U-Bahn-Aktion in Hamburg: U-Turn fürs Klima zum Weltumwelttag!

Hamburgs U-Bahn-Schilder drehen sich zum Weltumwelttag: HVV und Hochbahn zeigen mit "U-Turn fürs Klima" den Weg zur nachhaltigen Mobilität.
Hamburgs U-Bahn-Schilder drehen sich zum Weltumwelttag: HVV und Hochbahn zeigen mit "U-Turn fürs Klima" den Weg zur nachhaltigen Mobilität. (Symbolbild/NAG)

Hamburg, Deutschland - In Hamburg sorgt eine originelle Aktion zum Weltumwelttag für Aufmerksamkeit. An mehreren zentralen U-Bahn-Stationen, darunter Rathaus, Jungfernstieg, Landungsbrücken und St. Pauli, wurden die Schilder umgedreht. Diese Maßnahme trägt den Namen „U-Turn fürs Klima“ und wurde vom Hamburger Verkehrsverbund (HVV) und der Hochbahn initiiert. Ziel der Aktion, die bis Dienstag läuft, ist es, auf die Bedeutung der Nutzung von Bussen und Bahnen für den Klimaschutz hinzuweisen. Wie die Hamburger Verkehrsverbund website berichtet, will die Aktion die öffentliche Diskussion über nachhaltige Mobilität anstoßen.

Die Aktion ist Teil einer breiteren Initiative, um das Bewusstsein für die Auswirkungen unserer Mobilitätsentscheidungen auf das Klima zu schärfen. Angesichts der vielschichtigen Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt, ist die Förderung nachhaltiger Mobilität von zentraler Bedeutung. Diese Herausforderung wird auch durch die Bundeszentrale für politische Bildung beleuchtet. Daten zeigen, dass der Verkehrssektor in Deutschland im Jahr 2019 165 Millionen Tonnen CO2 ausstieß, was nahezu dem Niveau von 1990 entspricht.

Die Dringlichkeit eines Umdenkens

Im Jahr 2022 stiegen die Emissionen leicht auf 148 Millionen Tonnen CO2, was die gesetzlich festgelegten Jahresziele um 9 Millionen Tonnen überschritt. Um die Klimaziele zu erreichen, ist bis 2030 ein Rückgang auf 85 Millionen Tonnen CO2 erforderlich. Dies bedeutet, dass die Emissionen innerhalb eines Jahrzehnts fast halbiert werden müssen. Diese Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit eines Umdenkens in der Verkehrspolitik.

Der Anteil des Verkehrssektors an den energiebedingten Treibhausgasemissionen in Deutschland beträgt etwa ein Fünftel. Ein Großteil dieser Emissionen stammt aus dem Straßenverkehr, der rund 96 % der Treibhausgase im Verkehr verursacht. Hierzu tragen Pkw mit 61 % und Lkw mit 36 % bei. Die Initiative der Hochbahn und des HVV ist somit ein kleiner Schritt in eine notwendige gesellschaftliche Bewegung hin zu mehr Nachhaltigkeit.

Die Herausforderungen für die Mobilität

Trotz steigender Elektrofahrzeugzahlen, die fast 30 % der Neuzulassungen ausmachen, bleibt der motorisierte Individualverkehr dominant, während der öffentliche Nahverkehr oft nicht ausreichend gefördert wird. Die Verkehrspolitik in Deutschland begünstigt weiterhin den Pkw- und Lkw-Verkehr, was den Fortschritt in Richtung einer umweltfreundlicheren Mobilität behindert. Der Bundesverkehrswegeplan sieht 133 Milliarden Euro für den Straßenbau vor, während nur 112 Milliarden Euro für den Schienenausbau eingeplant sind.

Zusammenfassend zeigt die Hamburgs „U-Turn fürs Klima“-Aktion, dass es zunehmend wichtig ist, die Bedeutung des öffentlichen Nahverkehrs im Rahmen der Klimaschutzmaßnahmen in den Vordergrund zu rücken. Es ist eine klare Botschaft: Um die festgelegten Klimaziele zu erreichen, sind Umstellungen im Verkehrssektor unabdingbar. Die Initiative wird als Anstoß gesehen, die Diskussion über nachhaltige Mobilität weiter zu fördern und konkrete Maßnahmen zur Reduzierung von CO2-Emissionen voranzutreiben.

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Ort Hamburg, Deutschland
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