Lauterbach: Neuer WHO-Experte für Klima und Gesundheit!

Karl Lauterbach wird unentgeltlicher Experte der WHO für Klima und Gesundheit, Kommission wird in Reykjavík gegründet.
Karl Lauterbach wird unentgeltlicher Experte der WHO für Klima und Gesundheit, Kommission wird in Reykjavík gegründet. (Symbolbild/NAG)

Reykjavík, Island - Am 6. Juni 2025 wird Karl Lauterbach, ehemaliger Bundesgesundheitsminister, als unentgeltlicher Experte bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) tätig. Lauterbach wird in einer neu gegründeten Kommission für Klima und Gesundheit mitarbeiten, deren offizielle Gründung am kommenden Mittwoch in Reykjavík, Island, stattfindet. Die Hauptaufgabe der Kommission wird es sein, einen Bericht über die Auswirkungen der Klimakrise auf die Gesundheit zu erarbeiten. Diese Erkenntnisse sollen eine zentrale Rolle bei der nächsten Weltklimakonferenz spielen. Lauterbach plant, sich der Arbeit während seiner sitzungsfreien Zeit im Bundestag zu widmen, wo er Vorsitzender des Forschungsausschusses ist, und hofft, dass die Themen den gewünschten Rückhalt erhalten.

Lauterbach betont die Bedeutung der Gespräche mit Wissenschaftlern und das Studium relevanter Studien im Rahmen dieser Kommission. In Zeiten, in denen das öffentliche Interesse am Klimawandel weltweit, auch in Deutschland, abnimmt, sieht er die Dringlichkeit, gesundheitliche Schäden und Folgen des Klimawandels klar darzustellen. Dies könnte dazu beitragen, die Aufmerksamkeit auf dieses drängende Thema zurückzubringen.

Die Herausforderungen des Klimawandels für die Gesundheit

Die WHO bezeichnet den Klimawandel als „die größte Gesundheitsbedrohung für die Menschheit“ (WHO, 2021). In diesem Kontext erkennt das Robert Koch-Institut (RKI) den Klimawandel als eine der größten globalen Herausforderungen im Bereich Public Health an. Zu den gesundheitlichen Auswirkungen zählen Extremwetterereignisse, ein erhöhtes Risiko der Exposition gegenüber bestimmten Pathogenen sowie indirekte Effekte auf die psychische Gesundheit. Neben den unmittelbaren Auswirkungen hat der Klimawandel auch Folgen für soziale Determinanten der Gesundheit, wie den Zugang zu medizinischer Versorgung.

Besonders besorgniserregend sind die gesundheitlichen Herausforderungen, die durch Hitze entstehen. Laut dem RKI stehen insbesondere ältere Menschen, Personen mit Vorerkrankungen, schwangere Frauen, marginalisierte Gruppen und Menschen mit niedrigem sozioökonomischen Status im Fokus. Hitze kann gesundheitliche Probleme des Herz-Kreislaufsystems hervorrufen und zu Morbidität und Mortalität führen. Das RKI führt derzeit Projekte zur Bestimmung der Hitzeübersterblichkeit in Deutschland durch und entwickelt methodische Ansätze zur Schätzung dieser Sterbefälle weiter.

Um die wissenschaftliche Arbeit zu bündeln, hat das RKI eine abteilungsübergreifende Arbeitsgruppe für Klimawandel und Gesundheit ins Leben gerufen. Diese Gruppe koordiniert die Aktivitäten und das strategische Vorgehen in diesem wichtigen Themenbereich. Lauterbachs Engagement in der WHO-Kommission ist daher auch Teil eines größeren Ansatzes zur Bekämpfung der gesundheitlichen Risken, die durch den Klimawandel bedingt sind.

Insgesamt zeigt Lauterbachs neue Rolle nicht nur die Notwendigkeit, die Schnittstellen zwischen Gesundheit und Klima zu beleuchten, sondern auch die Herausforderungen, die sich aus einer sich verändernden Umwelt für die menschliche Gesundheit ergeben. Die Arbeit der Kommission könnte essenzielle Beiträge zur zukünftigen Gesundheits- und Klimapolitik leisten.

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Ort Reykjavík, Island
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