Schwerer Flixbus-Unfall: Sind Busreisen wirklich sicher?

Schwerer Flixbus-Unfall: Sind Busreisen wirklich sicher?

Röbel, Deutschland - Ein schwerer Unfall eines Reisebusses hat in der vergangenen Woche die Rundschau durch Deutschland erschüttert. Ein Flixbus kippte nahe Röbel von der Fahrbahn auf die Seite, während 54 Reisende und zwei Fahrer an Bord waren. Laut Polizei wurden 25 Menschen leicht und sechs schwer verletzt. Der Vorfall ereignete sich auf der A19 und ist nicht der erste seiner Art in Deutschland. Bereits am 11. Januar 2025 kippte ein weiterer Reisebus auf der A11 in Brandenburg, was tragischerweise zwei Menschen das Leben kostete. Auch im März 2023 kam es zu einem Doppeldecker-Unfall auf der A9 bei Leipzig, bei dem vier Personen starben und mehr als 30 verletzt wurden. Die Dunkelziffer ist hoch: Im Jahr 2024 wurden bereits über 6.500 Menschen bei Busunfällen verletzt, was einen Anstieg um fast 50 Prozent seit 2021 bedeutet, wie der Uckermark Kurier berichtet.

Doch wie steht es um die Sicherheit im Busverkehr? Dieser scheint im Vergleich zum Pkw-Verkehr relativ gering zu sein. Rund 70 Prozent aller Busunfälle betreffen Personen in Linienbussen, während nur etwa 5 Prozent der Unfälle in Reisebussen geschehen. Ein Grund zur Beruhigung? Nicht ganz, denn wenn es zu einem Unfall kommt, sind aufgrund der höheren Passagierzahl oft mehrere Personen betroffen. Trotz dieser Vorfälle betont eine ADAC-Sprecherin, dass Reisebusse kein unsicheres Verkehrsmittel sind. Im Jahr 2023 starben in Busunfällen lediglich 16 Personen – zum Vergleich: Bei Autounfällen waren es 1.183.

Sicherheitsmaßnahmen & gesetzliche Regelungen

Die Sicherheit im Busverkehr kann durch verschiedene Maßnahmen weiter erhöht werden. Hierzu zählt nicht nur das sichere Verhalten der Busfahrer und Fahrgäste, sondern auch eine geeignete Planung der Omnibusunternehmen sowie die Bereitstellung sicherer Fahrzeuge. So weist der TÜV darauf hin, dass Busse eine durchschnittliche Mängelquote von 11,7 Prozent haben, während diese bei Autos bei 17,9 Prozent liegt. Sicherheitsgurte in Reisebussen sind seit 1999 Pflicht, und die Verantwortung für das Anlegen dieser Gurte liegt bei volljährigen Fahrgästen. Um die Sicherheit zu verbessern, empfehlen Verkehrssicherheitsorganisationen zusätzliche Maßnahmen, wie etwa Brandmelder, die über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen, wie BR berichtet.

Doch was müssen Fahrgäste beachten? Vor dem Einsteigen sollten sie darauf achten, dass die Plaketten der Hauptuntersuchung und Sicherheitsprüfungen am Bus gültig sind. Zudem wird geraten, sich über die Qualifikation der Busfahrer zu informieren und die gesetzlich vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten zu überprüfen. Diese beinhalten eine maximale Geschwindigkeit von 100 km/h auf Autobahnen sowie strenge Vorgaben zu Lenkzeiten, die digital dokumentiert werden müssen. Ein 0,0 Promille-Grenze für Busfahrer stellt sicher, dass die Fahrten sicher ablaufen.

Ausblick auf die Busbranche

Die Busbranche steht vor großen Herausforderungen, insbesondere in Hinblick auf die Notwendigkeit, die Fahrgastzahlen zu erhöhen. Laut der bdo braucht Deutschland bis 2030 mehr Busse, um diesem Bedarf gerecht zu werden. Veranstaltungen wie die BUS2BUS Messe, die in der Zukunft stattfinden wird, sollen die Branche weiter voranbringen und Themen wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit diskutieren.

Der aktuelle Unfall zeigt, dass trotz vorbereiteter Sicherheitsvorkehrungen immer ein Restrisiko bleibt. Reisende sollten sich dieser Risiken bewusst sein, sicherheitsbewusst handeln und sich über die Fahrsicherheit ihrer Beförderungsmittel informieren. Die Verantwortlichen in der Branche sind gefordert, alles zu tun, um Erhöhungen in der Sicherheit zu erreichen und das Vertrauen der Fahrgäste wiederherzustellen.

Details
OrtRöbel, Deutschland
Quellen

Kommentare (0)