Kehlmann warnt: Kultur-Gleichschaltung unter Trump gefährdet Freiheit!

Daniel Kehlmann vergleicht die kulturelle Gleichschaltung in den USA unter Trump mit der NS-Zeit und warnt vor deren Folgen.
Daniel Kehlmann vergleicht die kulturelle Gleichschaltung in den USA unter Trump mit der NS-Zeit und warnt vor deren Folgen. (Symbolbild/NAG)

Berlin, Deutschland - Daniel Kehlmann, ein namhafter deutscher Autor, hat in einer aktuellen Analyse die kulturpolitische Situation in den USA unter der Präsidentschaft von Donald Trump mit der Gleichschaltung im Nationalsozialismus verglichen. Kehlmann betont, dass die Gleichschaltung der Kultur in den USA derzeit drastisch voranschreitet und dabei entscheidende Parallelen zu den Methoden der Nationalsozialisten aufweist. Er stellt fest, dass Kulturschaffende durch die Streichung von Geldern und den vorauseilenden Gehorsam Mannschaften in der Kulturbranche gezwungen sind, zu schweigen, aus Angst, ihre Unterstützung zu verlieren. „Free Speech“ sei praktisch ausgesetzt, insbesondere für Menschen ohne US-Bürgerrechte, was die weitreichenden Konsequenzen von Trumps Politik verdeutlicht.

In seinem Roman „Lichtspiel“, der einen Filmregisseur während der NS-Diktatur thematisiert, zeigt sich ein zunehmendes Interesse in den USA. Viele Leser machen Parallelen zwischen den im Buch behandelten Themen und der kulturellen Landschaft unter Trump, was Kehlmanns Warnungen zusätzlich verstärkt. Er bemerkt, dass, obwohl im künstlerischen Bereich bislang niemand inhaftiert wurde, die Situation in anderen gesellschaftlichen Bereichen bedenklich zu beobachten sei.

Der Weg zur Gleichschaltung

Der Begriff „Gleichschaltung“ bezieht sich im historischen Kontext auf die Vereinheitlichung von Organisationen und wird häufig im Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus diskutiert. Die Nationalsozialisten verfolgten das Ziel, dass alle Organisationen in Deutschland die Ideologie und die Meinungen der NSDAP vertreten, was zu einer umfassenden Kontrolle aller gesellschaftlichen Bereiche führte. Medien durften ausschließlich die Sichtweise der Nationalsozialisten verbreiten, und jegliche Organisationen, die nicht im Sinne der Nazis arbeiteten, wurden aufgelöst oder durch NS-Institutionen ersetzt. Diese Praxis führte zu einer vollständigen Gleichschaltung der Gesellschaft und war ein zentrales Merkmal der damaligen Diktatur.

Ein wesentliches Instrument der Gleichschaltung im kulturellen Bereich war die Gründung der Reichskulturkammer am 22. September 1933. Unter der Leitung von Joseph Goebbels, dem Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, wurde diese Kammer zum zentralen Organ der kulturellen Kontrolle. Alle Kulturschaffenden waren verpflichtet, Mitglied zu werden, wodurch ein rigoroser Ausschluss kritischer Stimmen und unkonformer Künstler stattfand.

Kulturelle Auswirkungen und Widerstand

Der Ausschluss von Künstlern, die nicht in Übereinstimmung mit den ideologischen Vorgaben arbeiteten, führte dazu, dass viele in finanzielle Not gerieten oder ins Exil gehen mussten. Auch moderne Künstler und die, die als „entartet“ galten, wurden von der Teilnahme an der Kultur ausgeschlossen. Kehlmann weist darauf hin, dass die Vielfalt im kulturellen Leben damals wie heute nicht erwünscht ist, was zu einem Rückgang der Kreativität führt.

Zusammenfassend kritisiert Kehlmann die schnelle Anpassung der Gesellschaft an die herrschenden politischen Verhältnisse und die Akzeptanz der Regierung durch ehemalige Kritiker. Seine Hoffnung, dass eine Wendung in der amerikanischen Politik möglich ist, wird durch seine Besorgnis über die Zerstörung der amerikanischen Wirtschaft angedeutet, die möglicherweise als Katalysator für Veränderung dienen könnte.

Für weitere Informationen über die Gleichschaltung und deren historische Kontexte verweisen wir auf die Artikel von Tagesspiegel, Studyflix und Zeitklicks.

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Ort Berlin, Deutschland
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