Tragödie in Gaza: Neun Kinder bei israelischem Luftangriff getötet

Khan Younis, Gaza, Palästina - Ein verheerender israelischer Luftangriff hat am Freitag in Khan Younis fast die gesamte Familie einer palästinensischen Kinderärztin ausgelöscht. Dr. Alaa al-Najjar, die im Nasser Hospital arbeitet, verlor bei dem Angriff neun ihrer zehn Kinder, die im Alter von sieben Monaten bis 12 Jahren waren. Ihr Ehemann, Dr. Hamdi al-Najjar, wurde schwer verletzt, während ihr überlebender Sohn Adam in kritischem Zustand auf der Intensivstation liegt. Die Kinder wurden tot und verbrannt aus den Trümmern ihres Familienhauses in Qizan Al-Najjar geborgen, das bei dem Angriff vollständig zerstört wurde. Dies berichtet Al Jazeera.
Die Gaza-Regierung hat den Angriff als Beispiel für den „laufenden Völkermord“ an den Palästinensern bezeichnet. Die UN-Sonderberichterstatterin Francesca Albanese sprach von einem „sadistischen Muster“ und einer „neuen Phase des Völkermords“. Der Vorfall fügt sich in eine Serie von Angriffen ein, die in den letzten Wochen Tausende von Frauen und Kindern das Leben gekostet haben.
Internationale Reaktionen und humanitäre Krise
Die internationale Gemeinschaft sieht sich zunehmender Kritik an Israels Militäroperationen ausgesetzt. Trotz weltweiter Verurteilungen bleibt Israel weitgehend von Konsequenzen verschont. Derzeit wird das Land vom Internationalen Gerichtshof wegen Völkermordes untersucht. Die humanitäre Lage im Gazastreifen verschärft sich in alarmierendem Maße. ZDF berichtet, dass die Zivilbevölkerung unter Hunger und fehlender medizinischer Versorgung leidet. Israel hat seit Anfang März alle Hilfslieferungen blockiert, was katastrophale Bedingungen zur Folge hatte.
Am Vortag durften jedoch neun Lkw mit Hilfsgütern die Grenze nach Gaza überqueren, was als unzureichend angesehen wird. Die Sache wurde nicht einfacher, als Israel unter Ministerpräsident Netanjahu eine neue Offensive zur Bekämpfung der Hamas und deren Infrastruktur startete, inklusive massiver Luftangriffe und Bodentruppen im Gazastreifen.
Die Dunkelheit des Krieges
Die al-Najjar-Kinder sind unter Dutzenden von Opfern, die während dieser brutal geführten Offensive ums Leben kamen. Laut dem Gesundheitsministerium Gazas wurden allein zwischen Freitag und Samstagnachmittag 79 Leichname in medizinische Einrichtungen gebracht. Die Gesamtzahl der Todesopfer in Gaza seit Oktober 2023 beläuft sich auf erschreckende 53.901, begleitet von über 122.000 Verletzten.
Dr. Al-Najjar, die beim Nasser Medical Complex eintraf, musste die Leichname ihrer Kinder erkennen. Der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums in Gaza, Munir Al-Bursh, erklärte, dass die medizinischen Teams nicht nur um ihre Patienten, sondern auch um ihre eigenen Angehörigen trauern müssen. Die Situation im Gazastreifen bleibt angespannt, während Berichte über systematische Angriffe auf Zivilisten an die internationale Öffentlichkeit gelangen.
Die enormen Verluste und das menschliche Leid in Gaza lassen die Stimmen lauter werden, die konkrete Maßnahmen fordern. Staats- und Regierungschefs, darunter die Führer von Frankreich, Großbritannien und Kanada, äußern sich besorgt über die Entwicklungen und drohen mit Maßnahmen, um die humanitäre Krise zu adressieren.
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Ort | Khan Younis, Gaza, Palästina |
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