Klimawandel gefährdet Bergsport: Alpen in Alarmbereitschaft!

Klimawandel erhöht Berg- und Felssturzgefahren in den Alpen, warnen Experten. Aktuelle Daten und präventive Maßnahmen sind entscheidend.
Klimawandel erhöht Berg- und Felssturzgefahren in den Alpen, warnen Experten. Aktuelle Daten und präventive Maßnahmen sind entscheidend. (Symbolbild/NAG)

Alpen, Schweiz - Der Klimawandel stellt eine wachsende Bedrohung für die Alpen dar, mit einem Anstieg der Häufigkeit von Bergstürzen, Steinschlägen und Felsstürzen. Diese Gefahren sind laut Tobias Hipp, Klimafrage-Experte beim Deutschen Alpenverein, eine direkte Folge des menschengemachten Klimawandels. Besonders die Erwärmung der Alpen führt zu einer Instabilität in den Bergregionen, was das Risiko solcher Ereignisse erhöht. Bergstürze, die große Gesteinsmengen bedingen, unterscheiden sich von Felsstürzen, welche für Bergsportler oft relevanter sind, da sie häufiger auftreten.

Ein weiteres Beispiel für die Konsequenzen ist der tragische Bergsturz am Piz Cengalo im Jahr 2017, bei dem mehrere Menschenleben verloren gingen. Die Zunahme der Extremwetterereignisse, wie Starkregen und Hitzewellen, verstärkt die Gefahren zusätzlich. Insbesondere in Höhenlagen zwischen 2.000 und 2.500 Metern steigt das Risiko für Berggeher erheblich. Lösungen zur Risikominderung erfordern eine sorgfältige Tourenplanung und das Verfolgen aktueller Wettervorhersagen.

Klimawandel und Permafrost

Der Einfluss des Klimawandels auf die Alpen ist nicht nur in der Zunahme von Berg- und Felsstürzen deutlich, sondern auch durch das Schmelzen des Permafrosts. Dieser gefrorene Boden ist entscheidend für die Stabilität von Felswänden. Wenn Permafrost auftaute, könnten Fels- und Bergstürze leichter ausgelöst werden. Historische Ereignisse zeigen, wie dramatisch Bergstürze die Landschaften prägen; so verursachte ein Bergsturz an der Zugspitze vor etwa 3.500 bis 4.000 Jahren massive Veränderungen im Gebiet des Eibsees.

Die Auswirkungen sind ebenfalls in jüngster Zeit zu beobachten: Im Mai 2023 mussten Anwohner in Brienz aufgrund eines drohenden Felssturzes evakuiert werden. Im Juni brach dann ein Volumen von 1 bis 1,5 Millionen Kubikmetern Gestein ab, was die Dringlichkeit des Problems unterstreicht. Experten warnen, dass die Stabilität der Berglandschaften erheblich gefährdet ist, nicht zuletzt durch den Rückgang der Gletscher, die einst eine stabilisierende Rolle einnahmen.

Folgen für den Bergsport

Die Veränderungen durch den Klimawandel betreffen nicht nur die Sicherheit in den Alpen, sondern auch den Bergsport selbst. Die Zugänglichkeit von Gipfeln verändert sich, und Gletscherspalten sowie instabile Moränenlandschaften erhöhen die Gefahren für Bergsteiger. Auch der Rückgang der Gletscher hat Auswirkungen auf den Wasservorrat in den Sommermonaten, da etwa 60 bis 80 Prozent des Wassers aus Gletscherschmelze stammen.

Der Deutsche Alpenverein verfolgt das Ziel, bis 2030 klimaneutral zu werden und hat daher bereits begonnen, Maßnahmen zur Energieversorgung seiner Hütten auf regenerativer Basis zu ergreifen. Neben der Anpassung von Speiseangeboten sollen auch die Besucher aktiv zur Reduzierung ihres CO2-Fußabdrucks informiert werden.

Die Alpen bleiben weiterhin ein attraktives Ziel für den Bergsport, doch die Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt, sind real und erfordern dringende Maßnahmen sowie ein Umdenken der Besucher. Die Möglichkeit, die Bergwelt in ihrer vollen Pracht zu erleben, muss mit einem bewussten Umgang und verantwortungsvoller Planung einhergehen.

Für weitere Informationen zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die alpine Umgebung und dessen Risiken, besuchen Sie die Seiten von Tagesspiegel, Alpenverein und Alpenverein Pressemeldungen.

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Ort Alpen, Schweiz
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