Gebühren-Schock in Laupheim: Wasser- und Abwasserpreise explodieren!

Die Stadtwerke Laupheim erhöhen Wasser- und Abwassergebühren ab 2026 aufgrund vergangener Defizite und steigender Kosten.
Die Stadtwerke Laupheim erhöhen Wasser- und Abwassergebühren ab 2026 aufgrund vergangener Defizite und steigender Kosten. (Symbolbild/NAG)

Laupheim, Deutschland - In Laupheim wird die Gebührenstruktur für Wasser und Abwasser erheblich angepasst. Der Eigenbetrieb Stadtwerke ist für die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung verantwortlich. Der Verwaltungs- und Finanzausschuss des Gemeinderats hat die Gebühren für die Jahre 2026 bis 2028 beraten und dabei die Abwassergebühren aufgrund von erheblichen Unterdeckungen beschlossen. Diese Anhebung betrifft sowohl Schmutz- als auch Niederschlagswasser, deren Kosten sich nach dem Verbrauch an Frischwasser richten. Wie Schwäbische.de berichtet, werden die Gebühren für Schmutzwasser ab Januar 2026 von 2,10 Euro/m³ auf 2,91 Euro/m³ steigen, während die Niederschlagswassergebühr von 0,26 Euro/m³ auf 0,33 Euro/m³ ansteigt.

Diese Gebührenerhöhung wird erhebliche Auswirkungen auf die Haushalte haben. Ein typisches Einfamilienhaus mit einem Wasserverbrauch von 180 m³ und einer Niederschlagsfläche von 125 m² wird von 410,50 Euro auf 565 Euro an Gebühren steigen, was einen Anstieg von 37,6% darstellt. Darüber hinaus werden auch die Gebühren für Frischwasser ab 2026 angehoben. Die Grundgebühr liegt dann bei 3,32 Euro im Monat, während der Wasserzins von 1,94 Euro auf 2,35 Euro/m³ ansteigt.

Kritik an der Kalkulation

Die hohe Unterdeckung, die zu dieser Gebührenerhöhung führt, ist auf Annahmen aus dem Jahr 2019 sowie einen Rückgang des Wasserverbrauchs zurückzuführen. Im Ausschuss äußerten die Mitglieder Verwunderung und Kritik an der Kalkulation. Oberbürgermeister Ingo Bergmann stellte klar, dass die Stadt an den Jahresabschlüssen arbeite. Zudem wurde ein Vorschlag zur Änderung der Wasserversorgungssatzung, der die Überpflicht der Frischwasserzuleitung auf die Eigentümer übertragen sollte, mit großer Mehrheit abgelehnt.

Ein ähnliches Bild zeigt sich in Pfaffenhofen, wo ebenfalls eine Gebührenanpassung für Wasser und Abwasser ab dem 1. Januar 2025 beschlossen wurde. Ziel dieser Anpassung ist es, die gestiegenen Kosten über vier Jahre hinweg moderat auf die Haushalte zu verteilen. Die Wassergebühren werden in den nächsten Jahren schrittweise erhöht, beginnend mit 3,50 €/m³ im Jahr 2025 und ansteigend bis auf 3,87 €/m³ im Jahr 2028. Auch hier gibt es eine Abwassergebührenerhöhung, die von 3,05 €/m³ im Jahr 2025 auf 4,40 €/m³ im Jahr 2028 steigen wird, wie Stadtwerke-Pfaffenhofen.de informiert.

Hintergründe der Anpassungen

Die Erhöhungen in Pfaffenhofen sind unter anderem auf ein Defizit von 1,6 Millionen Euro aus der Gebührenperiode 2020-2024 zurückzuführen. Steigende Energiekosten, Materialpreise sowie Personalkosten haben ebenfalls zu dieser Entscheidung geführt. Investitionen in die Erneuerung und Modernisierung des Wasser- und Abwassernetzes sind zwingend erforderlich, um die Trinkwasserqualität zu gewährleisten und den Erhalt der Infrastrukturen sicherzustellen.

Im Gegensatz dazu präsentiert sich die Stadt Hadamar mit relativ niedrigen Gebühren im Vergleich zum Durchschnitt im Landkreis Limburg-Weilburg. Dort betragen die Gebühren für Frischwasser 2,20 €/m³ und für Schmutzwasser 2,45 €/m³. Die Stadt hat kürzlich neue Gebührensätze verabschiedet, die die Unterdeckung mindern sollen. Während die Durchschnittspreise im Landkreis bei 2,88 €/m³ für Frischwasser und 3,51 €/m³ für Abwasser liegen, zeigt sich Hadamar als vergleichsweise günstige Alternative. Dies wird von Hadamar.de unterstützt.

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Ort Laupheim, Deutschland
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