Hessen startet Wärmewende-Forum: Zukunft der Wärmeversorgung diskutiert!

Energieminister Mansoori eröffnet am 4. Juni 2025 das Wärmewende-Forum in Hessen zur Förderung kommunaler Wärmeplanung.
Energieminister Mansoori eröffnet am 4. Juni 2025 das Wärmewende-Forum in Hessen zur Förderung kommunaler Wärmeplanung. (Symbolbild/NAG)

Hessen, Deutschland - Am 4. Juni 2025 eröffnete der hessische Energieminister Kaweh Mansoori das Wärmewende-Forum 2025 in Hessen. Diese Veranstaltung dient als Austauschplattform für Städte, Gemeinden, Stadtwerke und Energieberater, mit dem Ziel, die kommunale Wärmeplanung als Schlüssel für eine klimafreundliche Wärmeversorgung zu fördern. Mansoori betonte die entscheidende Rolle der kommunalen Wärmeplanung für die zukünftige Wärmeversorgung und führte eine neue digitale Austauschplattform namens „Hessische Kommunen für die Wärmewende“ ein, die die Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen kommunalen Vertretern stärkt. Das Land Hessen stellt zudem neue Handlungshilfen zur Unterstützung bei der Wärmeplanung bereit, die Bedarfsanalysen, die Umsetzung sowie die Kooperation im Konvoi beinhalten.

Das Wärmewende-Forum findet bereits zum dritten Mal statt und wurde von der LandesEnergieAgentur Hessen (LEA) organisiert. Über 300 Teilnehmende nahmen an der Veranstaltung teil, bei der auch Themen wie Energieeffizienz, die Dekarbonisierung von Wärmenetzen und innovative Umsetzungstools im Mittelpunkt standen. Ein weiterer zentraler Punkt der Diskussion war das neue Wärmeplanungsgesetz, das umfassende rechtliche Grundlagen für die Wärmeversorgung in Deutschland schafft.

Hintergrund der Wärmeversorgung

Die Wärmeversorgung in Deutschland macht über 50 % des Endenergieverbrauchs aus und trägt maßgeblich zu den CO₂-Emissionen bei. Derzeit werden rund 80 % der Wärmenachfrage durch fossile Brennstoffe wie Gas und Öl gedeckt. Fast jeder zweite der 41 Millionen Haushalte in Deutschland heizt mit Gas, während etwa 25 % Heizöl verwenden. Ein erheblicher Anstieg der Heizkosten in den letzten Jahren verdeutlicht die Dringlichkeit, die Wärmeversorgung auf erneuerbare Energien umzustellen.

Das neue Wärmeplanungsgesetz, das am 1. Januar 2024 in Kraft trat, verpflichtet alle Bundesländer zur Erstellung flächendeckender Wärmepläne. Die strategische Planung, wie Gebiete kosteneffizient mit Wärme versorgt werden können, ist eine zentrale Aufgabe für die Kommunen. Ziel ist eine klimafreundliche Wärmeversorgung, die auf erneuerbare Energien und Abwärme setzt. Laut den Vorgaben des Gesetzes müssen neue Wärmenetze ab 2025 zu mindestens 65 % aus erneuerbaren Energiequellen oder Abwärme versorgt werden. Bis 2030 liegt der angestrebte Anteil bereits bei 30 % für bestehende Systeme, und bis 2040 soll dieser Anteil auf 80 % steigen.

Umsetzung der Wärmeplanung

Die Erstellung der Wärmepläne erfolgt in zwei Schritten, der Bestandsanalyse und der Potenzialanalyse, und die Fristen sind nach der Einwohnerzahl der Kommunen gestaffelt. Für Kommunen mit über 100.000 Einwohnern endet die Frist bis zum 30. Juni 2026, während kleinere Gemeinden bis zum 30. Juni 2028 Zeit haben. Zudem können kleinere Gemeinden unter 10.000 Einwohnern einfachere Verfahren nutzen oder sich zusammenschließen.

Die Bundesregierung unterstützt diese Maßnahmen finanziell mit insgesamt 500 Millionen Euro bis 2028. > Gleichzeitig kämpft Deutschland darum, die Klimaziele der Wärmewende zu erreichen, die eine Reduktion der CO₂-Emissionen um 65 % bis 2030 und um 88 % bis 2040 im Vergleich zu 1990 vorsehen. Der Austausch zwischen Bund, Ländern, Kommunen und Verbänden wird durch einen bundesweiten Stakeholder-Dialog unterstützt, der im Herbst 2024 beginnen soll.

Aktuelle Statistiken zeigen, dass 42 % der deutschen Kommunen aktiv an der Wärmeplanung arbeiten, während nur 2 % bereits vollständige Wärmepläne vorweisen können. Unterschiede zwischen den Bundesländern sind erkennbar, wobei Baden-Württemberg bereits 164 Kommunen mit fertigen Wärmeplänen zählt. Nordrhein-Westfalen hat 396 Kommunen, von denen 30 bis Mitte 2026 ihre Wärmepläne fertigstellen müssen. Es zeigt sich deutlich, wie wichtig eine effiziente und koordinierte Wärmeplanung für die Klimaziele ist und wie viel Potenzial noch zur Umsetzung der Wärmewende besteht.

Für detaillierte Informationen zu den einzelnen Themenbereichen sei auf die folgenden Berichte verwiesen: wirtschaft.hessen.de, bmwsb.bund.de, und bbsr.bund.de.

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Ort Hessen, Deutschland
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