Cyber-Angriff auf Ameos: Kliniken in MV stehen kurzzeitig still!

Cyber-Angriff auf Ameos: Kliniken in MV stehen kurzzeitig still!

Ueckermünde, Deutschland - Der Krankenhaus-Konzern Ameos sieht sich einem ernsthaften IT-Angriff ausgesetzt. Am Montag ereignete sich ein Vorfall, der die digitalen Systeme der Ameos-Einrichtungen erheblich beeinträchtigte. Unternehmenssprecherin bestätigte den Angriff und informierte darüber, dass als Vorsichtsmaßnahme sämtliche digitalen Systeme in den betroffenen Einrichtungen abgeschaltet wurden. Dazu zählen nicht nur die Ameos-Kliniken in Mecklenburg-Vorpommern, sondern auch das Krankenhaus in Neuburg, wie die Augsburger Allgemeine berichtet.

Die Auswirkungen des Angriffs sind teils dramatisch. In den Kliniken in Ueckermünde, Anklam und Pasewalk fiel der gesamte E-Mail-Verkehr aus. Dies machte eine Kommunikation mit Hausärzten, Apotheken und Pflegediensten unmöglich. Auch in den Röntgen-Abteilungen und Laboren konnten Bilder und Werte nicht digital übertragen werden. Das führte zu einem erhöhten Stresslevel in den Einrichtungen, da die Mitarbeiter kreativ sein mussten, um die Patientenversorgung aufrechtzuerhalten.

Aktueller Stand der Dinge

Glücklicherweise konnten IT-Experten der Ameos-Gruppe schnell handeln. Nach einer umfassenden Überprüfung sind die digitalen medizinischen Anwendungen nun wieder in Betrieb. Dies hat auch dazu geführt, dass die Notaufnahmen in den meisten Einrichtungen ohne Einschränkungen von den Rettungsdiensten angefahren werden können. In einem besonnenen Schritt hatte Ameos die digitale Infrastruktur vorsorglich heruntergefahren, um größeren Schaden zu vermeiden. Das zeigt, dass die Gefahren durch Cyberangriffe, die mittlerweile an der Tagesordnung sind, ernst genommen werden müssen.

Wer hinter diesem Angriff steckt, bleibt jedoch unklar. Die NDR berichtet, dass die Hintergründe des Vorfalls noch intensiver untersucht werden. Die Zunahme von Cyberangriffen, wie Ransomware-Attacken und Erpressungen, stellt eine ernsthafte Gefahr für Gesundheitseinrichtungen dar. Solche Vorfälle können nicht nur massive Betriebsunterbrechungen verursachen, sondern auch Patientensicherheit gefährden – eine Situation, die nicht hinnehmbar ist.

Wichtigkeit einer gesicherten IT-Infrastruktur

Der Vorfall bei Ameos ist nur ein weiterer Hinweis auf die Notwendigkeit einer strategischen Neuausrichtung der IT-Landschaft im Gesundheitssektor. Laut Krankenhaus IT müssen medizinische IT-Systeme als kritische Komponenten der Patientenversorgung betrachtet werden. Hierzu zählen robusterer Netzwerkausbau, verbindliche Sicherheitsstandards und ein integriertes Frühwarnsystem, um jederzeit einen reibungslosen Ablauf in den Kliniken zu gewährleisten.

All dies verdeutlicht, dass Cyberangriffe eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung darstellen, die nicht nur die technischen Gegebenheiten betrifft, sondern auch eine gesetzgeberische und organisatorische Antwort erfordert. Die Erfahrung des Ameos-Vorfalls könnte also für viele Einrichtungen eine Art Weckruf sein, um sich proaktiv mit den Themen IT-Sicherheit und Resilienz auseinanderzusetzen. Es bleibt zu hoffen, dass diese Lehren weitreichende Maßnahmen nach sich ziehen.

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OrtUeckermünde, Deutschland
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