Olympiasiegerin Khelif ausgeschlossen: Boxverband führt Geschlechtertests ein!

Box-Olympiasiegerin Imane Khelif wird vom Eindhoven Box Cup ausgeschlossen, da neue Geschlechtertests von World Boxing eingeführt wurden.
Box-Olympiasiegerin Imane Khelif wird vom Eindhoven Box Cup ausgeschlossen, da neue Geschlechtertests von World Boxing eingeführt wurden. (Symbolbild/NAG)

Eindhoven, Niederlande - Im Bereich des internationalen Boxsports sorgt der Ausschluss der Olympiasiegerin Imane Khelif vom Eindhoven Box Cup für große Aufregung. Khelif, die 26-Jährige, die bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris Gold gewann, wurde aufgrund neuer Geschlechtertests vom Verband World Boxing nicht zur Teilnahme an dem Turnier zugelassen, das vom 5. bis 10. Juni 2025 stattfindet. Dirk Renders, der Mediendirektor des Turniers, bedauert diesen Ausschluss und stellt klar, dass die Entscheidung nicht von den Veranstaltern getroffen wurde. Sie sei vielmehr eine direkte Folge der neuen Regelungen des Verbandes, die eine Teilnahme von Khelif ohne einen genetischen Geschlechtstest verbieten.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) und World Boxing erklärten, dass Khelif erst nach Abschluss eines solchen Tests an weiteren Veranstaltungen teilnehmen dürfte. Diese Regelung wurde am 2. Juni 2025 eingeführt und ist Teil einer umfassenderen Anstrengung zur Gewährleistung der Sicherheit sowie der Schaffung gleicher Wettbewerbsbedingungen für alle Athleten im Boxsport, wie World Boxing betont. Khelif ist nicht die einzige Athletin, die von diesen neuen Tests betroffen ist; auch Lin Yu-ting aus Taiwan wurde aufgrund von Geschlechtertests in der Vergangenheit ausgeschlossen, was das IOC als willkürliche Entscheidung kritisierte.

Kritik und Entschuldigung

Die Kontroversen rund um die Geschlechtertests und den Ausschluss von Khelif haben eine starke öffentliche Reaktion ausgelöst. Bürgermeister Jeroen Dijsselbloem von Eindhoven hat den Ausschluss heftig kritisiert und eine Einladung für Khelif zur Veranstaltung gefordert. Darüber hinaus hat World Boxing sich bereits entschuldigt, insbesondere für die Nennung von Khelifs Namen in einer öffentlichen Mitteilung zu den Geschlechtertests. Der Präsident von World Boxing, Boris van der Vorst, räumte ein, dass Khelifs Privatsphäre hätte gewahrt werden müssen.

Die neue Regelung, die vorschreibt, dass alle Athletinnen und Athleten über 18 Jahren einen PCR-Gentest zur Bestimmung des Geburtsgeschlechts und der Wettkampfberechtigung absolvieren müssen, ist Teil eines umfangreicheren Plans, der von World Boxing nach der Akzeptanz des Verbands durch das IOC im Februar 2025 umgesetzt wird. Diese Tests sind nicht nur für Khelif relevant, sondern betreffen alle Athleten, die an zukünftigen Wettbewerben teilnehmen möchten. In diesen Tests werden Methoden wie Nasen- oder Mundabstrich, Speichel- oder Blutentnahmen verwendet, um das Geschlecht genetisch zu bestimmen.

Auswirkungen auf die olympische Vision

Das IOC hat nach der Suspendierung der International Boxing Association (IBA) die Verantwortung für die Organisation der Boxwettbewerbe der kommenden Olympischen Spiele in Paris 2024 und Los Angeles 2028 übernommen. IOC-Präsident Thomas Bach betont, dass Boxen Teil des olympischen Programms bleiben soll, allerdings nur mit einem verlässlichen Partner. Dieses Thema wird die zukünftige Teilnahme und Wettbewerbsfähigkeit von Athleten wie Khelif maßgeblich beeinflussen.

Khelif steht auch im Mittelpunkt eines komplexen Diskurses über Geschlecht, Identität und Fairness im Sport. Ihre Situation zeigt, wie wichtig es ist, sicherzustellen, dass die Regelungen sowohl die Sicherheit der Wettkämpfer garantieren als auch deren Rechte respektieren. Der Fall wird zweifellos der Beginn intensiver Debatten über die Rechte und die Privatsphäre von Athleten im internationalen Sport sein.

Für weitere Details zu den Hintergründen und aktuellen Entwicklungen ist der Artikel von Tagesspiegel sowie die Analysen von Stuttgarter Nachrichten und Sportschau zu beachten.

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Ort Eindhoven, Niederlande
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