Videosprechstunden für kranke Kinder: Ab Oktober täglich verfügbar!

Hessen, Deutschland - Ab dem 1. Oktober 2025 wird Eltern mit kranken Kindern eine neue Form der Unterstützung angeboten: tägliche Videosprechstunden über den pädiatrischen Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen (KVH). Dies erfolgt nach einer zweijährigen Testphase, die positive Ergebnisse erzielte und insbesondere an Feiertagen erprobt wurde.
Die Initiative zielt darauf ab, Fahrten und Wartezeiten für betroffene Familien zu minimieren. Eltern können zwischen 9 und 19 Uhr die Rufnummer 116117 kontaktieren, um einen Termin zu vereinbaren. Im Rahmen der Terminvereinbarung erfolgt eine erste Einschätzung der Beschwerden, um zu klären, ob diese für eine Videosprechstunde geeignet sind.
Für Beschwerden, die eine körperliche Untersuchung erfordern, werden die Familien an die nächstgelegene Bereitschaftsdienstzentrale verwiesen. Geeignete Fälle für die Videosprechstunde umfassen unter anderem Ausschläge, Bindehautentzündungen und Magen-Darm-Infekte sowie Rezeptanfragen. Dieses neue Angebot soll deutlich zur Entlastung von Notaufnahmen beitragen.
Erweiterte Verfügbarkeit der Videosprechstunden
Mit dem anstehenden Starttermin wird das Angebot an Videosprechstunden nicht nur täglich, sondern auch zu definierten Zeiten verfügbar sein: montags, dienstags und donnerstags von 19 Uhr bis Mitternacht, mittwochs und freitags von 14 Uhr bis Mitternacht sowie an Wochenenden von 7 bis 19 Uhr. Dies ermöglicht eine umfassende Erreichbarkeit für Familien mit akuten Erkrankungen ihrer Kinder. Der erste Testlauf beim langen Wochenende zum 3. Oktober 2023 umfasste bereits circa 1.500 durchgeführte Behandlungen, was die hohe Akzeptanz und den Bedarf an solchen telemedizinischen Leistungen belegt. Die KVH plant auch, diesen Service zukünftig auf Erwachsene ausgeweitet anzubieten.
In der allgemeinen Entwicklung der Telemedizin spielt die Videosprechstunde eine wesentliche Rolle. Seit 2017 werden diese standardmäßig vergütet, und ihre Bedeutung hat während der Corona-Pandemie stark zugenommen. Der Einsatz von audiovisuellen Kommunikationstechnologien in der Medizin wird durch gesetzliche Rahmenbedingungen gefördert, wobei das Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG) die Vergütung für sektorenübergreifende Telekonsilien regelt. Auch die Gesetzgebung zur Digitalisierung des Gesundheitswesens hat zur Flexibilisierung der Videosprechstunden beigetragen, sodass Ärztinnen und Ärzte diese auch außerhalb von Praxisräumen anbieten können, wie etwa im Homeoffice.
Die Bedeutung der Telemedizin
Telemedizin hat sich als wichtiger Bestandteil der medizinischen Versorgung etabliert, insbesondere in ländlichen Gebieten. Sie verbessert den Zugang zu gesundheitlichen Dienstleistungen erheblich und ist ein zentrales Element der Digitalisierungsstrategie im Gesundheitswesen. Die Innovationsfonds eröffnen neue Möglichkeiten der Telemedizin, wie etwa im Rettungswesen und in ländlichen Versorgungsmodellen. Das neue Angebot der KVH für kranke Kinder verdeutlicht diese Entwicklungen und deren praktischen Nutzen für die Familien.
Die KVH und die Verantwortlichen im Gesundheitswesen setzen damit auf die Stärkung der telemedizinischen Versorgung und die Weiterentwicklung innovativer Lösungen, um den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden. FAZ berichtet, dass das Konzept ab Oktober dauerhaft zur Verfügung steht, während die Giessener Anzeiger die einzelnen Abläufe der Videosprechstunden detailliert beschreibt. Weitere Informationen zur Telemedizin sind auf der Website des Bundesgesundheitsministeriums verfügbar.
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Ort | Hessen, Deutschland |
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