Kundgebung in Hamburg: 500 Menschen fordern Ende des Gaza-Kriegs!

Hamburger Rathausmarkt, 20095 Hamburg, Deutschland - Mehr als 500 Menschen haben gestern auf dem Hamburger Rathausmarkt für ein sofortiges Ende des Gaza-Kriegs demonstriert. Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Menschenrechte, Menschenwürde, Völkerrecht – dieser Krieg muss enden“ und wurde von der Schura, dem Rat der islamischen Gemeinschaften in Hamburg, organisiert. Unterstützt wurde die Kundgebung von der Partei die Linke, den Jusos und der Grünen Jugend, wie Welt berichtet.
Die Teilnehmer warfen sowohl Israel Kriegsverbrechen als auch der Hamas Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht vor. Özlem Nas, stellvertretende Schura-Vorsitzende, forderte die Anwendung internationaler Standards des humanitären Völkerrechts im Gazastreifen. Sie nannte Kollektivstrafen, Angriffe auf Zivilpersonen und die Blockade humanitärer Hilfe inakzeptabel. Dr. Shadi Abuhamad, ein Arzt aus dem Gazastreifen, sprach über die Mitschuld der deutschen Regierung am Leid der Zivilbevölkerung und forderte den Schutz aller Menschenleben.
Emotionale Reden mit Buh-Rufen
Während der Reden kam es zu Buh- und Zwischenrufen, insbesondere als Juso-Landesvorsitzende Dafina Berisha, Leon Meyer von der Grünen Jugend und Peter Zamory, ein ehemaliger Grünen-Bürgerschaftsabgeordneter, das Wort ergriffen. Zamory wurde als „Heuchler“ beschimpft, als er auf die Verbrechen der Hamas hinwies und eine Befreiung Gazas von deren Herrschaft forderte. Die Kundgebung fand während strömenden Regens statt und wurde von der Polizei mit etwa 550 Teilnehmern gezählt.
Die humanitäre Situation im Gazastreifen ist laut Human Rights Watch weiter besorgniserregend. Israel hat mehr als eine Million Palästinenser im nördlichen Gazastreifen zur Evakuierung aufgerufen, während es die Bombardierungen zur Bekämpfung der Hamas fortsetzt. Die Vereinten Nationen betonen, dass eine Umsiedlung der Zivilisten aus einem dicht besiedelten Gebiet „unmöglich“ sei. Bisher wurden über 2.400 Palästinenser getötet, und die humanitäre Lage hat sich in den letzten 16 Jahren drastisch verschlechtert.
Kollektivstrafen und Kriegsverbrechen
Sari Bashi, Programm-Direktorin von Human Rights Watch, warnt, dass die israelische Militäraktion eine kollektive Bestrafung der Zivilbevölkerung darstellt, was gemäß dem humanitären Völkerrecht untersagt ist. In vielen Fällen werde die Zivilbevölkerung von der israelischen Armee als Ziel betrachtet, auch wenn dies nicht offiziell anerkannt wird. Zudem wird die Hamas kritisiert, da sie Zivilisten als menschliche Schutzschilde verwendet und somit ebenfalls für Kriegsverbrechen verantwortlich ist.
Die gegenwärtige politische und humanitäre Lage im Gazastreifen ist geprägt von einem Kreislauf der Gewalt. Laut Bundestag sind die Prinzipien des Schutzes von Zivilisten in der aktuellen Auseinandersetzung essenziell, jedoch werden diese durch fortdauernde Angriffe sowohl auf israelischer als auch auf palästinensischer Seite oft missachtet.
Die Ausführungen und Forderungen der Demonstranten in Hamburg sind Teil eines größeren Ganzen, das weit über die deutschen Grenzen hinausgeht und die internationale Gemeinschaft zum Handeln auffordert.
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Ort | Hamburger Rathausmarkt, 20095 Hamburg, Deutschland |
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