Kreißsäle mit Wohlfühlfaktor: Brandenburger Klinikum erstrahlt neu!

Oberbürgermeister Scheller besucht renovierte Kreißsäle im Uniklinikum Brandenburg; steigende Geburtenzahlen erfordern zusätzlichen Saal.
Oberbürgermeister Scheller besucht renovierte Kreißsäle im Uniklinikum Brandenburg; steigende Geburtenzahlen erfordern zusätzlichen Saal. (Symbolbild/NAG)

Brandenburg an der Havel, Deutschland - Am 7. Juni 2025 hatte der Oberbürgermeister Steffen Scheller (CDU) die Gelegenheit, die neu renovierten Kreißsäle im Universitätsklinikum Brandenburg an der Havel zu besichtigen. An diesem Tag wurden bereits zwei Babys geboren, und weitere Geburten standen bevor. Die Notwendigkeit für einen vierten provisorischen Kreißsaal ergab sich aufgrund der steigenden Geburtenzahlen, was trotz eines rückläufigen Trends in den letzten Jahren einen anhaltenden Bedarf zeigt.

Die Renovierungsarbeiten der vier Kreißsäle, die Korn-, Mohn-, Wald- und Strand-Saal heißen, wurden im Rahmen jährlicher Instandsetzungsmaßnahmen innerhalb von acht Monaten abgeschlossen. Die Umgestaltung umfasste die Verbesserung von Fußböden, Wänden und Möbeln, um eine Wohlfühlatmosphäre für werdende Eltern zu schaffen. Die Kreißsäle sind durch eine Glastür an die Frühgeborenen-Intensivstation angebunden, was eine enge Verbindung zwischen den Bereichen ermöglicht.

Geburtenzahlen und medizinische Versorgung

Die Zahlen zur Geburtshilfe zeigen einen signifikanten Rückgang in den letzten Jahren. So wurden im Jahr 2022 insgesamt 1.000 Geburten registriert, während für 2023 bereits nur 895 und für 2024 881 Geburten prognostiziert wurden. Für das Jahr 2025 wird die Gesamtzahl auf knapp 380 geschätzt. Geschäftsführerin Gabriele Wolter äußerte Bedenken, dass diese Fallzahl erneut gefährdet sein könnte. Die Mindestanzahl an Behandlungen zur Zertifizierung von Perinatalzentren wurde 2024 auf 25 Geburten extremer Frühchen pro Krankenhausstandort erhöht.

Brandenburg hat ein Perinatalzentrum, das zu den vier Level-1-Zentren in der Region gehört, in denen Frühgeborene, die weniger als 1.250 Gramm wiegen, behandelt werden können. Diese Zentren sind mit speziellen medizinischen Geräten ausgestattet, die zur Behandlung und Überwachung von Neugeborenen erforderlich sind, insbesondere bei sehr risikobehaften Geburten.

Qualität der Geburtshilfe verbessern

Laut Informationen des UKE erfolgt die Betreuung von Frühgeborenen in Perinatalzentren nach strengen gesetzlichen Qualitätskriterien, die seit 2006 gelten. Diese Kriterien reichen von der Anzahl behandelten Frühgeborenen über deren Geburtsgewicht bis hin zu den Qualifikationen des Personals. Die Grenze für die Lebensfähigkeit von Frühgeborenen liegt zwischen der 23. und 24. Schwangerschaftswoche.

Eine normale Schwangerschaft dauert im Allgemeinen zwischen 38 und 42 Wochen, und ein Kind gilt als Frühgeborenes, wenn es vor der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt kommt. Frühgeborene Kinder, die vor der 32. Schwangerschaftswoche geboren werden, wiegen in der Regel unter 1.500 Gramm und benötigen besondere medizinische Betreuung.

Information und Unterstützung

Um werdende Eltern umfassend über die Angebote zu informieren, finden regelmäßig Kreißsaalführungen statt. Der nächste Termin ist am 25. Juni um 17:30 Uhr. Diese Führungen sollen helfen, Ängste zu nehmen und die bevorstehenden Geburten zu erleichtern.

Die Entwicklungen in der Geburtshilfe stehen somit sowohl im Zeichen der baulichen und technischen Verbesserung als auch in einem Kontext sinkender Geburtenzahlen, die in Deutschland für einen gesamtgesellschaftlichen Wandel stehen. Genauere Informationen zu den Geburtenzahlen in Deutschland bietet Destatis, was die aktuelle Lage zusätzlich verdeutlicht.

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Ort Brandenburg an der Havel, Deutschland
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