Muldentalbahn: Colditz und Rochlitz kämpfen um die Rückkehr der Züge!

Colditz und Rochlitz fordern die Reaktivierung der Muldentalbahn zur Verbesserung der regionalen Anbindung und Mobilität.
Colditz und Rochlitz fordern die Reaktivierung der Muldentalbahn zur Verbesserung der regionalen Anbindung und Mobilität. (Symbolbild/NAG)

Colditz, Deutschland - Die Diskussion um die Reaktivierung der stillgelegten Muldentalbahn zwischen Colditz und Rochlitz nimmt Fahrt auf. Heute, am 5. Juni 2025, wird deutlich, dass die regionalen Bürgermeister und die betroffenen Kommunen vehement für den Ausbau der Bahnstrecke plädieren. Der letzte Zug fuhr vor 25 Jahren, und seither haben die beiden Städte unter der Abwesenheit einer schnellen Anbindung gelitten. Ein kürzlich in Auftrag gegebenes Gutachten zur Wirtschaftlichkeit der Reaktivierung steht zwar kurz vor Abschluss, doch im Doppelhaushalt Sachsens 2025/26 sind keine Mittel für den Schienenbau eingeplant.

Die Frustration unter den Anwohnern ist groß. Bürgermeister Robert Zillmann aus Colditz sieht die S-Bahn-Verbindung nach Leipzig, die ab Dezember 2026 zwischen Grimma und Döbeln geplant ist, als unverzichtbar für die Region an. Sein Kollege, Rochlitz Oberbürgermeister Frank Dehne, betont die Bedeutung guter Bahnverbindungen für die Stadtentwicklung und warnt vor zunehmenden Kosten durch die Vernachlässigung der Infrastruktur.

Politische Forderungen und Initiativen

Politiker der Grünen fordern zusätzliche finanzielle Mittel für die Reaktivierung, konkret schlagen sie eine Erhöhung um 10 Millionen Euro vor. Im Rahmen einer breiter angelegten Initiative hatten Verkehrsminister Martin Dulig und die verkehrspolitischen Sprecher der Koalitionsfraktionen im August 2021 beschlossen, mehrere sächsische Eisenbahnstrecken auf ihre Aktivierungsfähigkeit zu untersuchen, um Voraussetzungen für mögliche Bundesförderungen zu schaffen. Diese Untersuchen sind mittlerweile umfassend dokumentiert.

Wie medienservice.sachsen.de berichtet, wurden zahlreiche Potenzialanalysen durchgeführt, die auch weitere Strecken betreffen. So sind die Kosten und die erwartete Nutzung für verschiedene Strecken analysiert worden. Beispielsweise kostet die Reaktivierung der Strecke Marienberg – Pockau-Lengefeld rund 15 Millionen Euro, während für die Verbindung Beucha – Brandis – Trebsen Kosten in Höhe von etwa 32 Millionen Euro zu erwarten sind.

Herausforderungen für ländliche Regionen

Das Augenmerk der Behörden liegt derzeit jedoch hauptsächlich auf der Strecke Döbeln – Meißen, für die bereits ein Planungsvertrag mit der Nossen-Riesaer Eisenbahn-Compagnie GmbH abgeschlossen wurde. Investitionskosten von etwa 1,7 Millionen Euro sind seitens des Freistaates Sachsen für vorbereitende Erhaltungsmaßnahmen bewilligt worden, um die Strecke für den Bahnverkehr wiederherzustellen. Die Baumaßnahmen sollen bis 2024 abgeschlossen sein.

Die Entwicklung im Zusammenhang mit der Muldentalbahn ist Teil eines größeren Plans zur Wiederaktivierung stillgelegter Strecken in Sachsen, wobei die Herausforderung in der mangelnden Nachfrage aus der Bevölkerung besteht. Diese Problematik wird von l-iz.de aufgegriffen, wo festgestellt wird, dass vor allem in weniger bevölkerten Gebieten die potenziellen Fahrgastzahlen nicht ausreichen, um die hohen Investitionskosten zu rechtfertigen.

Insgesamt ist es eine spannende Entwicklung, die nicht nur regionale Akteure betrifft, sondern auch übergeordnete staatliche Planungen involviert. Die gesammelten Tausenden von Unterschriften für die Reaktivierung der Muldentalbahn zeugen von einem breiten öffentlichen Interesse, das die regionalen Politiker mit Nachdruck in die Landtagsdebatten tragen müssen.

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Ort Colditz, Deutschland
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