Mainz 05: Mit Leidenschaft und Tränen im Amputierten Champions-League-Debüt!

Ankara, Türkei - Robin Menger und das Team von Mainz 05 sind von ihrem ersten Champions-League-Turnier im Amputiertenfußball aus Ankara zurückgekehrt, wo sie den siebten Platz belegten. Der 6. Juni 2025 war ein wichtiger Tag für die Mannschaft, die die erste deutsche Vertretung in dieser internationalen Liga war. Menger beschrieb das Turnier als herausfordernd und äußerte seine Enttäuschung über das 2:2-Unentschieden gegen den AFC Tiflis, obwohl sie das bessere Spiel ablieferten. Er konnte jedoch sein erstes Tor im Champions-League-Format erzielen. In den folgenden Spielen verlor Mainz 05 mit 0:11 gegen Alves Kablo aus der Türkei und unterlag Betis Sevilla mit 0:1, was das Ausscheiden aus dem Halbfinale besiegelte.
Besonders beeindruckt war Menger von der türkischen Mannschaft Alves Kablo, da diese ihren Spielern nicht nur Unterkünfte bietet, sondern sie auch wie in einem regulären Beruf bezahlt. Das Spielen in der Amputiertenfußball Liga erfolgt mit Krücken, während Prothesen nicht erlaubt sind. Ein internationales Spiel dauert 2 × 25 Minuten, in Deutschland hingegen 2 × 20 Minuten auf einem kleineren Spielfeld.
Blick auf die Pionierarbeit von Mainz 05
Die Teilnahme von Mainz 05 an der Champions League war ein bedeutendes Ereignis, nicht nur für das Team, sondern auch für den gesamten Amputiertenfußball in Deutschland. Neben Menger war Nicola Roos die erste Frau, die in dieser prestigeträchtigen Liga spielte, und sie nannte die Erfahrung „surreal“ und eine „riesige Ehre“. Stefan Schmidt, ein weiteres Teammitglied, hob das Highlight hervor, sich mit den besten Mannschaften Europas zu messen. Trotz der Herausforderungen, die sie jeweils in den Spielen erlebten, gab es auch Erfolge – Florian Fischer erzielte das erste Tor für Mainz 05 in der Champions League und bestätigte, dass man mit den stärkeren Teams noch nicht ganz mithalten kann, jedoch auf Augenhöhe mit den Mannschaften aus Spanien und Georgien war.
Die Finanzierung des Turniers wurde vollständig vom Verein selbst getragen, da der Amputiertenfußball in Deutschland nicht staatlich gefördert wird. Mainz 05 unterstützt seine Mannschaft mit einem jährlichen Budget für Ausstattung und Reisekosten. Die Spieler wünschten sich mehr Teams und eine bessere Infrastruktur, um den Aufwand für alle Beteiligten zu reduzieren. In Deutschland gibt es derzeit weitere Teams in Hamburg, Berlin, Düsseldorf und Hoffenheim, jedoch ist der Sport noch nicht weit verbreitet.
Ein Sport mit Perspektive
Amputiertenfußball ist ein Sport, der für Menschen mit Amputationen oder Dysmelie gedacht ist und in Deutschland seit 2008 gespielt wird. In der Regel spielen die Teilnehmer mit einem Bein und verwenden Krücken, während die Torhüter eine Beinamputation oder -verkürzung aufweisen müssen. Aktuell gibt es rund 50 aktive Sportler in Deutschland, die in einer privaten Nationalmannschaft organisiert sind und an internationalen Turnieren teilnehmen. Der Weltverband WAFF arbeitet derzeit daran, den Sport in die Paralympics aufzunehmen, was eine bedeutende Perspektive für die Sportler bieten könnte.
Menger, der nach seinem Unfall nicht geglaubt hätte, jemals wieder spielen zu können, hat durch den Amputiertenfußball neue Freundschaften geschlossen und blickt optimistisch auf die nächste Saison. Das Ziel ist klar: Mainz 05 möchte den Meistertitel in der Liga verteidigen und sich erneut für die Champions League qualifizieren. Es bleibt abzuwarten, wie die nächsten Spiele in vier Wochen verlaufen werden.
Für weitere Informationen über Amputiertenfußball und die beeindruckenden Leistungen der Spieler, siehe FAZ, Sportschau und DFB.
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Ort | Ankara, Türkei |
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