Greifswald schränkt Mähroboter ein: Nächte für Igel geschützt!
Greifswald schränkt Mähroboter ein: Nächte für Igel geschützt!
Greifswald, Deutschland - In Greifswald bahnt sich eine bedeutende Änderung für Gartenliebhaber an, die Mähroboter nutzen. Die Stadt hat sich entschieden, Maßnahmen zu ergreifen, um die dort ansässigen Igel und andere nachtaktive Tiere zu schützen. So soll ein Nachtnutzungsverbot für die beliebten Gartenhelfer eingeführt werden, wie nordkurier.de berichtet.
Der Antrag trägt den Titel „Tierfreundliches Greifswald: Igelpopulation schützen“ und wurde von der Fraktion „Alternative Liste*Tierschutz*PARTEI“ eingebracht. Robert Gabel von der Partei Mensch Umwelt Tierschutz erläuterte, dass der Einsatz von Mährobotern in der Nacht für die Igel gefährlich ist, da viele Modelle nicht über die nötige Sensorik verfügen, um die kleinen, schutzbedürftigen Tiere rechtzeitig zu erkennen. In Deutschland wären jährlich um die vier Millionen Euro für die Pflege verletzter Igel erforderlich – ganz zu schweigen von den Tierarztkosten. Daher sei ein Verbot in den Nachtstunden dringend nötig, da die Tiere in dieser Zeit aktiv auf Suche nach Nahrung sind.
Fraktion und Meinungen
Die Bürgerschaft von Greifswald hat ebenfalls in einer namentlichen Abstimmung zugestimmt, wobei 27 Stimmen für den Antrag fielen, während sich die AfD mit ihren fünf Nein-Stimmen klar dagegen stellte. Nikolaus Kramer, der Fraktionschef der AfD, äußerte Bedenken bezüglich der Kontrollmöglichkeiten des Ordnungsamtes und sprach sich gegen das Nachtfahrverbot aus. Gabel hingegen betonte, dass bereits viele nächtliche Verbote in Gärten existieren und eine breite Aufklärung der Bevölkerung erforderlich ist.
Ähnlich sieht es auch in anderen Städten aus. Laut zdf.de haben unter anderem Köln und Leipzig ähnliche Verbote zum Schutz der Igel und nachtaktiven Tiere eingeführt. In Leipzig, zum Beispiel, werden jährlich rund 400 Igel von Mährobotern verletzt, wovon etwa 10 Prozent nicht überleben. Dort gilt das Verbot von 30 Minuten vor Sonnenuntergang bis 30 Minuten nach Sonnenaufgang. Bei Verstößen drohen Bußgelder von bis zu 50.000 Euro.
Die Rolle der Grünen
Die Sorge um die Igel ist nicht nur auf Greifswald beschränkt. Auch die Grünen fordern ein nächtliches Verbot von Mährobotern und setzen sich dafür ein, dass dieses Verbot im bayerischen Naturschutzgesetz festgeschrieben wird. In ihrem Appell betonen sie, dass der natürliche Schutzreflex der Igel – sich in eine Kugel zu rollen – sie in der Silhouette eines Mähroboters zu einer leichten Zielscheibe macht. Zwischen Juni 2022 und Oktober 2023 wurden bundesweit 370 Igel mit Schnittverletzungen gemeldet, wobei fast die Hälfte dieser Tiere nicht überlebte, wie zeit.de berichtet.
Die Anforderungen an Mähroboter könnten zudem durch eine Empfehlung für Modelle mit fortschrittlicher Sensorik, die Hindernisse erkennen und umfahren können, gestärkt werden. Die Diskussion um die nächtliche Nutzung dieser Geräte wirft viele Fragen auf, insbesondere wie man die Einhaltung der Verbote überwachen kann. Doch eines ist klar: Die Tierliebe und der Respekt gegenüber unseren nachtaktiven Mitbewohnern sind in den aktuellen Debatten unerlässlich.
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Ort | Greifswald, Deutschland |
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