Israel mobilisiert Clans im Gazakrieg: Ein riskantes Manöver!

Israel mobilisiert palästinensische Gruppen im Gazastreifen gegen die Hamas. Die Lage eskaliert weiter nach monatelangem Konflikt.
Israel mobilisiert palästinensische Gruppen im Gazastreifen gegen die Hamas. Die Lage eskaliert weiter nach monatelangem Konflikt. (Symbolbild/NAG)

Rafah, Palästinensische Gebiete - Israel hat einen neuen Schritt im Kampf gegen die Hamas unternommen, indem es lokale palästinensische Gruppen im Gazastreifen bewaffnet. Regierungschef Benjamin Netanjahu bestätigte diese Maßnahme auf Anraten von Sicherheitsbeamten mit dem Ziel, das Leben israelischer Soldaten zu schützen. Eine der unterstützten Gruppen steht unter der Führung von Jassir Abu Schabab, die im Raum Rafah agiert. Diese Gruppe war zuvor in Konflikte mit der Hamas verwickelt und wird von dieser als krimineller Kollaborateur bezeichnet.

Medienberichten zufolge wurde Abu Schabab mit Kalaschnikow-Gewehren ausgestattet, die zuvor von der Hamas beschlagnahmt wurden. Experten warnen jedoch, dass die Situation im Gazastreifen anarchisch werden könnte, ähnlich wie in Somalia. Netanjahu schloss zudem aus, dass die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) die Kontrolle im Gazastreifen übernehmen könnte. Trotz nahezu zwei Jahren Krieg hat Israel es noch nicht geschafft, die Hamas vollständig zu besiegen.

Aktuelle Kämpfe und humanitäre Situation

Seit dem Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober 2023 befinden sich Israel und die Hamas in einem intensiven Konflikt, der bislang über 54.600 palästinensische Todesopfer gefordert hat. Der israelischen Armee gelang es kürzlich, die Verteidigungsanlagen der Hamas in Chan Junis zu durchbrechen, und mehrere Hamas-Kämpfer wurden getötet. Dennoch leidet die Zivilbevölkerung, viele Menschen versuchen verzweifelt, nach Rafah zu fliehen, wo die Sicherheitslage ebenfalls prekär ist.

Die UNO berichtet von mehr als 1,9 Millionen Binnenvertriebenen im Gazastreifen, wo die Zivilbevölkerung unter wiederholten Luftangriffen leidet. Israels Luftwaffe hat jüngst Ziele im Libanon angegriffen, während die Hisbollah Raketenangriffe auf Israel fortführt, was eine potenzielle Eskalation zu einem Mehrfrontenkrieg befürchten lässt.

Streit um humanitäre Hilfe

Ein weiterer Streitpunkt sind die humanitären Hilfslieferungen für den Gazastreifen. UN-Generalsekretär António Guterres forderte kürzlich eine sofortige und unabhängige Untersuchung nach Berichten über Schüsse auf palästinensische Zivilisten in der Nähe eines Verteilzentrums für Hilfsgüter. Israel wies die Verantwortung für diese Vorfälle von sich und kritisierte die UN für deren Haltung. Laut Berichten von der Gaza Humanitarian Foundation (GHF) sollen israelische Soldaten das Feuer auf Zivilisten eröffnet haben, während Israel angibt, Warnschüsse abgegeben zu haben.

Die Situation der humanitären Hilfe bleibt angespannt, vor allem, da Israel eine Blockade von fast drei Monaten gegen Hilfslieferungen im Gazastreifen aufrechterhielt. Nun erlaubt es zwar die Verteilung von Hilfsgütern über die GHF, doch UN-Vertreter äußern Bedenken, dass Israel humanitäre Hilfe als Waffe einsetzt.

In der Gesamtbetrachtung zeigt sich, dass der Konflikt zwischen Israel und der Hamas weiterhin zu einer dramatischen humanitären Krise führt, während beide Seiten ihren militärischen Kurs beibehalten. Der Anstieg von Gewalt und Chaos im Gazastreifen verdeutlicht die Komplexität der Situation vor Ort.

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Ort Rafah, Palästinensische Gebiete
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