Woidke mahnt: Israel und Hamas müssen Zivilbevölkerung schützen!

Brandenburgs Ministerpräsident Woidke fordert Verantwortung von Israel und Hamas im Gazastreifen amid der humanitären Krise.
Brandenburgs Ministerpräsident Woidke fordert Verantwortung von Israel und Hamas im Gazastreifen amid der humanitären Krise. (Symbolbild/NAG)

Gazastreifen, Palästina - Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat in einer aktuellen Stellungnahme die anhaltende Gewalt zwischen Israel und der Hamas scharf kritisiert. Er fordert beide Seiten auf, die Verantwortung für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen ernst zu nehmen. In einem deutlichen Appell erklärte Woidke, dass der Krieg im Gazastreifen schnell beendet werden müsse und die Hamas die israelischen Geiseln freilassen sollte. „Sowohl die Hamas als auch Israel tragen Verantwortung, solange der Krieg andauert“, betonte er, während er auch die humanitäre Verantwortung in den Vordergrund stellte.

In der internationalen Berichterstattung und innerhalb Deutschlands wird zunehmend Kritik sowohl am Vorgehen Israels als auch an der Blockade von Hilfsgütern laut. Die humanitäre Situation im Gazastreifen ist laut Amnesty International als „menschenverursachte humanitäre Katastrophe“ zu bewerten. Etwa zwei Millionen Menschen im Gazastreifen haben keinen ausreichenden Zugang zu Nahrung und Medikamenten, und mehr als 10.000 Personen sollen seit Beginn der israelischen Angriffe am 7. Oktober 2023 getötet worden sein. Der Gazastreifen ist seit 2007 abgeriegelt, was die humanitäre Lage weiter zugespitzt hat. Woidke wies darauf hin, dass die Bilder vom Leid der Menschen in Gaza dem Ansehen Israels in der Welt schaden.

Israels Reaktion auf die Vorwürfe

Israels Botschafterin Ifat Reshef hat in einem Interview den Vorwurf zurückgewiesen, Israel setze Hunger als Waffe ein und töte absichtlich Zivilisten. Sie betont, dass Israel die Zivilbevölkerung in Gaza nicht hungern lasse und dass Hilfsgüter vor der Blockade in ausreichender Menge vorhanden waren. Reshef macht die Hamas verantwortlich für den Missbrauch von Hilfsgütern, da diese die Versorgung teilweise plündern würden. Sie argumentierte, dass die militärischen Operationen Israels darauf abzielen, die Terrorinfrastruktur der Hamas zu zerstören und dass das israelische Militär sich an internationales Recht halte.

Reshef bezieht sich ebenfalls auf die dramatische humanitäre Situation im Gazastreifen, die durch die Blockade seit dem 19. Mai 2025 kurzfristig etwas gelockert wurde. Diese Lockere wurde nach zweieinhalb Monaten strenger Beschränkungen ermöglicht. Allerdings erfolgt die Verteilung der Hilfsgüter über private Stiftungen, was von der UNO und vielen Staaten kritisiert wird. „Die Verteilung erfolgt nicht optimal und wir sind uns der Herausforderungen bewusst“, sagte Reshef. Sie thematisierte auch Antisemitismus und Hassrede in Bezug auf die internationale Kritik an Israels Vorgehen.

Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung

Die Lebensbedingungen im Gazastreifen sind verheerend. Laut Berichten gibt es Menschen, die seit Wochen kein Brot gegessen haben. Die medizinische Versorgung leidet stark, da die Krankenhäuser im Norden oft nicht mehr funktionsfähig sind und im Süden akuter Mangel an Schmerzmitteln und Narkosemitteln herrscht. Angriffe der israelischen Armee auf medizinische Einrichtungen werden mit der Behauptung gerechtfertigt, sich dort Hamas-Stützpunkte zu befinden. Diese Vorgehensweisen haben laut Amnesty International zu einer dramatischen Zunahme von Opfern und einer Überlastung des Gesundheitssystems geführt.

Woidke, der auch stellvertretender Vorsitzender der Jerusalem Foundation ist und die Zukunftsperspektiven für die Stadt fördern möchte, hat wiederholt betont, dass Deutschland eine besondere Verantwortung gegenüber Israel hat. Dies bezieht sich nicht zuletzt auf die Erinnerung an den Holocaust, bei dem rund sechs Millionen Juden ermordet wurden. Der Ministerpräsident spricht sich dafür aus, die humanitäre Verantwortung in Konflikten stets zu betonen, um das unermessliche Leid der Zivilbevölkerung zu verringern.

Die anhaltende Gewalt und die humanitäre Krise im Gazastreifen erfordern dringende internationale Aufmerksamkeit und humanitäre Interventionen, um das Leben der betroffenen Menschen zu verbessern und den Fortbestand des Konfliktes zu beenden. So fordert Amnesty International ein Ende der Belagerung und eine Waffenruhe, die es der Zivilbevölkerung ermöglichen würde, aus der aktuellen Notlage zu entkommen und in ihre Wohnungen zurückzukehren.

Die politische Lage bleibt kompliziert und erfordert von beiden Seiten eine reflektierte und menschliche Herangehensweise, um weiteres Leid zu verhindern.

rbb24, Aargauer Zeitung, Amnesty International

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Ort Gazastreifen, Palästina
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