Cholera-Epidemie in Khartoum: Über 70 Tote binnen zwei Tagen!

Khartoum, Sudan - In der sudanesischen Hauptstadt Khartoum hat ein Cholera-Ausbruch verheerende Auswirkungen, mit mindestens 70 Todesfällen innerhalb von nur zwei Tagen. Laut Al Jazeera berichteten lokale Gesundheitsbehörden am Donnerstag von 942 neuen Infektionen und 25 weiteren Todesfällen, nachdem am Vortag bereits 1.177 Fälle und 45 Todesfälle verzeichnet wurden. Die Situation ist besonders besorgniserregend, da die Stadt seit über zwei Jahren von Kämpfen zwischen der sudanesischen Armee und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) betroffen ist und die Gesundheits- und Sanitätsinfrastruktur schwer beeinträchtigt wurde.
Die Cholera-Ausbreitung wird durch den Verlust des Zugangs zu Wasser und elektrischer Energie verstärkt, der in diesem Monat aufgrund von Drohnenangriffen, die den RSF zugeschrieben werden, erfolgte. Während die armeeunterstützte Regierung angibt, RSF-Kämpfer aus ihren letzten Stützpunkten in Khartoum entfernt zu haben, ist der Zugang zu medizinischer Versorgung weiterhin stark eingeschränkt, da etwa 90% der Krankenhäuser in Konfliktzonen nicht funktionieren.
Gravierender Gesundheitsnotstand
Seit August 2024 sind über 65.000 Verdachtsfälle von Cholera und mindestens 1.600 Todesfälle in ganz Sudan dokumentiert worden. Der Abschnitt in Khartoum verzeichnete allein 7.700 Fälle und 185 Todesfälle, darunter mehr als 1.000 Infektionen bei Kindern unter fünf Jahren. UNICEF warnt, dass mehr als eine Million Kinder in cholera-gefährdeten Gebieten von Khartoum betroffen sind.
Die kommende Regenzeit wird voraussichtlich die Verbreitung der Krankheit weiter verstärken und den humanitären Zugang einschränken. Laut einem Bericht des International Rescue Committee (IRC) sind die nationalen Epidemie-Reaktionsvorräte auf unter 52% der erforderlichen Kapazität gefallen. Dies steht im Kontext einer Vielzahl von Krankheiten, die aufgrund von Konflikten und Nahrungsmittelknappheit zunehmen, einschließlich Masern, Hepatitis und Malaria.
Reaktionen der Hilfsorganisationen
Das IRC drückt große Besorgnis über die Rückkehr der Cholera in Khartoum und ganz Sudan aus. Sie planen, ihre Gesundheits- und Waschmaßnahmen in Khartoum auszuweiten, insbesondere Schulungen für das Gesundheitspersonal und die Unterstützung von Gesundheitszentren. Angesichts der großen finanziellen Lücke, in der 86% der benötigten Mittel für den humanitären Reaktionsplan bis zur Mitte des Jahres 2025 unerfüllt bleiben, ist die Situation weiterhin kritisch.
Anpassungen in den Programmen wurden vorgenommen, um den zunehmend humanitären Bedürfnissen seit Beginn des Konfliktes im Jahr 2023 gerecht zu werden. Zu den geplanten Maßnahmen gehören die Unterstützung von Schnellreaktionsteams, die Durchführung von Risikokommunikationskampagnen und die Verteilung von Hygienekits.
Im Lichte dieser alarmierenden Entwicklungen weist die Weltgesundheitsorganisation (WHO) darauf hin, dass diese Cholera-Epidemie zu einer humanitären Katastrophe führen könnte, da mehr als 1.600 cholera-bedingte Todesfälle in Sudan bekannt sind. Das Land steht vor enormen Herausforderungen, die durch anhaltende Gewalt und die damit verbundenen humanitären Krisen verschärft werden, wie auf Spiegel berichtet wird.
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Ort | Khartoum, Sudan |
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