BTU Cottbus empört über wachsende Gewalt gegen Studierende und Projekte!

Die BTU Cottbus-Senftenberg positioniert sich klar gegen Gewalt und Diskriminierung, nach Anschlägen auf Studierende und Einrichtungen.
Die BTU Cottbus-Senftenberg positioniert sich klar gegen Gewalt und Diskriminierung, nach Anschlägen auf Studierende und Einrichtungen. (Symbolbild/NAG)

Cottbus, Deutschland - Die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) hat sich entschieden klar gegen Diskriminierung und Gewalt zu positionieren. Dies geschieht vor dem Hintergrund wachsender Besorgnis über die gesellschaftliche Atmosphäre in der Lausitz. Besonders in den letzten Monaten gab es besorgniserregende Vorfälle, die auf eine Zunahme rechter Gewalt hinweisen. So wurden im Dezember 2024 und Februar 2025 Studierende in Cottbus verfolgt und attackiert. In der Nacht vom 1. zum 2. März 2025 wurde der Jugendclub „Jamm“ in Senftenberg von über 30 vermummten Personen angegriffen.

Am 24. Mai 2025 erlebte das alternative Wohnprojekt „Zelle 79“ in Cottbus einen massiven Übergriff, der als mutmaßlich rechter Angriff eingeordnet wird. Dabei wurden Böller und Fackeln gegen das Gebäude geworfen, während die Angreifer verfassungsfeindliche Parolen skandierten. Laut Berichten sprechen die Betroffenen von einem versuchten Brandanschlag. Polizei und Staatsschutz ermitteln bereits, doch die Täter sind bislang unbekannt. Die BTU-Präsidentin Prof. Gesine Grande äußerte tiefe Betroffenheit über die zunehmende Gewaltbereitschaft.

Wachsende Angst und gesellschaftliche Verantwortung

Im Zusammenhang mit den Attacken hat die BTU ihre Verantwortung für Studierende und Beschäftigte betont. Die Fakultäten sowie Angehörige der Universität haben ihre Solidarität mit den Betroffenen bekundet. In den letzten Monaten kam es wiederholt zu Angriffen auf Einrichtungen der linken Szene und Jugendclubs in Südbrandenburg. Cottbus gilt als Hotspot der rechten Szene, was sich in der Häufung solcher Übergriffe widerspiegelt.

Bürgermeister Tobias Schick (SPD) plant Gespräche über einen verbesserten Schutz für solche Institutionen, um eine Atmosphäre ohne Angst zu schaffen, die für den Zuzug von Fachkräften unerlässlich ist. Der neue Innenminister Brandenburgs, René Wilke, hat bereits den Dialog mit Schick gesucht, um Maßnahmen gegen die zunehmende Gewalt zu erörtern.

Ein besorgniserregender Trend

Rechtsextreme Gewalt in Deutschland hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Laut Schätzungen des Bundesamts für Verfassungsschutz sind rund 32.000 Personen in Deutschland rechtsextrem gesinnt, von denen 13.000 als gewaltbereit gelten. Die Anzahl der rechtsextremen Straftaten stieg im Jahr 2020 auf 23.604, wobei die Gewalttaten von 986 auf 1.092 zunahmen. Dies belegt die zunehmende Gefahr von rechtsextrem motivierten Übergriffen.

Die Hintergründe solcher Taten sind oft komplex und zeigen, dass sich Täter häufig im Internet radikalisieren. Beispiele wie die Angriffe in Hanau oder Halle verdeutlichen die drastischen Folgen, die aus dieser Radikalisierung resultieren können. Die BTU fordert daher nicht nur ein verstärktes Eingreifen der Sicherheitsbehörden, sondern auch ein generelles Umdenken in der Gesellschaft, um derartige Gewalt zu stoppen und eine respektvolle, inklusive Atmosphäre zu fördern.

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Ort Cottbus, Deutschland
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