Friedensgespräche in Istanbul: Ukraine und Russland treffen sich!

Direkte Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine in Istanbul über einen Waffenstillstand sind gestartet. Forderungen und Ansprüche clashen.
Direkte Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine in Istanbul über einen Waffenstillstand sind gestartet. Forderungen und Ansprüche clashen. (Symbolbild/NAG)

Istanbul, Türkei - Am 2. Juni 2025 haben in Istanbul direkte Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine über ein Ende des Krieges begonnen. Im Ciragan-Palast trafen sich Delegationen beider Seiten unter der türkischen Führung. Türkischer Außenminister Hakan Fidan wies darauf hin, dass die Gespräche der Klärung von Bedingungen und Perspektiven für einen Waffenstillstand, den Austausch von Gefangenen und ein bevorstehendes Gipfeltreffen auf höchster Ebene dienen sollen. Bereits zuvor hatten beide Seiten separat Forderungen formuliert, die jedoch stark voneinander abweichen. Die Ukraine fordert eine international überwachte, bedingungslose 30-tägige Waffenruhe als Grundlage für Friedensverhandlungen, basierend auf einem Vorschlag der USA.

Russland wiederum verknüpft eine mögliche Waffenruhe mit konkreten Bedingungen, die unter anderem den Verzicht der Ukraine auf westliche Waffenlieferungen und die Einstellung ihrer Mobilmachung nach sich ziehen. Russland befürchtet, dass die Ukraine eine Feuerpause nutzen könnte, um militärisch stärker zu werden. Diese Verhandlungen gelten als die zweiten seit Mitte Mai; beim ersten Treffen wurde der größte Gefangenenaustausch seit Beginn des Konflikts vereinbart, mit jeweils 1.000 Inhaftierten. Infolge intensiver Auseinandersetzungen vor den Verhandlungen kam es auf beiden Seiten zu erheblichen Opfern.

Historischer Kontext der Verhandlungen

Die ersten Waffenstillstandsverhandlungen zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine fanden bereits im Frühling 2022 statt, endeten jedoch ohne Ergebnis. Bis Februar 2025 gab es keine bilateralen Friedensverhandlungen. Donald Trump initiierte damals neue Vermittlungsbemühungen, die zunächst zwischen den US und Russland stattfanden, jedoch ohne den gewünschten Erfolg. Unter saudischer Vermittlung gab es erste gescheiterte Gespräche. Zudem hat die EU ihre Rolle in den Verhandlungen gefordert und plant eine Verbesserung der Verteidigungsfähigkeit.

Am 18. März 2025 wurde die Verteidigung der territorialen Unversehrtheit im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verankert. In der Zwischenzeit hält die Ukraine an ihrer Forderung fest, ihre staatliche Souveränität und territorialen Ansprüche zu wahren, was auch die Rückgewinnung aller von Russland besetzten Gebiete, wie Krim, Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja, einschließt. Die Ukraine strebt langfristig eine NATO-Mitgliedschaft an, auch wenn sie aktuell keine Aussicht auf einen Beitritt hat.

Aktuelle geopolitische Entwicklungen

Die USA und Europa unterstützen entschieden die Position der Ukraine. Die Ukraine besteht darauf, in direkte Friedensgespräche eingebunden zu werden, während Russland nicht bereit ist, Zugeständnisse zu machen und eine Räumung der besetzten Gebiete ablehnt. Die Haltung Russlands, die unter anderem von der Forderung der „Entmilitarisierung“ und „Entnazifizierung“ der Ukraine geprägt ist, erschwert die Gespräche erheblich. Zudem erwartet die US-Regierung von der Ukraine gewisse Zugeständnisse, um territoriale Verluste zu vermeiden.

In den letzten Wochen wurden die Kämpfe zwar intensiviert, jedoch hofft die internationale Gemeinschaft auf einen Fortschritt in den laufenden Verhandlungen. Ein Sondergipfel der Europäischen Union ist für den 6. März angesetzt, um die Unterstützung der Ukraine und Fragen zur europäischen Sicherheit zu klären. Dies könnte auch Auswirkungen auf die Verhandlungen in Istanbul haben, die unter starkem internationalem Interesse stehen.

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Ort Istanbul, Türkei
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