Petition für kostenlosen Rufbus: Mobilität in Vorpommern sichern!

Am 24. Juni 2025 fordert eine Petition in Vorpommern-Greifswald ein besseres Rufbussystem und kostenlose Nutzung des Deutschland-Tickets.
Am 24. Juni 2025 fordert eine Petition in Vorpommern-Greifswald ein besseres Rufbussystem und kostenlose Nutzung des Deutschland-Tickets. (Symbolbild/NAG)

Petition für kostenlosen Rufbus: Mobilität in Vorpommern sichern!

Wietzow, Deutschland - In der charmanten, aber verkehrstechnisch manchmal benachteiligten Region Vorpommern-Greifswald kündigt sich Veränderung an. Johannes Hecht, ein engagierter Bürger aus Wietzow, hat gemeinsam mit Gleichgesinnten eine Online-Petition ins Leben gerufen, um die Mobilität im ländlichen Raum zu verbessern. Die Initiative fordert ein verbessertes Rufbussystem, das die Nutzung des Deutschland-Tickets im gesamten Landkreis ermöglichen soll. Hecht und seine Mitstreiter sehen in der mangelnden Verkehrsanbindung ein erhebliches Hemmnis für die Lebensqualität in ihrem idyllischen Wohnumfeld, besonders für jene, die auf ein Auto angewiesen sind.

Wie die Ostsee-Zeitung berichtet, gibt es in der Region nur einen Bus pro Woche während der Ferien, da der Schülerverkehr die einzige regelmäßige Verbindung darstellt. Hecht betont, dass viele Menschen in ländlichen Gebieten, unter anderem ältere und junge Personen sowie diejenigen ohne eigenes Auto, vor großen Mobilitätsherausforderungen stehen. Derzeit können Fahrgäste den Rufbus „Ilse“ nutzen, der seit seiner Einführung als Modellprojekt im Januar 2018 eine steigende Nachfrage verzeichnet: 2023 wurden schon 4.600 Fahrgäste gezählt, im Vorjahr waren es noch 9.000.

Die Forderungen der Petition

Die Petition hat bereits über 1.500 Unterstützer versammelt, was zeigt, wie groß das Bedürfnis nach einem besseren öffentlichen Nahverkehr ist. Die zentralen Forderungen beinhalten:

  • Die Ausweitung des Rufbusses „Ilse“ auf den gesamten Landkreis.
  • Die kostenlose Nutzung des Ilsebusses mit dem Deutschland-Ticket.
  • Verlängerung der Betriebszeiten von Montag bis Freitag auf 6:45 bis 20:30 Uhr, sowie eine Abdeckung am Samstag.
  • Erweiterung des Betriebsnetzes auf mehrere Regionen wie Anklam, Greifswald, Usedom und Wolgast.

Wären diese Vorschläge umgesetzt, könnte dies die Mobilität für viele Menschen in der Region erheblich verbessern und zugleich dem Anstieg des motorisierten Individualverkehrs entgegenwirken.

Viele ländliche Regionen sind von Natur aus schlecht an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden, wie auch die Bundeszentrale für politische Bildung in einem Bericht hervorhebt. In Vorpommern-Greifswald sind die Bus- und Bahnverbindungen kaum ausgebaut; ein ausreichendes Angebot ist entscheidend, um der Abwanderung aus diesen Gebieten entgegenzuwirken. Ein flexibles Rufbussystem könnte hier als innovative Lösung dienen und zusätzliche Anreize schaffen, die Umweltbelastung durch PKW-Verkehr zu verringern.

Ein Blick in die Zukunft

Die Initiatoren, darunter Hecht und seine Mitstreiter, haben eine Beschlussvorlage für den Kreistag am 7. Juli erarbeitet. Darin fordern sie nicht nur die obigen Punkte, sondern auch einen Prüfauftrag an den Landrat hinsichtlich möglicher Kooperationen mit Verkehrsunternehmen. “Es ist an der Zeit, dass wir die Bedürfnisse der Menschen erkennen und Mobilität als Grundrecht anerkennen”, so Hecht. Die Idee ist, dass ein gut funktionierendes Rufbussystem auch den CO2-Ausstoß reduzieren kann, was in Anbetracht der aktuellen Umweltdiskussion besonders wichtig ist.

Es bleibt abzuwarten, wie der Kreistag auf diese zahlreichen Anliegen reagiert. Angesichts der steigenden Unterstützung könnte der Rufbus „Ilse“ bald über die Grenzen der gegenwärtigen Beschränkungen hinauswachsen und ein neues Kapitel der ländlichen Mobilität einläuten. Die Menschen in Vorpommern-Greifswald sind bereit, für ihre Mobilitätsrechte zu kämpfen und blicken hoffnungsvoll in die Zukunft.

Die Entwicklungen rund um die Petition und die vorgeschlagenen Änderungen könnten nicht nur das Leben der ansässigen Bürger steigern, sondern auch ein Modell für andere ländliche Regionen in Deutschland darstellen, wie bpb.de anmerkt:

  • „Mobilität im ländlichen Raum ist oft ein vernachlässigtes Thema, wobei innovative Ansätze dringend benötigt werden.“
  • „Ein gut geplanter ÖPNV könnte sowohl die Lebensqualität erhöhen als auch die Umweltbelastungen signifikant senken.“

Langfristig könnte der Ilsebus nicht nur eine ökologische, sondern auch eine soziale Rolle im Landkreis übernehmen, um die Lebensbedingungen für alle Bürger zu verbessern.

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OrtWietzow, Deutschland
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