IHK-Chefs auf Sommertour: Probleme der Schweriner Unternehmen im Fokus!

IHK-Chefs auf Sommertour: Probleme der Schweriner Unternehmen im Fokus!

Schwerin, Deutschland - Die Sommertour der Industrie- und Handelskammern hat gestern in Schwerin Aufsehen erregt. Matthias Belke, Präsident der IHK zu Schwerin, und Klaus-Jürgen Strupp, Präsident der IHK zu Rostock, machten sich auf den Weg, um die Anliegen und Herausforderungen der regionalen Unternehmen besser zu verstehen. Anlass genug, um neue Perspektiven auf die Wirtschaft der Stadt zu werfen und gleichzeitig den Kontakt zur Politik zu intensivieren. Wie ostsee-zeitung.de berichtet, standen Besuche in drei unterschiedlichen Unternehmen auf dem Programm.

Den Anfang machte Ypsomed, ein Unternehmen aus der Medizintechnik, das seit 2019 im Industriepark Schwerin aktiv ist. Hier wird mit viel Hingabe an hochwertigen Infusionssets und Pens zur Selbstmedikation gearbeitet. Derzeit wird die Produktionshalle um ein Drittel erweitert, was mit einer Investition von über einer halben Milliarde Franken einhergeht. Neben neuen Produktionshallen wird auch ein vollautomatisiertes Hochregallager errichtet. Der Bedarf an Fachkräften ist hoch – nach der Fertigstellung sollen 350 neue Arbeitsplätze sowie 20 Ausbildungsplätze geschaffen werden. Weitere 300 Arbeitsplätze und 15 Ausbildungsplätze sind in der zweiten Bauetappe geplant.

Engpässe und Herausforderungen

Im Zentrum der Gespräche standen nicht nur die betrieblichen Entwicklungen, sondern auch die allgemeinen Herausforderungen, mit denen die Unternehmen konfrontiert sind. So berichtet dihk.de, dass ein erheblicher Fachkräftemangel die Gesundheits- und sozialen Dienste belastet. 81 Prozent dieser Einrichtungen leiden unter Personalengpässen, die sich kaum bessern. Stellvertretender DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks macht deutlich, dass die Besetzung freier Stellen hier eine der größten Hürden darstellt. Der Druck in der Gesundheitswirtschaft ist besonders hoch, was auch die Medizintechnik betrifft: 81 Prozent der Betriebe in diesem Bereich kämpfen mit Kostendruck.

Im Gespräch mit der August Hildebrandt GmbH, einem traditionsreichen Familienunternehmen in der fünften Generation, äußerten sich die Geschäftsführer über die Wertschätzung seitens der Politik und die täglichen Herausforderungen, von Bürokratie über die Mindestlohnregelung bis hin zum drängenden Fachkräftemangel. Hier stellen die Unternehmer fest, wie wichtig es ist, den Dialog mit der Politik zu fördern. Das Fazit vieler Gespräche war, dass es an der Zeit ist, sich aktiv für Lösungen einzusetzen – denn die Unternehmen haben schließlich einen großen Einfluss auf die regionale Wirtschaft.

Innovationen und Gründergeist

Besonders interessant war der Besuch bei Nööt Tied, einer auf Nussprodukte spezialisierten Gründer-Manufaktur, die rund 200 Mitarbeiter beschäftigt. Das Unternehmen hat sich erfolgreich auf die Herstellung von Nussöl und proteinreichen Nussmüslis spezialisiert und zeigt, dass auch startende Betriebe innovative Ansätze verfolgen können. Klaus-Jürgen Strupp zeigte sich begeistert von der Vielfalt der besuchten Unternehmen – vom Hightech-Betrieb bis hin zum Familienunternehmen und dem Gründerbetrieb. Dies verdeutlicht nicht nur die Breite des Unternehmergeistes in Schwerin, sondern auch das Potenzial für zukünftige Entwicklungen.

Angesichts aller Herausforderungen in der Wirtschaftslandschaft, einschließlich der Auswirkungen demografischer Veränderungen und des Kostendrucks, ist es entscheidend, dass Unternehmen gut aufgestellt sind. Laut statistik.arbeitsagentur.de zeigen eine Vielzahl an Unternehmen in der Region ein hohes Engagement, um nicht nur zu überleben, sondern auch zu prosperieren. Die Hoffnung, dass neu ankommende Fachkräfte aus der Ukraine helfen können, ist kostbar, aber auch mit Vorsicht zu genießen.

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OrtSchwerin, Deutschland
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