Blutige Einsätze: Israelisches Militär feuert auf hilfsbedürftige Palästinenser

Gaza, Palästinensische Gebiete - In der frühen Morgenstunde des 2. Juni 2025 ereigneten sich in Gaza tragische Vorfälle, als israelische Streitkräfte auf Palästinenser feuer eröffneten, die auf der Suche nach humanitärer Hilfe waren. Berichten zufolge kamen dabei mindestens drei Menschen ums Leben und über 30 verletzten sich. Diese Schießereien fanden an einem von Israel unterstützten Verteilerstandort für Hilfsgüter im Süden Gazas statt, wo ähnliche Vorfälle bereits am Vortag dokumentiert wurden. Augenzeugen berichteten, dass das israelische Militär ohne Warnung auf Zivilisten schoss, während diese versuchten, Nahrungsmittel zu erhalten. Ein Feldkrankenhaus des Roten Kreuzes kümmerte sich um etwa 50 Verwundete; zwei der Patienten starben bei ihrer Ankunft.
Die Schießerei begann gegen 5:30 Uhr in der Nähe des Flaggen-Kreisverkehrs. UN-Generalsekretär Antonio Guterres forderte eine unabhängige Untersuchung der Vorfälle und stellte fest, dass es inakzeptabel sei, dass Palästinenser für Nahrungsmittel ihr Leben riskieren müssen. Die israelische Militärführung wies die Anschuldigungen zurück und erklärte, die Schüsse seien Warnungen an Personen gewesen, die als Bedrohung wahrgenommen wurden. Der Gaza Humanitarian Foundation (GHF), die den Hilfspunkt betreibt, bestritt ebenfalls, dass es zu Schießereien gekommen sei, obwohl die Neutralität der Organisation hinterfragt wird.
Humanitäre Krise und die Blockade
Trotz einer teilweisen Lockerung der Blockade, die mehr als zwei Monate lang die Lieferung von Lebensmitteln, Wasser, Treibstoff und Medikamenten in Gaza eingeschränkt hatte, bleibt die humanitäre Hilfe äußerst begrenzt. Die Vereinten Nationen haben gewarnt, dass tausende Kinder an hungerbedingten Ursachen sterben könnten. Die Lage in Gaza hat sich weiter verschärft, insbesondere nach der Entscheidung Israels, humanitäre und kommerzielle Lieferungen am 2. April zu stoppen, was die Versorgungslage noch katastrophaler machte.
Analysen deuten darauf hin, dass die Maßnahmen der israelischen Regierung möglicherweise darauf abzielen, die Bevölkerung Gazas dauerhaft zu vertreiben, was von einigen als ethnische Säuberung bezeichnet wird. Die Pläne beinhalten die Dismantierung des bestehenden Hilfssystems und die Etablierung eines neuen Verteilungssystems, das über militärisch kontrollierte Knotenpunkte laufen würde. Diese Änderungen würden die unabhängige Arbeit von UN-Organisationen und NGOs erheblich beeinträchtigen und viele Hilfsbedürftige isolieren.
Die UN hat betont, dass jede Unterstützung auf den Prinzipien der Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Unabhängigkeit und Neutralität beruhen muss. Der UN-Humanitarian Country Team erklärte, dass Israelis grundlegende humanitäre Prinzipien verletzen und die Notlage der Zivilbevölkerung weiter verschärfen.
Zunahme der Gewalt
In anderen Teilen Gazas gab es in den vergangen 24 Stunden mindestens 51 Todesfälle und 503 Verletzte durch israelische Luftangriffe. Berichten zufolge wurden 14 Personen, darunter sieben Kinder, in Jabalia getötet, als ein Angriff auf ein Wohnhaus unternommen wurde. Weitere Opfer fielen in Deir el-Balah und Khan Younis. Das israelische Militär hat weitere zivile Umsiedlungen in Teilen von Khan Younis angeordnet, wobei 80% Gazas mittlerweile unter militärischer Kontrolle stehen oder zur Evakuierung bestimmt sind.
Die UNICEF meldete, dass grundlegende Versorgungsstellen, wie Behandlungszentren für unterernährte Kinder, aufgrund von Kampfhandlungen und Evakuierungsbefehlen schließen mussten. Die unhaltbare Lage führt dazu, dass Babys nur eingeschränkt mit Nahrung versorgt werden können, während Kinder in vielen Teilen des Wirtschaftslebens hungern. Über 2,1 Millionen Menschen in Gaza haben keinen sicheren Zufluchtsort und kämpfen ums Überleben. Die UN rufen immer wieder eindringlich dazu auf, die Zivilbevölkerung zu schützen und dringend benötigte Hilfe zu ermöglichen.
Die internationale Gemeinschaft steht gefordert, Druck auf Israel auszuüben, um die Grenzübergänge unverzüglich zu öffnen und die humanitäre Unterstützung nach Gaza zu ermöglichen. UN-Behörden warnen, dass die Lagerbestände an lebenswichtigen Gütern weiter zurückgehen und viele wichtige Ressourcen innerhalb der nächsten zwei Monate versiegen könnten.
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Ort | Gaza, Palästinensische Gebiete |
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