Peer Gynt: Der gebrochene Globetrotter tanzt im Pfalzbau!

Erleben Sie die fesselnde Ballettadaption von Peer Gynt, choreografiert von Edward Clug, im Pfalzbau am 31. Mai 2025.
Erleben Sie die fesselnde Ballettadaption von Peer Gynt, choreografiert von Edward Clug, im Pfalzbau am 31. Mai 2025. (Symbolbild/NAG)

Christiania, Norwegen - Am 31. Mai 2025 feierte das Slowenische Nationalballett eine beeindruckende Aufführung von „Peer Gynt“, einer Choreografie des international anerkannten Edward Clug. Die Ursprungserzählung stammt von Henrik Ibsen und wurde 1867 veröffentlicht. Die Geschichte folgt dem opportunistischen Globetrotter Peer Gynt, während er seine Reisen von den fjordartigen Bergen Norwegens bis in die exotische nordafrikanische Wüste beschreibt. Die Rheinpfalz berichtet, dass der Protagonist nach zahlreichen Abenteuern als gebrochener Mann nach Norwegen zurückkehrt.

Peer Gynt wird oftmals als Frauenaufreißer beschrieben, der sich durch prekäre Situationen manövriert. In der Inszenierung wird die geheimnisvolle Figur, die ihm zur Seite steht, besonders hervorgehoben. Diese Choreografie stellt nicht nur die Themen Selbstfindung und Erlösung in den Mittelpunkt, sondern thematisiert auch den archetypischen Mann auf Erkundungsreisen, der mit unterschiedlichen Transportmitteln wie Pferden, Schiffen und Flugzeugen unterwegs ist. Edvard Griegs Musik untermalt die Inszenierung und zieht sich durch die verschiedenen Akte des Stücks.

Handlung und Dramaturgie

In „Peer Gynt“ ist die Handlung geprägt von der Suche nach Identität und der Flucht vor der Realität. Die Baltische Oper beschreibt die Abläufe in verschiedenen Akten und hebt die Schauplätze hervor, darunter auch Ägypten. Im ersten Akt träumt Peer von einer Jagd auf einen weißen Hirsch und wird von seiner Mutter Åse für sein träges Verhalten gescholten. Seine Ambitionen, Ingrid zu heiraten, scheitern dramatisch, als er während der Hochzeit auf Eifersucht stößt. Peer flieht mit Ingrid, verliert jedoch schnell das Interesse und begegnet einer geheimnisvollen Frau, die ihn ins Trollreich entführt.

Im zweiten Akt hat Peer sich in einen wohlhabenden Kapitalisten verwandelt und reist in die marokkanische Wüste, nur um von Anitra betrogen zu werden. Er erfährt von der flüchtigen Natur seines Wohlstands und ist gezwungen, sich in einer Nervenheilanstalt seinen Lebensentscheidungen zu stellen. Dort wird ihm eine Vision seiner Vergangenheit, einschließlich Ingrid und Mads Moen, zuteil. Schließlich kehrt er zu Solveig zurück, die ihm bedingungslose Liebe schenkt, obwohl die Zeit gegen sie arbeitet.

Ein Stück von zeitloser Relevanz

Die erste Aufführung von „Peer Gynt“ fand am 24. Februar 1876 in Christiania, dem heutigen Oslo, statt. Mit seinen fünf Akten und 40 Szenen hat das Stück die Grenzen der dramatischen Erzählkunst überschritten und wird bis heute sowohl in traditionellen als auch modernen Interpretationen aufgeführt. Es hat das Publikum durch Themen wie Prokrastination, Egotismus und die Suche nach dem Selbst fesseln können. Die Bekanntheit des Werkes wird durch das jährlich veranstaltete Peer Gynt Festival in Gudbrandsdalen untermauert, das seit 1967 eine Plattform für Freiluftaufführungen bietet.

„Peer Gynt“ bleibt ein faszinierendes Werk der Weltliteratur, in dem Ibsens eigene Erlebnisse und Familiengeschichte durch die Charaktere eingeflochten sind. Der Einfluss norwegischer Märchen und die modernisierte sprachliche Umsetzung machen das Stück zu einem Highlight der dramatischen Literatur. Wikipedia verweist auf die zahlreichen Adaptionen, die es im Film und im Theater erfahren hat, sowie auf den Skulpturenpark in Oslo, der Ibsens Meisterwerk gewidmet ist.

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Ort Christiania, Norwegen
Quellen