Mehr Frauen für die Feuerwehr Varrel: Ortsbrandmeister Bogdan ruft auf!

Carsten Bogdan, Ortsbrandmeister in Varrel, setzt sich für mehr Frauen in der Feuerwehr ein und stärkt die Gemeinschaft.
Carsten Bogdan, Ortsbrandmeister in Varrel, setzt sich für mehr Frauen in der Feuerwehr ein und stärkt die Gemeinschaft. (Symbolbild/NAG)

Varrel, Deutschland - Im Bestreben, die Feuerwehr Varrel zu stärken und diverser zu gestalten, hat Carsten Bogdan, der seit einem knappen Jahr als Ortsbrandmeister tätig ist, ehrgeizige Ziele formuliert. Aktuell besteht die Feuerwehr Varrel aus 65 aktiven Mitgliedern, von denen lediglich fünf weiblich sind. Diesen Umstand möchte Bogdan verändern und betont, dass die Erziehung von Kindern nicht ausschließlich Frauensache ist. Ein zentrales Anliegen ist es, durch kontinuierliche Werbung auch Quereinsteiger zu gewinnen und die Jugendfeuerwehr zu stärken, um die Mitgliederzahl – insbesondere unter Frauen – zu erhöhen.

Bogdan, der beruflich als Gärtner und Baumpfleger bei der Stadt Diepholz arbeitet, hat den klassischen Werdegang in der Feuerwehr durchlaufen und erkennt den Wert der Teamarbeit. Er ist sich sicher, dass die Rekrutierung neuer Mitglieder essenziell für die Zukunft der Feuerwehr ist. Dabei kommen auch fortschrittliche Methoden zum Einsatz. So nutzt die Ortsfeuerwehr Varrel das Crash Recovery System, um wertvolle Informationen über Unfallfahrzeuge zu erhalten. Die technische Hilfeleistung umfasst häufig Einsätze bei Unfällen und Notfalltüröffnungen, wo die Feuerwehr schnell und effizient reagieren muss.

Förderung von Frauen in der Feuerwehr

Laut einer umfassenden Untersuchung über Feuerwehr und Geschlecht, durchgeführt von Forschungsexperten wie Joy MacDermid, ist der Frauenanteil in den Feuerwehrreihen weltweit alarmierend niedrig – gerade einmal 3%. Diese Zahl wird maßgeblich von gesellschaftlichen Einstellungen beeinflusst. Daher gibt es mehrere Lösungsansätze zur Erhöhung des Frauenanteils, darunter die gezielte Rekrutierung und die Verbesserung des Arbeitsumfeldes für weibliche Feuerwehrleute.

Eine qualitative Studie analysierte die Erfahrungen weiblicher Feuerwehrleute und identifizierte zahlreiche Herausforderungen. Frauen berichteten über körperliche Anforderungen, die oftmals von männlichen Kollegen als selbstverständlich erachtet wurden. Auch Probleme mit nicht passender Ausrüstung wurden angesprochen, was in einem konkreten Handlungsbedarf der Feuerwehr Hamilton mündete, um diesen Missständen entgegenzuwirken. Zudem ist es für viele Frauen wichtig, sich Respekt innerhalb der Truppe zu verschaffen.

Gesundheit und Physik in der Feuerwehr

Die gesundheitliche Forschung zu Feuerwehrleuten ist oft auf männliche Probanden fokussiert, weshalb wertvolle Erkenntnisse über die besonderen Bedürfnisse von Feuerwehrfrauen häufig fehlen. Daten zeigen, dass Frauen eine 1,6-mal höhere Wahrscheinlichkeit für Schmerzen und gesundheitliche Probleme haben als ihre männlichen Kollegen. Zudem ergaben biomechanische Studien, dass Frauen beim Ziehen eines ungeladenen Schlauches schneller sind, jedoch eine geringere kardiovaskuläre Reaktion aufweisen.

Insgesamt wird in der Untersuchung darauf hingewiesen, dass es wichtig ist, sowohl die Stärken als auch die Schwächen der verschiedenen Geschlechter zu berücksichtigen. Physiologische Unterschiede zwischen Männern und Frauen dürfen nicht in Vergessenheit geraten, wenn es um die Verbesserung der Bedingungen für Feuerwehrleute geht.

Bogdan und viele andere setzen sich dafür ein, dass in der Feuerwehr, vor allem in Varrel, Frauen nicht nur willkommen sind, sondern auch die gleichen Chancen wie Männer erhalten. So könnte das Ziel erreicht werden, eine Feuerwehr zu schaffen, die den Anforderungen einer modernen Gesellschaft gerecht wird.

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Ort Varrel, Deutschland
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