Klima-Aktion in Berlin: Pinke Fahrräder erobern die Senefelder Straße!

Klimaaktivisten besprühen pinke Markierungen auf Berlins Senefelder Straße, um sie als Fahrradstraße zu kennzeichnen. Aktivistin Lilli Gomez verurteilt.
Klimaaktivisten besprühen pinke Markierungen auf Berlins Senefelder Straße, um sie als Fahrradstraße zu kennzeichnen. Aktivistin Lilli Gomez verurteilt. (Symbolbild/NAG)

Senefelder Straße, 10405 Berlin, Deutschland - Am Montag besprühten Klimaaktivisten im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg die Senefelder Straße mit pinker Farbe. Diese Aktion war Teil eines Protestes, der darauf abzielte, die Straße als „Fahrradstraße“ zu kennzeichnen, wie der Tagesspiegel berichtet. Auf einem Video vom Youtube-Account UnignorierbarWiderstand sind Aktivistinnen zu sehen, die mit Sprühdosen und Schablonen arbeiten. Das Bezirksamt Pankow zeigte sich überrascht von diesem Vorfall und plant, die farblichen Markierungen bald zu entfernen.

Unter den aktiven Teilnehmerinnen befand sich die bekannte Aktivistin Lilli Gomez. Diese 24-jährige Klimademonstrantin der Gruppe „Letzte Generation“ war erst kürzlich vom Amtsgericht Tiergarten verurteilt worden. Die Richterin sprach Gomez eine Geldstrafe von 4.200 Euro aus, nachdem sie wegen Nötigung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Sachbeschädigung schuldig gesprochen wurde, berichtet t-online.

Strafrechtliche Konsequenzen für Klimaaktivisten

Der Ursprung des Verfahrens war eine Straßenblockade im November 2023 in Treptow, bei der sich Gomez an der Fahrbahn festklebte. Zudem wurde sie für das Besprühen eines Weihnachtsbaums mit oranger Farbe im Dezember 2023 verurteilt. Gomez bestätigte, an beiden Aktionen beteiligt gewesen zu sein, und bezeichnete ihren Protest als „friedlichen, zivilen Protest“. Ihre Verteidigerin plädierte trotzdem für einen Freispruch, doch die Richterin stellte fest, dass die Aktionen keine kurzen Störungen gewesen seien und keinen positiven Effekt für den Klimaschutz bewirkt hätten.

Bezeichnend ist, dass diese Art des Protests zunehmend von Klimaaktivistinnen und -aktivisten gewählt wird, um Aufmerksamkeit auf die Krise der globalen Erwärmung zu lenken. Bewegungen wie „Letzte Generation“, „Extinction Rebellion“ und „Ende Gelände“ setzen auf zivilen Ungehorsam und Protestaktionen mit Zwangswirkung, oft verbunden mit der bewussten Entscheidung, rechtliche Vorschriften zu brechen, um auf klimapolitische Entscheidungen Einfluss zu nehmen, wie die Max-Planck-Gesellschaft berichtet.

Öffentliche Wahrnehmung und rechtliche Herausforderungen

Die Wahrnehmung dieser Proteste ist in der Gesellschaft gespalten: Während einige Menschen die Aktionen als heroisch und legitim ansehen, betrachten Juristen sie als strafbare Handlungen. Die strafrechtlichen Folgen für Klimaaktivisten sind auch Teil eines laufenden Forschungsprojekts, das sich mit der Frage beschäftigt, ob bestimmte Aktivitäten trotz möglicher rechtlicher Verstöße als rechtmäßig gelten können. Ein zentraler Punkt ist die Untersuchung, wie solche Straftaten angemessen bestraft werden sollten, insbesondere wenn sie aus altruistischen Motiven resultieren.

Die aktuelle Situation um Lilli Gomez und die Protestaktionen in Berlin verdeutlicht die komplexen gesellschaftlichen und rechtlichen Fragen, die im Rahmen des Klimaschutzes und des zivilen Ungehorsams aufgeworfen werden. Die Debatte um die Balance zwischen Recht und Moral, sowie die Wirksamkeit solcher Proteste, bleibt hochaktuell und relevant.

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Ort Senefelder Straße, 10405 Berlin, Deutschland
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