Münsteranerin erfindet Sicherheits-App und ermutigt Frauen zur Gründung

Münster, Deutschland - In Deutschland gewinnt das Thema Female Entrepreneurship zunehmend an Bedeutung. Immer mehr Frauen gründen eigene Unternehmen, doch die Herausforderungen bleiben vielfältig. Nour Idelbi ist eine dieser inspirierenden Unternehmerinnen: Sie entwickelte die Sicherheits-App SafeSpace und plant die Einführung des Erfrischungsgetränks pop’it. Ihre Erfahrungen als junge Gründerin und die Unterstützung durch die WHU haben sie motiviert, ihren eigenen Weg zu gehen. WHU berichtet, dass die Idee zu SafeSpace während ihrer Schulzeit im Jugendrat entstand, als sie die Unsicherheit junger Menschen, insbesondere Frauen, auf dem Heimweg bemerkte.
Um ihre App zu entwickeln, verwirklichte Idelbi einen ersten Entwurf in einem Schulworkshop für Unternehmertum. SafeSpace nutzt ein Ampelsystem, um die Sicherheitslage ihrer Nutzer:innen in grün, gelb oder rot einzustufen. Abhängig vom Status aktivieren sich Optionen wie automatische Benachrichtigungen an Notfallkontakte oder ein anonymes Community-Call. Neu ist eine Funktion, die Fake-Anrufe in unangenehmen Situationen ermöglicht. Zusätzlich erlaubt die Community-Funktion eine spontane Vernetzung zwischen Nutzer:innen.
Herausforderungen für Gründerinnen
Die Gründungstätigkeit von Frauen ist in Deutschland strukturell unterrepräsentiert. Laut KfW liegt der Anteil der Frauen bei Existenzgründungen bei lediglich 39 %, und bei innovativen, wachstumsorientierten Start-ups sind es nur 19 %. Die kulturellen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen behindern viele Frauen bei der Gründung. Auch der Zugang zu Wagniskapital ist für Gründerinnen oft ein schier unüberwindbares Hindernis; 83 % der VC-Deals gehen an rein männliche Teams.
Die Zahlen sind alarmierend: Laut dem Female Founders Monitor erhielten 2020 nur 5,2 % der weiblichen Gründungsteams über 1 Million Euro an Investitionen, während männliche Teams in 27,8 % der Fälle erfolgreich waren. Solche Ungleichheiten in der Finanzierung und im Zugang zu Netzwerken stellen bedeutende Hürden für aufstrebende Gründerinnen dar.
Der Weg zur Lösung
Um diese Herausforderungen zu überwinden, engagiert sich Idelbi im Bereich Female Entrepreneurship. Sie möchte Frauen ermutigen, ihre Ideen in die Tat umzusetzen und in die Selbstständigkeit zu gehen. Die WHU hat für sie eine zentrale Rolle gespielt, da sie dort wertvolles unternehmerisches Wissen und ein starkes Netzwerk aufbauen konnte. Nour Idelbi strebt an, bis Ende des Jahres 100.000 aktive Nutzer:innen für ihre App zu gewinnen, nachdem bereits 10.000 in der ersten Testwoche registriert wurden.
Um die Situation für Gründerinnen zu verbessern, formulierte die Bundesregierung im Juli 2022 eine Start-up-Strategie, die auf die geschlechtsspezifischen Herausforderungen in der Gründungslandschaft eingeht. Dies sind einige der vorgeschlagenen Aktionsbereiche:
- Erhöhung des Gründungswunsches von Frauen.
- Ermutigung zu wachstumsorientierten Gründungen.
- Steigerung der Technologie- und Innovationsorientierung.
- Verbesserung des Zugangs zu Venture Capital für Gründerinnen.
Nour Idelbi ist ein Beispiel für die Kraft und das Potenzial von Frauen im Unternehmertum. Ihre Ideen und Initiativen, wie die App SafeSpace und das Getränk pop’it, zeigen, wie wichtig es ist, Frauen in der Gründerszene Sichtbarkeit und Unterstützung zu geben. Die Herausforderungen sind zwar erheblich, doch das Engagement und die Entschlossenheit von Unternehmerinnen könnten der Schlüssel zu einer vielfältigeren und gerechteren Wirtschaftslandschaft sein.
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Ort | Münster, Deutschland |
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