werden, wie die Bezirksvertretung Mülheim 2022 beschloss. Zudem hat der SV Adler Dellbrück Bedarf an der Fläche angemeldet, um den Platzmangel des Vereins zu beheben.
Details zu den Bohrarbeiten
Die Bohrarbeiten sollen voraussichtlich Ende 2025 beginnen und einen Zeitraum von etwa einem Jahr in Anspruch nehmen. Während dieser Zeit wird erwartet, dass wichtige Erkenntnisse über die Kalksteinschicht in 600 bis 1000 Metern Tiefe gewonnen werden. Diese Schicht könnte potenziell für die Nutzung von Geothermie geeignet sein. Zum Schutz der Anwohner werden Lärmschutzwände und eine Lärmampel installiert. Nach Abschluss der Bohrungen ist eine Wiederherstellung des Areals vorgesehen, eine vollständige Instandsetzung als Naturrasenfläche jedoch nicht garantiert.
Bisher wurden im Rahmen des Programms bereits zwei flachere Bohrungen in Düsseldorf und Schwelm durchgeführt. Aktuell läuft eine weitere Bohrung in Krefeld. Die Ergebnisse dieser Maßnahmen werden im Geothermieportal NRW veröffentlicht, welches umfassende Informationen zur geologischen Beschaffenheit des Untergrundes bietet. Das Portal ist eine zentrale Anlaufstelle für Daten zur geografischen Eignung für verschiedene Geothermievorhaben und umfasst über 10.000 geologische Schichtenverzeichnisse.
Vorteile der Geothermie
Geothermie gilt als klimafreundliche und regenerative Wärmequelle, die unabhängig von Witterungsverhältnissen verfügbar ist und wenig Fläche für eine hohe Energieproduktion benötigt. Dies sind einige der Vorteile, die der Masterplan Geothermie NRW hervorhebt. Ministerin Mona Neubaur stellte im April 2024 die Absicht vor, jährlich zwischen 24 und 33 Terrawattstunden durch die Nutzung von Erdwärme zu erschließen. Um diese Ziele zu erreichen, sind umfassende Erkundungsmaßnahmen nötig, da die tiefen geologischen Strukturen in NRW bislang unzureichend bekannt waren.
Die Landesregierung hat den Geologischen Dienst NRW mit intensiven Untersuchungen beauftragt, um eine solide Planungsgrundlage für Kommunen, Industrie und Projektentwickler zu schaffen. Dies rechtfertigt die Notwendigkeit, geeignete Gesteinsformationen zu erkunden, um die Wärme effizient nutzen zu können. Eine zentrale Herausforderung bleibt die Durchführung detaillierter Vor-Ort-Untersuchungen, die idealerweise von spezialisierten Fachunternehmen umgesetzt werden sollten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die geplante Bohrung in Köln-Dellbrück ein weiterer Schritt in der nachhaltigen Wärmeversorgung NRWs darstellt, welcher langfristig die Energieversorgung der Region entscheidend beeinflussen könnte. Geschulte Fachkräfte und moderne Technologien werden benötigt, um die Potenziale der Geothermie optimal zu erschließen.
Details | |
---|---|
Ort | Thurner Kamp, 51067 Köln, Deutschland |
Quellen |