Cyberangriff auf Ellwangen: Jugendlicher als Täter identifiziert!

Cyberangriff auf Ellwanger Stadtverwaltung: Jugendlicher als Tatverdächtiger ermittelt. Systemwiederherstellung und Sicherheitsmaßnahmen geplant.
Cyberangriff auf Ellwanger Stadtverwaltung: Jugendlicher als Tatverdächtiger ermittelt. Systemwiederherstellung und Sicherheitsmaßnahmen geplant. (Symbolbild/NAG)

Ellwangen, Deutschland - In Ellwangen sorgt ein Cyberangriff auf das Netzwerk der Stadt für erhebliche Sorgen. Die Stadtverwaltung hat erste Unregelmäßigkeiten im Datennetzwerk bereits seit dem 24. April festgestellt. Ein Jugendlicher, der ehemalige Schüler einer Ellwanger Schule ist, wird als Tatverdächtiger ermittelt. Details zur Identität des Jugendlichen wurden bisher nicht veröffentlicht. Anselm Grupp, ein Vertreter der Stadt, äußerte sich optimistisch zur Ermittlung des mutmaßlichen Täters und bezeichnete dies als positive Nachricht. Interessanterweise wurde kein Erpresserschreiben gefunden, und es gibt derzeit keine Hinweise auf einen Datenabgriff sensibler Informationen.

Die städtischen Systeme sind momentan nur eingeschränkt nutzbar, was besonders die Kommunikation zwischen Schulen betrifft. Die Verwaltung hatte deshalb Programme umgehend abgeschaltet, da vor allem eine Kommunikations-App für Schüler und Lehrer betroffen war. Während der Unterricht an den städtischen Schulen weiterhin stattfindet, nutzen Lehrer an einer besonders betroffenen Schule vorübergehend private Laptops für den Unterricht, da das Programm für digitale Tafeln und Beamer gestört ist.

Aktuelle Maßnahmen und Wiederherstellung

Ein Krisenstab aus internen und externen IT-Fachkräften wurde sofort eingerichtet, um die Situation zu bewältigen. Die Cyberversicherung der Stadt wurde umgehend informiert, und IT-Experten arbeiten daran, die Systeme wiederherzustellen. Der Stadtverwaltung ist es bis jetzt gelungen, per E-Mail und Telefon erreichbar zu bleiben, jedoch gibt es immer wieder Verzögerungen im E-Mailsystem. Eine Wiederverbindung des pädagogischen Netzwerks mit dem Internet ist für die Zeit nach den Pfingstferien geplant. Im Vorfeld werden neue Passwörter für Nutzer des pädagogischen Netzwerks sowie für die Mitarbeiter der Stadtverwaltung vergeben.

In Anbetracht der Schwierigkeiten plant die Stadtverwaltung auch zukünftige Maßnahmen zur Erhöhung der Datensicherheit, die zusätzliche Kosten verursachen könnten. Die inzwischen gegebene Erhöhung der Firewall wurde bereits im Haushalt eingeplant, und die Einführung einer Zwei-Faktor-Authentifizierung für öffentliche Online-Angebote steht an. Außerdem wird es künftig eine 24-Stunden-Überwachung der Systeme durch einen externen Dienstleister geben. Derzeit dauern die Prüfungen der rund 200 Server im städtischen IT-Netzwerk noch an, wobei mit Einschränkungen für die Mitarbeiter während dieser Prüfungsphase gerechnet werden muss.

Vorsorge und Empfehlungen

Die Stadtverwaltung von Ellwangen hat den Vorfall als ernstzunehmende Warnung genommen und beabsichtigt, umfassende Maßnahmen zur Verhinderung zukünftiger Angriffe zu implementieren. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bietet hierzu wertvolle Empfehlungen.[BSI] Diese Tipps sind speziell für Unternehmen gedacht und beinhalten Maßnahmen, die individuell auf die jeweilige IT-Infrastruktur und Art der Bedrohung angepasst werden sollten.

Obwohl die laufenden Ermittlungen und die Wiederherstellung der Systeme spannend sind, bleibt die Frage nach dem Motiv des Angreifers weiterhin unklar. Das Fehlen einer Lösegeldforderung deutet daraufhin, dass es sich nicht um einen typischen Erpressungsfall handelt, was die Ermittler vor neue Herausforderungen stellt.

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Ort Ellwangen, Deutschland
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