NATO plant massive Aufrüstung: Deutschland im Fokus der Verteidigung!

NATO plant eine massive Aufrüstung zur Stärkung der Verteidigung gegen Russland. Details werden beim Gipfel 2025 bekanntgegeben.
NATO plant eine massive Aufrüstung zur Stärkung der Verteidigung gegen Russland. Details werden beim Gipfel 2025 bekanntgegeben. (Symbolbild/NAG)

Brüssel, Belgien - Die NATO steht vor einer entscheidenden Aufrüstung, um ihrer militärischen Abschreckung und Verteidigung angesichts der anhaltenden Bedrohung durch Russland Rechnung zu tragen. Geplant ist eine Erhöhung der Vorgaben um 30 Prozent, um in einem Krisenfall besser reagieren zu können. Dies wurde bereits im Vorfeld des kommenden NATO-Gipfels bekannt gegeben, auf dem die neuen Planungen konkretisiert werden sollen. Deutschland und andere Mitgliedstaaten werden am Donnerstag bei einem Verteidigungsministertreffen in Brüssel neue nationale Planungsziele verabschieden, deren Details gegenwärtig als streng geheim eingestuft sind.

Trotz dieser bereits festgelegten Ziele gibt es Berichte über erhebliche Lücken in der Erfüllung der bisherigen Vorgaben, die sich laut ranghohen Militärs auf 30 Prozent belaufen. Für Deutschland wird erwartet, dass die Bundeswehr von aktuell etwa 182.000 Soldatinnen und Soldaten in naher Zukunft um eine hohe fünfstellige Zahl wachsen muss, um die neuen Planungsziele zu erreichen. Dies wird von erheblichen Investitionen in neue Luftverteidigungssysteme begleitet.

Stärkung der militärischen Präsenz in Europa

Ein zentrales Element der NATO-Militärstrategie wird die Stationierung von US-Marschflugkörpern des Typs „Tomahawk“ in Deutschland ab 2026 sein. Diese Raketen besitzen eine Reichweite von über 2.000 Kilometern und können im Tiefflug Ziele wie Kommandostellen und Radaranlagen angreifen. Darüber hinaus sind neu entwickelte Überschallwaffen und Flugabwehrraketen vom Typ „SM-6“ vorgesehen. Die stationierten Waffen sind zunächst als „zeitweilig“ und später „dauerhaft“ geplant, was die US-Verpflichtungen gegenüber der NATO unterstreichen soll.

Die letzte Stationierung solcher Waffen in Deutschland liegt bereits mehrere Jahrzehnte zurück in den 1990er-Jahren. Dieses Schritt kommt zu einem Zeitpunkt, an dem US-Präsident Joe Biden die Truppenpräsenz in Europa nach dem Beginn des russischen Aggressionskriegs gegen die Ukraine verstärkt hat. Allerdings könnten die Entscheidungen zur Stationierung rückgängig gemacht werden, falls Donald Trump die US-Präsidentschaftswahl 2024 gewinnen sollte, da er in der Vergangenheit mit einem Ausstieg der USA aus der NATO gedroht hat.

NATO und die globale Sicherheitslage

Das aktuelle strategische Konzept der NATO, das 2022 auf dem Gipfel in Madrid verabschiedet wurde, reagiert auf die Entwicklungen in der globalen Sicherheitslage und insbesondere auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die NATO identifiziert Russland als zentrale Bedrohung und betont, dass autoritäre Regime die Interessen der Mitgliedsländer herausfordern. Zudem thematisiert das Konzept erstmals die sicherheitspolitischen Risiken durch den Aufstieg Chinas und erkennt, dass in Europa kein Frieden herrscht.

Im Rahmen des 360-Grad-Ansatzes wird die NATO auch hybride Bedrohungen wie Cyberangriffe und Destabilisierungsversuche ernst nehmen. Für die Zukunft plant die NATO, ihre Präsenz in den Staaten der Ostflanke zu verstärken, einschließlich der Aufstockung der „enhanced Forward Presence“ (eFP) und der „tailored Forward Presence“ (tFP). Dies umfasst auch die dauerhafte Stationierung einer Brigade von etwa 5.000 Soldaten in Litauen und den Aufbau eines festen Hauptquartiers der USA in Polen.

Die NATO bleibt dabei dem Ziel verpflichtet, „jeden Quadratmeter des Bündnisterritoriums zu verteidigen“, und kündigt kollektive Reaktionen auf Bedrohungen an, die den Artikel 5 des Nordatlantikvertrags aktivieren könnten. Die Herausforderungen in der MENA-Region und der Umgang mit dem Aufstieg Chinas werden in den kommenden Jahren an Beg Bedeutung gewinnen, während die NATO gleichzeitig ihre Reaktionen auf terroristische Bedrohungen verstärken will.

Die kommenden Monate werden entscheidend dafür sein, wie die NATO auf die oben genannten Herausforderungen reagiert und wie sich die militärische Landschaft in Europa weiterentwickelt.

Details
Ort Brüssel, Belgien
Quellen