Polizei mit Hubschrauber: Kupferdiebe im Landkreis Hildesheim gefasst!

Barnten, Deutschland - Im niedersächsischen Landkreis Hildesheim wurde kürzlich eine Bande von Kupferdieben gestoppt. Am Sonntagabend erhielt die Polizei einen Einsatz zu einem Kieswerk in Barnten, Gemeinde Nordstemmen, wo die Verdächtigen versuchten, Kupferkabel zu stehlen. Als die Polizei das Fluchtfahrzeug kontrollieren wollte, raste der Fahrer davon und übersah einen Graben, wodurch das Fahrzeug stecken blieb. Sechs Personen rannten nach dem Unfall aus dem Auto. Ein Mann wurde gefasst, während fünf weitere in ein angrenzendes Feld flüchteten. Die Polizei umstellte daraufhin das Feld und setzte einen Hubschrauber sowie Polizeihunde ein, um die Verdächtigen zu ertappen. Schließlich wurden vier der Männer im Alter von 18 bis 35 Jahren festgenommen, während ein Täter entkam. Zwei Festgenommene mussten aufgrund von Verletzungen, die sie sich bei dem Unfall zugezogen hatten, in eine Klinik gebracht werden. Die Ermittlungen wegen versuchten Bandendiebstahls sind nun im Gange, berichtet mopo.de.

Die Problematik des Kupferdiebstahls hat in Deutschland alarmierende Ausmaße angenommen. Allein im Jahr 2022 verursachte der Diebstahl von Kupfer einen Schaden von etwa 6,6 Millionen Euro für die Deutsche Bahn. In diesem Jahr sind bereits 2644 Züge betroffen gewesen, was zu über 700 Stunden Zugverspätungen führte. Diese Diebstähle haben nicht nur Auswirkungen auf die Transportinfrastruktur, sondern beeinträchtigen auch die Belieferung von Betrieben, die auf Rohstoffe angewiesen sind. Laut der Deutschen Welle ist der Diebstahl von Buntmetallen, insbesondere an Baustellen und privaten Gebäuden, ein wachsendes Problem (dw.com).

Wachsende Nachfrage nach Kupfer

Die starke Nachfrage nach Kupfer ist ein entscheidender Faktor für die Zunahme von Diebstählen. Dieses Metall ist nicht nur für elektrische Geräte und E-Autos von großer Bedeutung, sondern auch durch den im Rahmen der Energiewende steigenden Bedarf sehr begehrt. Experten erwarten, dass der Wert von Kupfer bis 2035 möglicherweise um das Doppelte steigen könnte, was die Attraktivität für Diebe weiter erhöht. Pro Megawatt Windenergie werden fünf bis neun Tonnen Kupfer benötigt. Auch die Suche nach neuen Kupferlagerstätten wird immer schwieriger, da bestehende Bestände geopolitischen Risiken ausgesetzt sind (wdr.de).

Der Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Metallhändler und Recycler, Ralf Schmitz, berichtet zudem von Schwierigkeiten, gestohlenes Metall in Deutschland zu verkaufen, da Hürden beim Ankauf existieren. Metalldiebe könnten ihre Beute außerhalb Europas, insbesondere in Asien, verkaufen, wo die Kontrollen weniger streng sind. Hinzu kommt, dass Kupferdiebstahl lebensgefährlich sein kann, insbesondere wenn es um Oberleitungen der Bahn geht, die mit 15.000 Volt betrieben werden. Die Deutsche Bahn plant, in den nächsten zwei Jahren 500 zusätzliche Sicherheitsmitarbeiter einzustellen, um dem Problem entgegenzuwirken.