Greta Thunberg: Aktivisten setzen Segel für Gaza-Hilfe!

Aktivisten, darunter Greta Thunberg, segeln mit Hilfsgütern nach Gaza, um gegen die Blockade zu protestieren und humanitäre Hilfe zu leisten.
Aktivisten, darunter Greta Thunberg, segeln mit Hilfsgütern nach Gaza, um gegen die Blockade zu protestieren und humanitäre Hilfe zu leisten. (Symbolbild/NAG)

Gaza, Palästinensische Gebiete - Aktivisten haben heute mit dem Segelschiff „Madleen“ Kurs auf den Gazastreifen genommen, um dringend benötigte Hilfsgüter in die Region zu bringen. An Bord befindet sich die bekannte schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg, die sich neben ihrem Engagement für den Klimaschutz auch für die humanitäre Lage der Palästinenser stark macht. Das Schiff hat seinen Hafen in Catania, Sizilien, verlassen und will die Blockade des Gazastreifens durch Israel durchbrechen, die internationale Aufmerksamkeit auf die prekäre Situation in der Region lenken und dabei Unterstützung in Form von Babynahrung und medizinischen Gütern liefern, berichten rp-online.de.

Die Gruppe besteht aus insgesamt zwölf Aktivisten aus verschiedenen Ländern, darunter auch prominente Persönlichkeiten wie die EU-Abgeordnete Rima Hassan und die palästinensisch-amerikanische Anwältin Huwaida Arraf. Greta Thunberg ist nicht die einzige Berühmtheit an Bord; auch der Schauspieler Liam Cunningham, bekannt aus „Game of Thrones“, setzt sich für die humanitären Anliegen in der Region ein. Diese Mission stellt den zweiten Versuch der Freedom Flotilla Coalition (FFC) dar, Gaza zu erreichen, nachdem ihr vorheriger Versuch aufgrund eines Drohnenangriffs, dem Israel zugeschrieben wird, gescheitert ist.

Humanitäre Notlage im Gazastreifen

Die humanitäre Lage im Gazastreifen hat sich in den letzten Monaten dramatisch verschlechtert. Berichten zufolge warnen die Vereinten Nationen und verschiedene humanitäre Organisationen, dass etwa ein Viertel der Bevölkerung in einer „katastrophalen Hunger-, akuten Mangelernährungs-, Hunger-, Krankheits- und Todeslage“ ist. Der Gaza-Krieg dauert bereits seit mehr als eineinhalb Jahren an, nachdem am 7. Oktober 2023 ein Massaker durch die Hamas in Israel verübt wurde. Israel selbst hat in den letzten Wochen die Blockade von Nahrungsmitteln und Medikamenten teilweise gelockert, jedoch nur in sehr begrenztem Umfang. Diese Maßnahmen werden von vielen als unzureichend kritisiert, denn die Situation an den Hilfslieferungsstationen ist chaotisch, wie ein Vorfall zeigt, bei dem es zu mehreren Toten und Verletzten kam, als Tausende von Palästinensern versuchten, Hilfe zu erhalten.

In einer gemeinsamen Erklärung haben die EU-Hohen Vertreterinnen Kaja Kallas, Dubravka Šuica und Hadja Lahbib ihre Besorgnis über die anhaltende Blockade zum Ausdruck gebracht. Sie forderten Israel auf, die humanitäre Hilfe unverzüglich zuzulassen und warnten vor der Gefahr einer Hungersnot, die sich aufgrund der monatelangen Nahrungsmittelknappheit ausbreitet. Es warten Tonnen an Hilfsgütern an der Grenze, bereitet für 2,2 Millionen Menschen, die seit zwei Monaten unter extremen Bedingungen leiden.

Politischer und humanitärer Kontext

Die FFC erklärt, dass ihre Initiative sowohl einen humanitären Hilfseinsatz als auch einen Protest gegen die israelische Blockade darstellt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat erneute Warnungen herausgegeben, dass die Ernährungslage schnell außer Kontrolle geraten könnte, wenn die Blockade nicht aufgehoben wird. Die EU hat zudem die Besorgnis geäußert, dass humanitäre Hilfe nicht politisiert oder als Kriegsinstrument genutzt werden sollte, was im Widerspruch zu den Prinzipien des humanitären Völkerrechts steht, betont germany.representation.ec.europa.eu.

Thunberg hat während ihrer gesamten Karriere immer wieder auf die Verbindungen zwischen Klimakrise, sozialen Ungerechtigkeiten und Konflikten hingewiesen. Ihr Statement zur aktuellen Situation im Gazastreifen wird mit großem Interesse verfolgt, sowohl von Unterstützern als auch Kritikern ihrer Haltung. Die Mission der „Madleen“ könnte dazu beitragen, den Fokus auf die humanitären Bedürfnisse der Menschen in Gaza zu legen und den internationalen Druck auf Israel zu erhöhen, die Blockade zu beenden.

Details
Ort Gaza, Palästinensische Gebiete
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