Mörderischer Angriff in Moabit: Mann sticht auf Lebensgefährtin ein

In Berlin-Moabit soll ein Mann seine Lebensgefährtin im Schlaf mit einem Messer attackiert haben. Anklage wegen versuchten Mordes.
In Berlin-Moabit soll ein Mann seine Lebensgefährtin im Schlaf mit einem Messer attackiert haben. Anklage wegen versuchten Mordes. (Symbolbild/NAG)

Lehrter Straße, 10557 Berlin, Deutschland - Ein 40-jähriger Mann aus Berlin-Moabit steht im Verdacht, am 22. Dezember 2024 versucht zu haben, seine 38-jährige Lebensgefährtin im Schlaf mit einem Messer zu töten. Laut t-online hat die Staatsanwaltschaft Anklage wegen versuchten heimtückischen Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung erhoben. Der Vorfall ereignete sich gegen 1 Uhr in der gemeinsamen Wohnung in der Lehrter Straße. Der Mann soll ein etwa 20 cm langes Messer genommen und mehrfach auf die schlafende Frau eingestochen haben, wobei er mit Tötungsabsicht handelte.

Als die Frau erwachte und sich zur Wehr setzte, stach der Mann weiterhin auf sie ein. Der gemeinsame Sohn des Paares wurde durch die Situation aufmerksam und konnte seinen Vater festhalten, wodurch ein weiterer Angriff verhindert wurde. Die Frau gelang es, auf den Hausflur zu fliehen und um Hilfe zu rufen. Dennoch erlitt sie lebensbedrohliche Verletzungen und musste im Krankenhaus notoperiert werden. Der Beschuldigte wurde noch in der Wohnung festgenommen und sitzt seit dem 23. Dezember in Untersuchungshaft. Bislang hat der Angeklagte sich nicht zur Tat geäußert.

Häusliche Gewalt in Deutschland

Der Vorfall ist Teil eines größeren Problems, denn Gewalt gegen Frauen in Deutschland ist weit verbreitet. Wie Statista berichtet, finden viele Gewaltakte im persönlichen oder familiären Umfeld statt. Häusliche Gewalt wird als besonders traumatisierend empfunden und umfasst sowohl körperliche als auch psychische Übergriffe. Im Jahr 2023 waren etwa 181.000 der 256.000 Opfer von häuslicher Gewalt weiblich, was substanzielle Alarmglocken läutet.

Die Anzeigebereitschaft ist oft durch soziale Normen beeinflusst, wodurch viele Fälle nicht zur Anzeige kommen. Besonders besorgniserregend ist, dass im Jahr 2023 fast 100% der Opfer von Sexualdelikten Frauen waren. Damit wird das Ausmaß der Gewalt gegen Frauen und die Gefahr, in der sie oftmals leben, deutlich. Femizide, die Tötungsdelikte an Frauen aufgrund geschlechtsbezogener Ungleichwertigkeit, sind ein drängendes Thema, wobei das BKA 938 entsprechende Taten oder Tatversuche im Jahr 2023 ermittelte.

In der Gesellschaft zeigt sich, dass Frauen in der Öffentlichkeit insbesondere bei Dunkelheit oft als unsicherer wahrgenommen werden. Dies steht im krassen Gegensatz zu den Daten zu Gewaltkriminalität, wo 2023 etwa 70% der Opfer Männer waren. Gleichwohl zeigt die Geschlechterverteilung bei vollendeten Tötungsdelikten eine fast gleiche Verteilung, was die gefährliche Kluft zwischen percevierte und reale Bedrohung aufzeigt.

Hilfsangebote für Betroffene

Die Gesellschaft reagiert langsam auf diese Herausforderungen. Hilfsangebote für Frauen, die Gewalt erfahren, sind vorhanden, wie das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ unter der Nummer 116 016, das 2023 rund 86.700 Kontaktaufnahmen und etwa 59.000 Beratungen verzeichnete. Der Zugang zu Sicherheit und Unterstützung bleibt jedoch oft eine Herausforderung. Es ist beeindruckend zu sehen, dass in diesem Jahr etwa 30.200 Frauen und Kinder in 378 Frauenhäusern Schutz fand, jedoch bestehen oft Platzmangel und Abweisungen.

Die schockierende Situation zeigt einmal mehr, dass das Thema Gewalt gegen Frauen nicht nur in der Berichterstattung, sondern auch in der Gesellschaft mehr Aufmerksamkeit und Lösungsvorschläge benötigt.

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Ort Lehrter Straße, 10557 Berlin, Deutschland
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