Maschinenbau in der Krise: Aufträge brechen im April um 6% ein!

Rückgang der Neuanträge im Maschinenbau Deutschlands im April 2025; Ursache: Zollstreit und weltweite Unsicherheit.
Rückgang der Neuanträge im Maschinenbau Deutschlands im April 2025; Ursache: Zollstreit und weltweite Unsicherheit. (Symbolbild/NAG)

Baden-Württemberg, Deutschland - Im April 2025 verzeichnete der deutsche Maschinen- und Anlagenbau einen signifikanten Rückgang der Neubestellungen, was die Branche in Alarmbereitschaft versetzt. Laut ZVW gab es real 6% weniger Neubestellungen im Vergleich zum Vorjahresmonat. Dies stellt einen erheblichen Rückschlag dar, vor allem vor dem Hintergrund eines positiven ersten Quartals. Die Gründe für diesen Rückgang sind vielfältig, jedoch spielt die Eskalation des Zollstreits, insbesondere durch angedrohte Einfuhrzölle von US-Präsident Donald Trump, eine entscheidende Rolle.

Die Unsicherheit auf den globalen Märkten führt zu einer spürbaren Investitionszurückhaltung. Während der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) für die ersten vier Monate 2025 ein leichtes Auftragsplus von 1% im Vergleich zum Vorjahr meldet, so zeigt sich im April ein besorgniserregender Trend. Inland verzeichneten die Aufträge ein Minus von 4%, während der Rückgang im Ausland sogar 7% betrug, mit einem markanten Minus von 13% bei den Geschäften mit Nicht-Euro-Ländern.

Fachliche Einschätzungen

VDMA-Chefvolkswirt Johannes Gernandt meint, dass der Rückgang, trotz der bisherigen guten Zahlen, als erwartbar anzusehen ist. Er fordert umgehend Maßnahmen von der Bundesregierung, um die Attraktivität des Standorts Deutschland zu stärken. In einem weiteren Bericht von Welt wird deutlich, dass der Maschinenbau im Juli zwar preisbereinigt Umsätze steigern konnte, jedoch aufgrund mangelnder neuer Bestellungen mit einer verringerten Produktion rechnen muss. Der VDMA warnt, dass der Puffer für Produktion und Umsatz sukzessive abnimmt.

Im Juli 2025 verzeichnete die Branche einen weiteren Preisbereinigten Rückgang der Bestellungen um 11% im Vergleich zum Vorjahresmonat. Der Rückgang setzt sich sowohl im Inland mit 8% als auch im Ausland mit 13% fort, wobei aus den Nicht-Euro-Ländern ein Rückgang von 15% zu verzeichnen ist. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in der allgemeinen Einschätzung des VDMA wider, die für 2023 mit einem realen Rückgang der Produktion um zwei Prozent rechnet.

Regionale Unterschiede

Ein Blick auf regionale Unterschiede zeigt, dass in Baden-Württemberg die Auftragseingänge im April 2025 real um 6% im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen, während der ostdeutsche Maschinenbau unter schwachen Auslandsbestellungen leidet, allerdings von einer starken Binnennachfrage profitiert. In Nordrhein-Westfalen sank der Bestelleingang im Maschinenbau im März 2025 um 22% unter das Vorjahresniveau, während Bayern einen Anstieg von 36% registrierte.

Diese regionalen Abweichungen unterstreichen die unterschiedlichen Herausforderungen und Chancen, mit denen die Branche konfrontiert ist. Die Entwicklung im Maschinenbau bleibt somit angespannt, und es bedarf gezielter Maßnahmen, um die Stabilität und Zukunftsfähigkeit der Branche zu gewährleisten, wie auch auf VDMA betont wird.

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Ort Baden-Württemberg, Deutschland
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