Rettungsdienst beim Airbeat One: So bewältigen sie den Festival-Stress!
Rettungsdienst beim Airbeat One: So bewältigen sie den Festival-Stress!
Neustadt-Glewe, Deutschland - Wenn die Luft in Neustadt-Glewe nach Musik und Festivalfeeling riecht, ist das alljährliche Airbeat One Festival nicht weit. Dieses Event zieht nicht nur Musikbegeisterte an, sondern auch eine Vielzahl von Rettungskräften, die für die Sicherheit der Besucher sorgen. Holger Jahnke, stellvertretender Teamleiter der DRK-Rettungswache Ludwigslust, ist einer von ihnen. Sein Arbeitstag beginnt bereits um 6 Uhr, wo er die Einsätze der vergangenen 24 Stunden genau analysiert und plant. „Die Stadt mit rund 7000 Einwohnern wächst während des Festivals um das Zehnfache“, berichtet er und hebt hervor, dass die Organisation und Einhaltung der Hilfsfristen eine der Hauptaufgaben während dieser Zeit sind.
Die tägliche Lagebesprechung um 8 Uhr ist daher ein fester Bestandteil des Programms. Hier tauschen sich Sanitäter, Ärzte und Klinikvertreter aus Schwerin, Parchim und Ludwigslust über die aktuelle Situation aus. „Wir sind gut aufgestellt“, so Jahnke. An der neu eingerichteten Außenstelle der Rettungsdienste sind mehrere Rettungswagen und Notarzt-Einsatz-Fahrzeuge stationiert, um im Notfall schnell reagieren zu können. Diese Maßnahme hat sich als äußerst effizient erwiesen, um die große Anzahl an Besuchern zu bewältigen.
Zusammenarbeit der Blaulichtorganisationen
Während des Festivals ist das medizinische Personal stark gefordert. Rettungssanitäter, Notfallsanitäter, Rettungsassistenten und Notärzte sind pausenlos im Einsatz. Holger Jahnke schildert, dass es aufgrund des großen Besucherandrangs zu einem Mehraufwand von etwa 1000 zusätzlichen Arbeitsstunden kommt. Die Teammitglieder schätzen die gute Zusammenarbeit und berichten von einem gewissen „Zeltlager-Charme“ auf dem Festivalgelände. Besonders erfreulich: Daniel Morgenstern, der Leiter von „Fire and Rescue“, bringt den Rettungskräften eine Kiste „Nervennahrung“, um ihnen etwas Motivation zu spenden.
An der Wache Süd, einem weiteren wichtigen Punkt der medizinischen Versorgung, werden Patienten, die vor Ort nicht behandelt werden können, in nahegelegene Krankenhäuser transportiert. Hier wird moderne Technik genutzt, um die Gesundheit der Patienten genau zu überwachen. Bastian Karow und Carolin Helms, die mit ihrem Rettungswagen im Einsatz sind, haben sich bereits einen Überblick über die Geschehnisse an der Wache Süd verschafft, als sie der Melder zu ihrem nächsten Einsatz ruft.
Rettungsdienst im bundesweiten Vergleich
Ein Blick auf die bundesweiten Zahlen des Rettungsdienstes zeigt, dass die Herausforderungen, vor denen jahrelange Praktiken stehen, nicht einzigartig sind. Laut einer umfassenden Analyse, die alle vier Jahre durchgeführt wird, sind im Jahr 2020/2021 insgesamt etwa 5.131.887 Einsatzfahrten dokumentiert worden. Im bundesdeutschen Durchschnitt liegt die mittlere Hilfsfrist bei 8,7 Minuten, wobei 95 Prozent der Hilfsfristen innerhalb von 16,2 Minuten erreicht werden. Diese Zahlen zeigen, wie wichtig eine gut koordinierte Einsatzplanung – wie sie zum Beispiel beim Airbeat One Festival erfolgt – wirklich ist.
Die Rettungskräfte in Neustadt-Glewe sind also nicht nur Teil des Festivalklientels, sondern auch Rückgrat der Sicherheit. Unter dem Druck der vielen zusätzlichen Arbeitsstunden und Einsätze bleibt ihnen dennoch genug Raum für Teamgeist und Kameradschaft. Ein gutes Händchen bei der Koordination kann hier letztlich den Unterschied machen.
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Ort | Neustadt-Glewe, Deutschland |
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