Aachener Karnevalsverein klagt auf 100.000 Euro wegen Corona-Einbußen

Aachen, Deutschland - Der Aachener Karnevalsverein (AKV) fordert eine Entschädigung in Höhe von 100.000 Euro aus einem Corona-Sonderfonds des Bundes. Dieser Fall wird am Dienstag um 11:15 Uhr vor dem Verwaltungsgericht in Aachen verhandelt. Der Antrag des AKV bezieht sich auf eine Festsitzung zur Ordensverleihung im Jahre 2021/2022, die aufgrund der Corona-Pandemie als Geisterveranstaltung ohne zahlendes Publikum durchgeführt wurde.
Während dieser Veranstaltung wurde der renommierte «Orden wider den tierischen Ernst» an die bekannte Schauspielerin Iris Berben verliehen. Die Sitzung wurde vom WDR aufgezeichnet und später im Fernsehen ausgestrahlt, was einen Teil der Zuschauerbindung aufrechterhalten konnte, jedoch nicht die entgangenen Einnahmen aus den Kartenverkäufen kompensierte.
Politische Hintergründe
Der AKV hat Unterstützung aus dem Corona-Sonderfonds beantragt, der speziell eingerichtet wurde, um Kulturveranstaltungen während der Pandemie zu unterstützen. Die Bezirksregierung Köln wies den Antrag jedoch zurück, da die erforderlichen Nachweise nicht erbracht wurden. Diese Ablehnung führt nun zur Klage des Vereins gegen die Entscheidung.
Der Sonderfonds für Kulturveranstaltungen umfasst ein Gesamtvolumen von rund 2,5 Milliarden Euro, wie Spiegel berichtet. Sehr viele Kulturinstitutionen und -veranstalter haben in den letzten Jahren Einnahmeverluste durch COVID-19 erlitten, was die Notwendigkeit solcher Fonds verdeutlicht.
Veranstaltungstradition und Bedeutung
Der Aachener Karnevalsverein hat eine lange Tradition und führt die Ordensverleihung seit 1950 im Rahmen des Karnevals durch. Es bleibt abzuwarten, wie das Verwaltungsgericht in Aachen über die Klage entscheiden wird und ob der AKV letztendlich die Entschädigung erhalten kann, die er anstrebt. Die Entscheidung könnte auch weitreichende Auswirkungen auf andere Vereine und Veranstalter haben, die ähnliche finanzielle Unterstützung aufgrund der pandemiebedingten Einschränkungen in Anspruch nehmen möchten.
In den kommenden Tagen wird der Verlauf des Verfahrens beobachtet, da die Kulturbranche weiterhin mit den Folgen der Pandemie kämpft. Die gerichtlichen Auseinandersetzungen könnten entscheidend dafür sein, inwieweit die Hilfe der staatlichen Fördermittel tatsächlich ankommt.
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Ort | Aachen, Deutschland |
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