Feuerwerk treibt Störche aus Thräna: Nachwuchs schockiert und verstorben!

Thräna, Deutschland - Im Ortsteil Thräna im Landkreis Leipzig hat ein illegales Feuerwerk tragische Folgen für die ansässigen Weißstörche mit sich gebracht. In der Nacht auf den 16. Mai 2025 wurde das Feuerwerk etwa 500 Meter vom Storchenhorst gezündet. Jörg Spörl, ein Storchenbetreuer, berichtete, dass das junge Storchenpaar daraufhin das Nest verließ und vier Eier zurückließ. Der Horst, der zur Brutzeit besetzt war, ist seit Mitte Mai unbewohnt. Diese Vorfälle verdeutlichen, wie sehr Störche während der Brutzeit durch Störungen gefährdet sind. Laut LVZ sind Weißstörche in Deutschland eine streng geschützte Art, was bedeutet, dass Störungen während Fortpflanzung und Aufzucht verboten sind und mit hohen Bußgeldern geahndet werden können.
Das Abbrennen von Feuerwerk außerhalb von Neujahr und Silvester ist grundsätzlich untersagt, außer es liegt eine Ausnahmegenehmigung vor. In Gebieten mit Storchennestern empfiehlt das sächsische Umweltministerium, Feuerwerke nur mit einem Abstand von mindestens 1000 Metern zu genehmigen. Die Stadt Grimma, die acht Storchenhorste zählt, informiert aktiv über den Schutz der Störche. Trotz dieser Maßnahmen sind illegale Feuerwerke in der Stadt bekannt, eine sofortige Ahndung gestaltet sich jedoch oft schwierig.
Die Bedeutung von Lebensräumen
Weißstörche benötigen für ihre Nahrung ein geeignetes Habitat. Laut LBV sind Teiche, feuchte Wiesen und extensiv bewirtschaftete Flächen wichtig für ihren Lebensunterhalt. Eine Storchfamilie benötigt in der Brutzeit täglich bis zu 4,5 kg Nahrung, zu der unter anderem Eidechsen, Mäuse und Insekten zählen. Jedoch gefährden Flurbereinigungen und intensive Landwirtschaft die Nahrungsaufnahme der Störche.
In Bayern, einem wichtigen Lebensraum für Weißstörche, sind über 50% der Störche durch Stromschläge und Kollisionen mit Mittelspannungsleitungen bedroht. Ein gesetzlich gefordertes Projekt zur Sicherung dieser Gefahrenstellen wird leider nur langsam umgesetzt. Seit 1984 wird das Bayerische Weißstorch-Schutzprogramm durchgeführt, welches sich der Beseitigung des Nahrungsmangels und der Betreuung der Nester widmet.
Rückgang und Schutzmaßnahmen
Der Weißstorch hatte in den 1980er Jahren in Deutschland einen dramatischen Rückgang erlebt, hat sich jedoch inzwischen wieder erholt. Allerdings bleibt der Lebensraum dieser majestätischen Vögel weiterhin bedroht. Die Bundesarbeitsgruppe (BAG) Weißstorchschutz führt regelmäßig Bestandserfassungen durch und setzt sich aktiv für den Erhalt der Lebens- und Nahrungsräume der Störche ein. Ein bedeutender Teil ihrer Arbeit ist die Untersuchung des sich verändernden Zugverhaltens der Störche, viele im Westen wandernde Störche verkürzen ihre Routen und überwintern in milden Gebieten, wodurch die Biodiversität und das Überleben dieser Art gefährdet werden.
Der NABU beteiligt sich ebenfalls aktiv an Schutzmaßnahmen und bietet der Öffentlichkeit die Möglichkeit, durch Citizen-Science-Projekte, wie die Online-Weißstorcherfassung, in den Schutz der Störche eingebunden zu werden. Dort können Beobachtungen dokumentiert und Daten eingetragen werden. Diese Maßnahmen, zusammen mit der Überwachung der Horste durch ehrenamtliche Helfer, bilden einen wichtigen Teil des dynamischen Netzwerkes, welches den Schutz der Weißstörche fördert.
Details | |
---|---|
Ort | Thräna, Deutschland |
Quellen |