Renault plant Kampfdrohnen-Produktion in der Ukraine: Ein neues Kapitel!

Renault erwägt, in der Ukraine Kampfdrohnen zu produzieren, um die Verteidigung gegen Russland zu unterstützen. Gespräche mit dem Verteidigungsministerium laufen.
Renault erwägt, in der Ukraine Kampfdrohnen zu produzieren, um die Verteidigung gegen Russland zu unterstützen. Gespräche mit dem Verteidigungsministerium laufen. (Symbolbild/NAG)

Ukraine - In einem bedeutenden Schritt für die französische Rüstungsindustrie zieht der Autohersteller Renault in Betracht, Kampfdrohnen in der Ukraine zu produzieren. Dies wurde in einer aktuellen Stellungnahme des Unternehmens bestätigt, die im Zusammenhang mit bereits laufenden Gesprächen zwischen Renault und dem französischen Verteidigungsministerium stehen. Berichten von t-online.de zufolge steht eine endgültige Entscheidung über das Projekt jedoch noch aus.

Das französische Verteidigungsministerium betont, dass es letztendlich im Ermessen von Renault liege, ob das Unternehmen an dem Vorhaben teilnehmen möchte. Verteidigungsminister Sébastien Lecornu kündigte eine „völlig neuartige Partnerschaft“ zwischen Renault und einem französischen Rüstungsunternehmen an, die zum Ziel hat, Produktionsstätten in der Nähe der Frontlinie zu errichten. Diese Drohnen sollen nicht nur an die ukrainische Armee geliefert, sondern auch von französischen Truppen während taktischer Übungen genutzt werden.

Strategische Rüstungsinitiativen

Die Ukraine hat sich in ihrer Verteidigung gegen Russland stark auf den Einsatz von Kampfdrohnen fokussiert. Insbesondere am 1. Juni 2025 wurden über hundert Drohnen mobilisiert, um russische Militärflugzeuge zu attackieren. Dieses Engagement verdeutlicht die Dringlichkeit und den Bedarf an fortschrittlicher Technologie im Krieg, was das Interesse an der Zusammenarbeit zwischen Renaut und der Rüstungsindustrie unterstreicht.

Der Kontext dieser Bemühungen ist auch im Rahmen der umfassenden Rüstungsstrategie Frankreichs von Bedeutung. Laut esut.de verfolgt Frankreich unter Präsident Emmanuel Macron eine Umstellung auf eine Kriegswirtschaft, die seit dem Beginn des russischen Großangriffs vor zwei Jahren an Fahrt aufgenommen hat. Der Fokus auf Rüstungsautarkie, die auf die Vision General Charles de Gaulles zurückgeht, soll sicherstellen, dass Frankreich unabhängig von den Rüstungsmärkten Russlands, Chinas und der USA bleiben kann.

Die Erwägungen für die Herstellung von Kampfdrohnen passen in eine Reihe multilateraler Rüstungsprojekte, die darauf abzielen, die Rüstungsindustrie Frankreichs sowohl national als auch international wettbewerbsfähig zu halten. Zu diesen Projekten gehören das Future Combat Air System (FCAS) und das Main Ground Combat System (MGCS), das die Kampfpanzer „Leclerc“ und „Leopard 2“ ersetzen soll.

In diesem Rahmen wird auch die Zusammenarbeit mit Deutschland intensiviert. Lecornu hat sich mit dem deutschen Verteidigungsminister Boris Pistorius getroffen, um eine Aufgabenverteilung für das MGCS-Projekt zu vereinbaren. Dabei soll die technologische Zusammenarbeit auf mehreren Säulen erfolgen, wobei Künstliche Intelligenz (KI) eine wichtige Rolle spielt, ohne den Menschen aus dem Entscheidungsprozess auszuschließen.

Die Überlegungen von Renault, in der Ukraine Kampfdrohnen zu produzieren, sind somit Teil eines umfassenderen Plans, die französische Rüstungsindustrie zu stärken und Frankreichs Rolle in der internationalen Sicherheitslandschaft neu zu definieren. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Pläne entwickeln und ob die Gespräche zu einer erfolgreichen Partnerschaft führen werden.

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Ort Ukraine
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