Mauersegler willkommen! Neues Projekt am Speyerer Gymnasium gestartet

Speyer, Deutschland - Das Gymnasium am Kaiserdom in Speyer hat eine neue Initiative zur Förderung der Artenvielfalt gestartet. Unter der Leitung von Lehrerin Martina Steiger wurden Nistkästen für Mauersegler auf der Dachterrasse installiert. Die Maßnahme entstand in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) aus Heidelberg, der die Schule tatkräftig unterstützt hat. Diese begrüßenswerte Aktion wurde von der Stadt als Gebäudeeigentümerin genehmigt, die fünf Nistkästen für eine mögliche Kleinkolonie von Mauerseglern bereitstellte.

Die Nistkästen wurden privat finanziert und sollen den Mauerseglern eine geschützte Brutstätte bieten. Eine Begehung des Schulgebäudes zeigte geeignete Nistmöglichkeiten, insbesondere an den Rändern der Dachterrasse. Mauersegler könnten theoretisch ab Mitte Mai in die Nistkästen einziehen, doch Anfang Juni waren die Kästen noch unbesetzt. Die Verantwortlichen bleiben optimistisch und geduldig und setzen auf Unterstützung durch Anlockstimmen des NABU, um die Vögel anzulocken.

Herausforderungen und Rückgänge

Mauersegler kehren in der Regel pünktlich ab Anfang Mai nach Europa zurück, wie NABU berichtet. Der Rückflug dieser Weitstreckenzieher beginnt bereits Mitte Juli, wobei die Hauptzugzeit bis Ende August andauert. In diesem Jahr verlief jedoch die Rückkehr zunächst zäh, was möglicherweise auf die kühleren Witterungsbedingungen zurückzuführen ist. Dennoch kam Ende April eine große Rückreisewelle, und Mauersegler sind nun in vielen Städten Deutschlands zu beobachten.

Doch die Mauersegler zählen zu den Sorgenkindern der heimischen Vogelwelt. Ihr Bestand hat in den letzten Jahren stark abgenommen, mit einem jährlichen Rückgang von 6,7 %. Aktuelle Zahlen zeigen, dass nur noch 42 % des ursprünglichen Bestands vorhanden sind. Insbesondere in nördlichen Bundesländern sind die Bestände alarmierend niedrig. Gründe für den Rückgang sind unter anderem der Verlust von Nistmöglichkeiten und der Rückgang von Fluginsekten.

Die Bedeutung von Nistkästen

Das Anbringen von Nistkästen hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Sie bieten Vögeln nicht nur einen Nistplatz, sondern auch Schutz und Wärme, selbst im Winter. Wie auf der NABU-Webseite erläutert, sind Nistkästen besonders wichtig, wenn natürliche Nistmöglichkeiten fehlen. Das Konzept fördert zudem das Verständnis junger Menschen für die heimische Tierwelt.

Die ordnungsgemäße Platzierung und Pflege von Nistkästen ist entscheidend für deren Akzeptanz durch die Vögel. NABU empfiehlt, die Kästen in einer Höhe von 2 bis 3 Metern im Halbschatten zu installieren und in einem Abstand von mindestens 10 Metern zu montieren, wenn mehrere Kästen für die gleiche Vogelart vorgesehen sind.

Im Rahmen seines Projekts „Kommunen für biologische Vielfalt“, dem die Stadt Speyer angehört, erhofft man sich nicht nur eine Stabilisierung des Mauerseglerbestands, sondern auch ein größeres Bewusstsein für den Vogelschutz in der Gesellschaft. Schulleiterin Cosette Benz dankte den Initiatoren und den Unterstützern des Projekts, das sowohl der Schule als auch der Natur zugutekommt.