Schwerins Industriebrache wird Kunst-Standort der Extraklasse!

Schwerins Industriebrache wird Kunst-Standort der Extraklasse!

VorwärtsMittelweg 7, 19059 Schwerin, Deutschland - Was tut sich in Schwerin? Ein ehrgeiziges Projekt nimmt Formen an: Das ehemalige Kraftfahrzeuginstandsetzungswerk „Vorwärts“ wird zum Schaumagazin für zeitgenössische Kunst umgebaut. Der Plan ist, einen einzigartigen Ort in Deutschland zu schaffen, der Kunst nicht nur sicht- sondern auch erlebbar macht. Derzeit steht das Gelände seit etwa 30 Jahren leer und weist mit zerbrochenen Fensterscheiben und Graffiti ein trauriges Bild auf. Die Vision des Schaumagazins ist es, nicht nur Kunst auszustellen, sondern auch einen Raum zu bieten für Forschung und das Sammeln zeitgenössischer Kunst. Hier sollen Werke von Größen wie Günther Uecker, Richard Serra, François Morellet und Jan Schoonhoven präsentiert werden, wie NDR berichtet.

Im Zentrum des Projekts steht der Architekt Max Dudler, der für seine Fähigkeit bekannt ist, Industriedenkmäler in inspirierende Orte zu verwandeln. Bei der Umgestaltung werden verrauchte Metalltore gegen lichtdurchflutete Glasfronten ausgetauscht, um einladende Räume zu schaffen. Die Finanzierung des Umbaus wirft jedoch Fragen auf: Während ursprünglich 5,2 Millionen Euro kalkuliert wurden, liegt die neue Schätzung bei 7,5 Millionen Euro. Hier erhofft sich die Stadt Schwerin Unterstützung – etwa 90 Prozent der Kosten sollen durch den Bund gedeckt werden, während die Stadt 500.000 Euro selbst aufbringen muss. Zudem werden noch 1-2 Millionen Euro zur kompletten Finanzierung gesucht.

Ein Ort für alle

Das Schaumagazin ist nicht nur für Kunstliebhaber gedacht. Vielmehr richtet sich das Angebot an ein breites Publikum: Besucher, Familien, Studierende und Forschende werden hier angesprochen. Die Stadt Schwerin stellt für die Sanierung des ersten Bauabschnitts des KIW-Quartiers beeindruckende 4,72 Millionen Euro an Städtebau-Fördermitteln zur Verfügung, was die Notwendigkeit unterstreicht, diese wichtigen kulturellen Projekte voranzutreiben. Die Förderung läuft seit 2020 und wird vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen unterstützt, wie schaumagazin.org detailliert darlegt.

Ein weiterer weicher Punkt ist das geplante Eröffnungsdatum. Obwohl bereits mit den Umbauarbeiten begonnen wurde, wird eine realistische Eröffnung erst für 2027 angestrebt. Die Idee, jedem Raum einen Künstler zuzuordnen, der dort mit 8 bis 20 Arbeiten vertreten ist, hebt das Konzept von ähnlichen Initiativen in der Schweiz ab.

Förderung für zeitgenössische Kunst

Ein interessanter Aspekt des Kunstmarktes in Deutschland ist die Förderung, die Künstler und Initiativen dank der Stiftung Kunstfonds erhalten können. Im Jahr 2022 wurden 765.800 Euro für Ausstellungen, Publikationen und Künstlerkataloge vergeben. Die Nachfrage ist gesunken: Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Anzahl der Anträge um ein Drittel auf 695, was zeigt, dass die Fördermittel hoch im Kurs sind. Gerade die Publikationen und Künstler:innenkataloge stehen im Fokus, was für aufstrebende Künstler eine wertvolle Unterstützung darstellt. Hier wird eine tiefere Verbindung zwischen dem Schaumagazin und der aktuellen Kunstszene spürbar, wie die Informationen auf kunstfonds.de deutlich machen.

Am 12. Juni 2025 hält Max Dudler im Garagen-Komplex des KIW einen Vortrag mit dem Titel „Weiterbauen. Transformation und Permanenz“. Diese Veranstaltung könnte als weiterer Schritt in der Entwicklung des Schaumagazins betrachtet werden und ist ein Zeichen dafür, dass hier etwas Großartiges entsteht.

Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich das Schaumagazin in den kommenden Jahren entwickeln wird. Eines ist sicher: In Schwerin wird ein kreativer Knotenpunkt für zeitgenössische Kunst aufgebaut, der viele Menschen anziehen könnte, wenn alles nach Plan verläuft.

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OrtVorwärtsMittelweg 7, 19059 Schwerin, Deutschland
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