80 Jahre Frieden: Karl Jenkins' The Armed Man ergreift Rostock

80 Jahre Frieden: Karl Jenkins' The Armed Man ergreift Rostock
Rostock, Deutschland - Am 5. Juli 2025 erlebte Rostock ein ganz besonderes Ereignis: Die Norddeutsche Philharmonie führte in der Kirche St. Marien die beeindruckende „The Armed Man – A Mass for Peace“ von Karl Jenkins auf. Dieser Abend hatte einen wichtigen Anlass: den 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges. Der Komponist selbst, Karl Jenkins, feiert an diesem Wochenende seinen 80. Geburtstag, was die Aufführung noch bedeutsamer machte.
„The Armed Man“, untertitel „Friedensmesse“, ist mehr als nur ein Musikstück. Es vereint musikalische und spirituelle Elemente aus verschiedenen Kulturen und Epochen. In der Komposition finden sich mittelalterliche Melodien, der islamische Gebetsruf „Allahu Akhbar“, lateinische Messgesänge und sogar Texte von Rudyard Kipling sowie Poesie aus Hiroshima. Jenkins’ Ziel war es, mit diesem Werk einen eindringlichen Appell gegen Krieg und Gewalt zu erheben, und die Thematik von Frieden, Menschlichkeit und Versöhnung durch ein vielschichtiges Klangbild zu vermitteln. So ist die Komposition sowohl Klage als auch ein Ausdruck von Hoffnung.
Ein musikalisches Zusammenspiel der Kulturen
Über 200 Mitwirkende, darunter verschiedene Chöre und Kantoreien wie der Rostocker Motettenchor und der Opernchor des Volkstheaters, trugen zu diesem eindrucksvollen Konzert bei. Die Besetzung, die einen vierstimmigen gemischten Chor, zwei Solisten (Sopran und Muezzin) sowie ein sinfonisches Orchester umfasst, sorgt für einen reichen und kraftvollen Klang. Die Aufführung am 5. Juli war Teil einer Tradition, die sich aus der Uraufführung des Werkes am 25. April 2000 in der Royal Albert Hall in London entwickelt hat. Seitdem wurde „The Armed Man“ etwa 3.000 Mal aufgeführt, was es zu einem der am häufigsten gespielten Werke des zeitgenössischen Repertoires macht und es seit über 18 Jahren in den britischen Albumcharts hält.
Jenkins’ Komposition ist den Opfern des Kosovokriegs gewidmet und thematisiert die Schrecken des Krieges und die Hoffnung auf Frieden. Wie Wikipedia ausführlich beschreibt, stellt das Werk eine Verbindung zwischen verschiedenen kulturellen und religiösen Hintergründen her – ein Anliegen, das auch in der aktuellen Debatte um die Aufführungen von „The Armed Man“ in Kirchen deutlich wird. In der Schweiz kam es kürzlich zu einem Streit über die Zulässigkeit des Gebetsrufs in einer Kirche. Die Entscheidung, dies zu unterlassen, wurde getroffen, um mögliche Störungen zu vermeiden, wobei Jenkins‘ Wunsch, den gemeinsamen Frieden der Religionen zu betonen, weiterhin von Bedeutung bleibt.
Der Komponist im Mittelpunkt
Karl Jenkins wird nicht nur als Komponist gefeiert, sondern erhält auch den Preis der Europäischen Kirchenmusik 2024 für seine herausragenden Beiträge zur Musik. Seine Werke, wie das Projekt „One World“, sind Ausdruck seiner politischen Vision für einen friedlichen Planeten. Er bezeichnet sich selbst als „musikalischen Wanderer“ und hat eine beeindruckende Karriere hinter sich, die unter anderem mit der Auszeichnung als erster walisischer Komponist durch die Queen gekrönt wurde.
Die Aufführung „The Armed Man“ in Rostock war also nicht nur ein musikalisches Highlight, sondern auch ein wichtiger Schritt, um die Themen Frieden und Versöhnung in den Vordergrund zu rücken. So spiegelt die Musik die Vielfalt und die Herausforderungen unserer Zeit wider, und erinnert daran, dass Frieden durch Musik und Kunst möglich werden kann. Weitere Informationen finden sich in den Artikeln von Concerti, Wikipedia und katholisch.de.
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Ort | Rostock, Deutschland |
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