Millionen interstellarer Objekte aus Alpha Centauri auf dem Weg zu uns!

Ein Forschungsteam untersucht die Herkunft interstellarer Objekte aus Alpha Centauri, die unser Sonnensystem beeinflussen könnten.
Ein Forschungsteam untersucht die Herkunft interstellarer Objekte aus Alpha Centauri, die unser Sonnensystem beeinflussen könnten. (Symbolbild/NAG)

Alpha Centauri, Sternensystem - Ein neues Forschungsprojekt hat aufgedeckt, dass im äußeren Sonnensystem etwa eine Million interstellarer Objekte mit einem Durchmesser von mehr als 100 Metern aus dem nahen Sternensystem Alpha Centauri stammen könnten. Diese Entdeckung folgt den Ergebnissen einer Studie von Wissenschaftlern der University of Western Ontario, die deren Ursprung und Bewegungsverhalten untersucht haben. Die Resultate wurden kürzlich im Fachmagazin The Planetary Science Journal veröffentlicht, wobei die Schätzung auf Modellen zu den Materialverlustraten von Sternensystemen basiert, die sowohl Alpha Centauri als auch unser eigenes Sonnensystem betreffen.

Alpha Centauri, das etwa vier Lichtjahre von der Erde entfernt ist, besteht aus den Sternen Alpha Centauri A, Alpha Centauri B und Proxima Centauri. Das System bewegt sich auf die Erde zu und wird in den kommenden 28.000 Jahren seinen nächsten Punkt erreichen. Zu diesem Zeitpunkt wird eine Zunahme interstellarer Himmelskörper im Sonnensystem erwartet, möglicherweise auch eine Zunahme der „Besucher“ aus Alpha Centauri.

Interstellare Objekte und ihre Gefahren

Die Wissenschaftler schätzen, dass nur etwa ein Meteor pro Billion Meteoren, die die Erde treffen, tatsächlich aus Alpha Centauri stammt. Die Simulationen deuten darauf hin, dass jährlich rund zehn kleinere Meteore, nicht größer als 100 Mikrometer, von Alpha Centauri in die Erdatmosphäre eindringen könnten. Diese kleinen Partikel stellen allerdings keine Gefahr für die Erde dar.

Trotz der beträchtlichen Anzahl an größeren interstellaren Objekten, von denen voraussichtlich die meisten sicher in der Oortschen Wolke gefangen sind, ist die Wahrscheinlichkeit, dass eines dieser Objekte die Sonne in weniger als 10 astronomischen Einheiten (AU) erreicht, nur etwa eins zu einer Million. Bisher wurden lediglich zwei interstellare Objekte im Sonnensystem bestätigt: ʻOumuamua, das 2017 entdeckt wurde, und der Komet Borisov, der 2019 entdeckte wurde. Deren Ursprünge und genauen Bahnen sind bisher unbekannt.

Künftig mehr Erkenntnisse?

Um die Dynamik und den Materialaustausch zwischen unserer Galaxie und dem Alpha-Centauri-System besser zu verstehen, sind weitere Forschungen erforderlich. Experten vermuten, dass viele andere interstellare Objekte unentdeckt im Sonnensystem umherziehen und einige eventuell dauerhaft hier verweilen. Frühere Raumsonden wie die Cassini-Sonde haben bereits winzige interstellare Staubpartikel nachgewiesen, die aus anderen Sternensystemen stammen.

Auf die Frage, ob es sich bei den interstellaren Objekten um mögliche Raumsonden handelt, bleibt die wissenschaftliche Gemeinschaft skeptisch. ʻOumuamua wurde beispielsweise fälschlicherweise als mögliche außerirdische Probe betrachtet. Dennoch bleibt das Thema der interstellaren Objekte von großem Interesse, da es Hinweise auf die unterschiedlichen Arten des Materieaustauschs zwischen den Sternensystemen unserer Galaxie gibt.

Durch die Simulationen und Ergebnisse der aktuellen Studie könnten Astronomen und Astrophysiker wichtige Erkenntnisse gewinnen, die ihre zukünftige Forschung und die Erkundung des Weltraums formbestimmen werden. Weitere Entwicklungen sind abzuwarten, während das Interesse an den Geheimnissen des Universums und der Objekte, die unsere Erde umgeben, weiter steigt.

Für weitere Informationen besuchen Sie die Artikel von Merkur, Heise und Live Science.

Details
Ort Alpha Centauri, Sternensystem
Quellen