Drama im Altenburger Theater: Brechts Klassiker begeistert Publikum!

Premiere von Brechts „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“ am Pfingstsonntag im Altenburger Theaterzelt begeistert das Publikum.
Premiere von Brechts „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“ am Pfingstsonntag im Altenburger Theaterzelt begeistert das Publikum. (Symbolbild/NAG)

Altenburg, Deutschland - Am Pfingstsonntag, den 9. Juni 2025, fand die mit Spannung erwartete Premiere von „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“ im Altenburger Theaterzelt statt. Die LVZ berichtet von einem begeisterten Publikum, das die Darbietung mit zehn Minuten Applaus feierte.

Das Stück, ursprünglich 1941 von Bertolt Brecht verfasst, wird als moderne Parabel auf die Machtergreifung Hitlers verstanden. Der Regisseur Alexander Flache bringt Brechts kritische Themen durch aktuelle Kleidung und Übertitel zur Geltung. Die musikalische Untermalung stammt von Olav Kröger, der mit 12 Musikern des Philharmonischen Orchesters eine Mischung aus Blues, Swing und Ragtime interpretiert.

Handlung und Inszenierung

Die Handlung spielt im Chicago der 1930er Jahre, einer Zeit, in der die Absatzkrise beim Karfiol (Blumenkohl) zu einer starken Nachfrageeinbuße führte. Der Gangsterboss Arturo Ui sieht hierin eine Möglichkeit, aus der Not der Karfiol-Trust-Besitzer Kapital zu schlagen. Die Webseite des Theaters beschreibt, wie Ui gewaltsame Maßnahmen androht, um den Gemüsehandel zu forcieren und erpresst den Trust, nachdem er von deren Machenschaften erfährt.

In der Titelrolle brilliert Jakob Spiegler, der die Figur des kalt und berechnend agierenden Ui lebendig werden lässt. Weitere herausragende Darsteller sind Valentino Fortuzzi als Givola, Peter Prautsch als Dogsborough und Marie-Luis Kießling als Ernesta Roma. Ein halber Opernchor tritt auf und übernimmt Prolog, Epilog sowie kleine Rollen, wodurch die Inszenierung zusätzliche Dimensionen erhält.

Künstlerische und politische Dimensionen

Die emotionale Stärke des Stücks zeigt sich in einer beeindruckenden Szene, wo eine blutüberströmte Frau das Publikum um Hilfe bittet. Regisseur Flache hat betont, dass das Ziel seiner Inszenierung darin besteht, Denkanstöße zu geben, ohne das Publikum zu belehren. Die Bundeszentrale für politische Bildung hebt hervor, dass Brechts Werk ein hervorragendes Beispiel für die Tradition des politischen Theaters in Deutschland ist, die oft dazu dient, gesellschaftliche Ängste und Werte zu reflektieren.

Die Verbindung von Kunst und gesellschaftlicher Praxis, wie sie Brecht entwickelte, bleibt auch heute von großer Relevanz. Politisches Theater regt nicht nur zur Reflexion an, sondern fordert das Publikum aktiv zu politischem Denken heraus. Weitere Aufführungen des Stücks sind für den 12. Juni um 14:30 Uhr sowie am 13. Juni um 19:30 Uhr im Altenburger Theaterzelt geplant.

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Ort Altenburg, Deutschland
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