Chaos im Gazastreifen: Lebensmittelverteilung endet in Panik und Gewalt!

Gazastreifen, Palästina - Das Chaos bei der Lebensmittelverteilung im Gazastreifen hat zu einer humanitären Krise geführt, die seit Wochen anhält. Wie tagesschau.de berichtet, kam es am Freitag zu tumultartigen Szenen, als Tausende Menschen in der Nähe der Verteilungszentren um Lebensmittelpakete drängten. Diese Hilfspakete, angeboten von der von den USA unterstützten Gaza Humanitarian Foundation (GHF), enthalten Grundnahrungsmittel wie Mehl, Reis, Nudeln, Zucker, Salz und Tee. Der Andrang war so groß, dass die Mitarbeiter der GHF zeitweise ihre Arbeiten einstellten.
Über dem Verteilzentrum gab es bereits eine angespannte Atmosphäre. Das israelische Militär warf Warnschüsse ab, um die Menschenmenge zu kontrollieren, was jedoch zu Panik und Unruhen führte. Berichten zufolge wurden mindestens drei Menschen verletzt, ein Vorfall, der von der internationalen Gemeinschaft scharf kritisiert wurde. Die Situation eskalierte, als einige Menschen versuchten, Lebensmittelpakete zu plündern, was unter anderem zu einem tödlichen Ereignis führte, bei dem mehrere Personen überfahren wurden, wie orf.at berichtet.
Hintergründe zur humanitären Krise
Die humanitäre Lage in Gaza ist katastrophal. Laut Human Rights Watch sind mehr als 1,5 Millionen Menschen im Gazastreifen von grundlegender Hilfe abhängig, während fast 50 % der Bevölkerung arbeitslos ist. Die Blockade von Hilfsgütern durch Israel hat die Notlage der Zivilbevölkerung weiter verschärft. Die von der GHF verteilten 8.000 Lebensmittelpakete genügen bei weitem nicht den Bedürfnissen der Betroffenen und stellen lediglich 462.000 Mahlzeiten dar.
Zudem gibt es Berichte über mögliche Menschenrechtsverletzungen seitens des israelischen Militärs. Die Hamas hat den Verteilmechanismus als Misserfolg und Teil eines Umplanungsplans bezeichnet und kritisiert, dass Israel keine Beweise für die Notwendigkeit des Verteilungsmechanismus vorgelegt hat. UN-Vertreter betonen, dass die derzeitige Situation unvereinbar mit dem humanitären Völkerrecht ist, und fordern ein sicheres Umfeld sowie schnellere Genehmigungen für Hilfsgüter.
Politische Reaktionen und internationale Kritik
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu räumte einen „zwischenzeitlichen Kontrollverlust“ ein, während hochrangige Militärvertreter die Lebensmittelverteilung als „Erfolg“ bezeichneten. Dies steht im Widerspruch zu den Berichten über die schlechte humanitäre Lage und die Verletzten. US-Präsident Joe Biden äußerte Bedenken über die gewaltsamen Auseinandersetzungen und bezeichnete den Vorfall als „tragisch und alarmierend“. Gleichzeitig wollte sich die US-Regierung jedoch von der GHF distanzieren, die die Vorwürfe gegen sie, dass sie durch Hamas-Blockaden behindert wird, wiederholt äußerte.
Der UNO-Generalsekretär Antonio Guterres verurteilte die Gewalt im Gazastreifen und sprach von einem „Gemetzel“. Schätzungen zufolge sind seit Kriegsbeginn mehr als 30.000 Menschen ums Leben gekommen, darunter eine hohe Zahl an Zivilisten. Der UNO-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, forderte ein Ende der Gewalt und wies darauf hin, dass die Kollektivstrafen gegen Zivilisten laut internationalem Recht verboten sind.
Die Situation im Gazastreifen bleibt angespannt und es ist unklar, wie sich die Lage weiter entwickeln wird. Aktivisten und internationale Beobachter fordern eine sorgfältige Überwachung und den Schutz der Zivilbevölkerung, während die humanitäre Krise immer drängender wird.
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Ort | Gazastreifen, Palästina |
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